Bei diesem "Dokudrama" bleibt mir ein zwiespältiger Eindruck:
-Einerseits ist es positiv anzumerken, sich mit einem solch brisanten Thema auseinanderzusetzten, mehr über die Hintergründe der Gefangenen zu erfahren und das alles einem breiten Publikum durch das Kino zu vermitteln.
-Andererseits scheitert hier die Umsetzung vielfach:
Als Spielfilm/Drama oder dramatisierende, visualisierte Form der Erzählungen fehlt ihm wirklich ein Spannungsbogen ab dem Moment, wo sie in Guantanamo landen. Man weiß schließlich dass sie gefoltert wurden und am Ende unschuldig freikommen werden.
- Er ist kein "Dokumentarfilm", dafür fehlt es ihm an Objektivität. Er stützt sich größtenteils auf die Erzählungen der Tripton Three,
die andere Seite kommt nicht zu Wort(bis auf paar Szenen mit Bush und Ausschnitten aus britischen Reportagen). Dadurch erscheinen die Amerikaner durchweg als die Böse und klischeehaft.
Man muss sich bewusst sein, das jede bildhafte Umsetzung der Erzählungen schon wirklichkeitsverzerrend ist.
Politisch ist er zu einfach gestaltet, viele Fragen bleiben offen. Er ist für mich überflüssig, weil jeder der sich einigermaßen mit den Berichten der Medien
über die Camps in Guantanamo Bay informiert hat in diesem Film nichts Neues finden wird.
Kommt als nächstes, oder ist es nötig, ein Spielfilm über das Folter-Gefängnis Abu Ghuraib zu drehen?
Wir haben Bildern schon immer mehr glauben geschenkt, und die Medien und das Internet bedienen es...