Armes Zottelmonster
Kleine Randnotiz: Ich kann leider kein "SZ" schreiben.
Dieser Film war mit abstand der schlechteste Horror-Film den ich seit langem gesehen habe. Dabei klingt die Idee nicht schlecht, den alten Werwolfs-Pelz wieder aus dem Schrank zu holen. Tatsache ist, das der Werwolf von all den "klassischen" Horrorgestalten, in der modernen Filmwelt wirklich mies behandelt wurde.
Da hätten wir den nun auch langsam veralteten Van Helsing, der leider sehr daneben ging (nicht nur in Sachen Werwolf) und die Twilight-Saga, die den Werwolf ja schon in den Büchern als schlichen normalen Wolf darstellt, nur etwas grösser, was er ja nun wirklich nicht verdient hat.
Alles im Allen sieht es schlecht aus für das Zottelmonster. Doch dann die für mich zwar nicht erstaunliche, aber dennoch erfreuliche Nachrricht, das man den "klassischen" Werwolf wieder ins Leben rufen will. Ich hielt mich jedoch mit der Vorfreude etwas zurück, zu mal ich schon von dem "modernen" Frakenstein (Mary Shelley's Frankenstein) ziemlich enttäuscht war.
Und leider hat sich meine Vorahnung bestätigt. So ist dieser Film leider mit einem mieserablen Drehbuch an den Start gegangen. Dabei hätte man aus dem Film so viel machen können.
!!!Vorsicht Spoiler!!! Schon die erste Szene nimmt dem Film den Wind aus den Segeln. Der Werwolf wird schon gezeigt und ab der Hälfte ist auch klar wär der Werwolf ist. Kein Platz mehr für Rätsel. Und das ist das eigentlich Traurige. Es scheint als wollten Walker und Self einfach nur die Geschichte durchknüppeln. Etwas schön untermalt mit dem was als eiziges in dem Film gelungen ist und das sind die Bilder. Der Rest des Films besteht aus unlogischem Spliter Müll, was aufgesetzt wirkt und in keinster Weise gruselig ist. Ja nicht mal für Ekel reicht es aus.
So werden einige "zusammenzuck"-Momente in dem Film eingeführt, die man nach dem Zweiten schon durchschaut hat und die einfach nur noch unnötig erscheinen. Der Hund kommt 3 mal als harmloser Schrecken zum Einsatz. Diese Momente nehmen dem Film das Tempo und machen ihn geradezu langweilig.
Sehr schnell verliert man die Interesse auch, wenn dem Film jeglich Logik fehlt. So geht der Vollmond dort etwas öfters auf, als er sollte. Es ist sehr schwierig der Werwolf Legende in der Hinsicht treu zu bleiben. Aber wenn man es nicht hinbekommt, sollte man es lassen. Und nicht einen unnötigen Film drehen, der dem Zuschauer nur Geld und Zeit raubt!
Das mit dem Vollmond wäre ja noch fast zu verzeihen, wenn das das einzige Logik-Problem wäre. Aber wenn der Werwolf noch in der einen Szene so schnell ist, das man ihn kaum sehen kann, aber in der anderen, wo er Emily Blunt nach jagt, diese einfach nicht einholt, ist das schon ziemlich traurig. Dazu kommt noch das sie sich hinter einem Baum verstecken kann und er sie viel zu spät bemerkt. Der Werwolf sollte eigentlich sehr gut richen und hören können. Das er überhaupt den Fehler macht und ihrer Geruchspur nicht bis zum Baum folgt, ist sehr fragwürdig.
Aber auch ohne dieser ganzen Logik-Problematik, wäre dieser Film nicht mehr als ein "okayer" Horrorfilm. Den die Drehbuchautoren ertränken diesen Film geradezu in Klischees! Vater gegen Sohn, eine schöne Frau, die den Helden liebt, oder doch nicht, kriegt man bis zum Schluss nicht raus. Dazu noch eine Irrenanstalt, ein Detektiv und ein verschlafenes Dorf, fertig ist der Horrorfilm, den man doch schon einige male, in änlicher Form gesehen hat.
So kommt das Ende auch nicht überraschend. Der Wolf wird eben erschossen. Nur stellt sich jetzt die Frage, wenn das die einzige Lösung ist, wieso die Zigeunerin ihn überhaupt gerettet hat? Und wo wir schon bei seltsamen Vorkommnissen sind, wer zur Hölle war dieser alte Mann im Zug, der Lawrence den seltsamen Gehstock gab? Hoffen wir das dies kein Anzeichen für ein Teil 2 ist!
Die Kostüme sind auch mehr als dürftig ausgefallen. So muss sich der Vater als Werwolf, bei dem letzten Kampf, das Hemd vom Leib reizen, was keinen anderen Grund haben kann, als das man die beiden Kämpfenden auseinander halten kann.
Der Kampf an sich ist so schlecht inzeniert, das man nur noch den Kopf schütteln und müde lächeln kann. Die Werwölfe scheinen wohl schweben zu können und mit Luft gefühlt zu sein. Zu mal die Szene an sich, sehr an einem anderen Film und seinem finalen Kampf erinnert. Wenn ihr selber nicht darauf kommt fragt einfach mal Freddy oder Jason.
Fazit: Mehr als enttäuschend. Ein Film der sehr viel Potenzial hatte, doch leider an einem schlechten Drehbuch und der nicht ausgenutzten Technik von Heute zu Grunde ging. Auch die gute Besetzung des Films, kann diese Fehler nicht wettmachen. Sie haben das beste aus der Situation gemacht was ging. Besonders Benicio del Toro spielt seine Rolle wirklich überzeugend. Von Anthony Hopkins konnte man ja nicht weniger erwarten. Grandios!