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    Die Fremde in dir
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    Kino:
    Anonymer User
    3,5
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Mit "Die Fremde in dir" ist Regisseur Neil Jorden ein echt guter Rache-Thriller der etwas anderen Art gelungen. Die Story klingt beim ersten Hören zwar nicht besonders originell und erinnert stark an den ebenfalls erst kürzlich erschienenen "Death Sentence", erweist sich aber schnell als doch recht origineller Film, der gut in Szene gesetzt wurde. So wurde vor allem die Geschichte um Erica Bain, die ihren Mann verloren hat und nicht so recht weiß, wie sie das Erlebte verarbeiten soll, sehr authentisch umgesetzt und zeigt New York von einer ganz anderen Seite. Besonders ihre anfängliche Unkenntnis über die Handhabung einer Waffe und ihr Verhalten nach ihrem ersten Mord wirken sehr glaubhaft. Jodie Foster verkörpert dabei die verzweifelte Erica Bain äußerst stark und glaubhaft, so dass der Zuschauer ihr Handeln und Verhalten recht gut nachvollziehen und sich in ihre Lage versetzen kann. Sie liefert eine insgesamt sehr kraftvolle, emotionale und außergewöhnliche Leistung ab. Aber auch die anderen Darsteller reihen sich nahtlos an Fosters Leistung an, so allen voran noch Terence Howard, der als hin und her gerissener Polizist Detective Mercer überzeugen kann. Atmosphärisch ist "Die Fremde in dir" ebenfalls wunderbar gelungene und bringt die verzweifelte Stimmung Bains sehr gut auf der Leinwand wieder. Abzüge gibt es allerdings beim etwas schwachen Ende des Films, das etwas zu unkonsequent ausgefallen ist. Obwohl Mercer bereits weiß, dass Bain die Mörderin der letzten Opfer ist, lässt er sie trotzdem die Täter ermorden und ihren Rachefeldzug zu Ende bringen und lässt sich von ihr sogar aufgrund der Glaubwürdigkeit eine Kugel verpassen. Für meinen Geschmack ist das dann doch etwas zu übertrieben. Dennoch wurde das Ende an sich gut inszeniert.

    Alles in allem ist "Die Fremde in dir" ein wirklich spannender Thriller, der den Zuschauer die vollen 2 Stunden durchgehend unterhalten kann. Nur das leider zu schwache Ende verhindert eine noch bessere Bewertung. Aber für einen aufregenden und tollen Filmabend ist der "Die Fremde in dir" ohne weiteres zu empfehlen!!
    Kino:
    Anonymer User
    2,0
    Veröffentlicht am 4. Februar 2011
    Die Fremde in dir ist ein im Konzept soziologisch wie auch psychologisch interessanter Film. Die konkrete Ausarbeitung kann aber nicht halten, was mit der Idee versprochen wurde, da die Wandlung der Hauptfigur in unzusammenhängenden Szenen in nur wenigen Facetten porträtiert wird. Zwar ist der Film zeitweise unterhaltsam, aber in Bezug auf die Rache undifferenziert und klischeehaft. Wie zum Beispiel am Ende, als der Polizist die gute Jodie die Gangster kalt machen lässt.
    Kino:
    Anonymer User
    2,5
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    „Ich streife durch die Straßen New Yorks...“, so beginnen die Shows der Radio-Moderatorin Erica Bain (Jodie Foster): Reflexionen über eine Weltmetropole, eine Stadt, die immer in Bewegung und voller Leben ist, was sie während ihrer Streifzüge durch die Großstadt mit einem Mikrofon einzufangen versucht. Erica ist erfolgreich in ihrem Job, zufrieden mit sich selbst und überglücklich mit ihrem Verlobten David (Naveen Andrews). Aus dieser Idylle wird sie brutal herausgerissen, als sie, ihr Hund und David bei einem nächtlichen Spaziergang von einer Straßengang grundlos zusammengeschlagen und misshandelt werden. Als Erica Wochen später aus dem Koma erwacht, bekommt sie die entsetzliche Nachricht überbracht: David hat den Überfall nicht überlebt.

    Als die Polizei auch nach Wochen kein Erfolg bei der Suche nach den Tätern erzielt und Erica sich von dem Gesetz im Stich gelassen fühlt, kehrt sich ihre Verzweiflung in Wut um. Sie kauft sie sich eine Waffe, und beginnt erneut ihre Streifzüge durch New York – nur diesmal als zunehmend kompromissloser werdender Racheengel, der die nächtlichen Straßen von New York vom Abschaum befreit...

