Als ich mir diesen Film ausgeliehen habe, muss ich sagen habe ich mich doch sehr auf die vielen Auszeichnungen die auf dem Cover versehen waren verlassen (Bester nicht europäischer Film usw.). Anfangs ist mir auch die ähnliche Kameraaufnahme wie von City of God positiv aufgefallen und habe mich daraufhin auch schon sehr auf das weitere Geschehen gefreut. Insbesondere dann als Tsotsi das kleine Baby entwendet hat, hatte ich mich auf eine tiefsinnige Beziehung zwischen ihm und dem Kind erhofft. Leider kam das für mich nicht so zustande, da mir ein wenig zu viel " Hin und Her " Getue war. Erst bietet die Nachbarsfrau noch an alles für ihn zu erledigen dann schlägt er ab geht wieder zurück in dieses Haus... War mir nachher zu unübersichtlich geworden, so dass ich den Film mit weitaus weniger Konzentration und Lust anschaute. Das Ende fand ich zudem etwas einfallslos, dafür das so viel "Hin und Her" war. Da mir aber die Grundidee und die Beziehung zwischen Tsotsi und dem Obdachlosen Rollstuhlfahrer gut gefallen hat kriegt er von mir 6 Punkte.
Schade eigentlich, daraus hätte wirklich was werden können.
Nach der ersten halben Stunde denkt man nur, wow der hat genau so viel Tempo wie City Of God. Danach, wo Tsotsi das Baby findet bricht die Geschwindigkeit ein, was ja erstmal nicht schlecht ist. Es passt, dass das Baby endlich Ruhe in sein Leben bringt und er anfängt über sich und sein Leben nachzudenken. Aber leider dümpelt er ab da bis zum Ende nur noch vor sich hin. Alle 10 Minuten wird man mehr gelangweilt. Dazu kommen Sinnlosigkeiten (warum bricht er in dem Haus der Familie ein um Kuscheltiere zu klauen und um wenig später das Baby wieder dorthin zurückzubringen?) und ein phänomenal schlechtes Ende. Der Film hatte Potenzial, definitiv! Aber so nicht!
Was mir Positives an ihm in Erinnerung bleiben wird, sind die Bilder, die wirklich sehr schön sind und von der Grundstimmung her an City Of God heranreichen...
Ich habe den Film in einer Videothek stehen sehen und mich anhand von cover und Beschreibung dafür entschieden ihn einfach mal mitzunehmen. Doch was ich dann zu Gesicht bekommen habe war einer der bewegendsten Filme die ich seit langem gesehen hab. Diese Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit die von Presley Chweneyagae unglaublich authentisch rübergebracht wird lief mir eiskalt den Rücken runter.
Ich kann den Film wirklich nur weiterempfehlen, wieder ein gutes Beispiel für: "Aus wenig mach mehr".