    Die Story klingt sehr nach „Eine Frau sieht rot“, nach einem üblichen Rachethriller mit üblichem Storymuster. Und tatsächlich, unter der Oberfläche der aufgesetzten Moral ist sie das auch.

    Handwerklich ist „Die Fremde in Dir“ makellos, sowohl der Spannungsaufbau, als auch die gelackten Bilder erzeugen eine düstere, kühle Atmosphäre, eine perfekte Voraussetzung für entweder eine meditative Auseinandersetzung mit der Gewalt einer Millionenstadt, in der verschiedene Welten und Kulturen aufeinanderprallen, oder eben für einen perfekten Thriller. Doch was hinter der Hochglanzoptik steckt, ist eher banal. Gleich zu Beginn nerven Jodie Foster und ihr eher hölzern agierender Co-Star Naveen Andrews („Lost“) ziemlich, wenn sie sich in Daily-Soap-Manier unerlässlich den süßesten Honig ums Maul schmieren, was dem Zuschauer zweifelsohne der beiden unendliches Glück suggerieren soll. Auch ohne dieses unnötige, überzogene Geplänkel hätte die darauf folgende Überfall-Szene nichts von ihrer Intensität eingebüßt, ist sie doch gerade durch die wechselnde Perspektive zwischen Täter und Opfer beängstigend gut und dabei ziemlich brutal in Szene gesetzt.

    Nachdem Erica aus dem Koma erwacht und die Nachricht des Todes ihres Geliebten erhält, zieht sie sich in ihrer Verzweiflung in ihre Wohnung zurück, traut sich zunächst nicht auf die Straße. Bei jedem Versuch, das Haus zu verlassen, sieht sie sich gezwungen, wieder in ihre vier Wände zurückzukehren. Ist dies eine Art Agoraphobie als ein Resultat aus ihrem Schockzustand, aus ihrem Trauma? Wie so oft während des Films kann der Zuschauer hier nur vermuten, zu wage und zu oberflächlich wird die Psyche der Protagonistin skizziert.

    Was Erica kurz darauf dazu treibt, nun doch auf die Straße und zur Polizei zu gehen, bleibt ebenfalls ein Rätsel. Und was treibt sie anschließend zu dem Waffenkauf? Die Enttäuschung darüber, dass die Polizei noch immer keine Spur von dem Täter hat? Fühlt sie sich vom Gesetz im Stich gelassen? Wahrscheinlich. Dieser Sinneswandel von Angstzuständen zu plötzlicher Toughness wirkt zwar etwas holprig, aber immer noch einigermaßen nachvollziehbar.

    Die folgenden Taten Ericas sind zuerst reaktionär, sie mordet aus Notwehr beim ersten Mal, aus Bedrohung und Angst beim zweiten Mal. Zwischen den Taten meldet sich eine Stimme aus dem Off zu Wort, die betont, das eine „Fremde“ in Erica erwacht sei, sie sich selbst nicht wieder erkenne, eine Stimme, welche die aufkeimenden Selbstzweifel Ericas repräsentieren sollen. Trotzdem wird aus der reaktionären Mörderin, wieder sehr schnell, ein aktiver, wütender Racheengel. Zuerst muss ein Perverser dran glauben, dann ein Menschenhändler, bis sie schließlich den Mördern ihres Verlobten gegenüber steht.

    Dabei wirkt der durch die Stimme aus dem Off und durch die Gespräche Ericas mit dem in ihren Fällen ermittelnden Polizisten (Terrence Howard) herbeigeführte (oder eher an den Haaren herbeigezerrte) Tiefgang irgendwie aufgesetzt, als suche man verzweifelt nach einer Rechtfertigung für die recht schonungslos in Szene gesetzten Brutalitäten. Zu schnell scheint sich Erica von ihren Zweifeln und den inneren Monologen bezüglich der „Fremden“ in ihr zu erholen und ist wieder recht gefestigt, noch dazu hip und in schwarzer Lederjacke gekleidet auf den Straßen New Yorks unterwegs. Während all dem kommen sie und Cop Mercer sich näher, es entwickelt sich eine Art Freundschaft zwischen den beiden. Die Szenen von Jodie Foster und Terrence Howard gehören zu den intensivsten des Films. Brillant gespielt, erfährt der Zuschauer mehr durch die Blicke und Gesten der beiden als durch deren Worte, dass Mercer längst um die nächtliche Identität Ericas weiß.

    Dieses seltsame, aber spannende Verhältnis des Cops zu der Mörderin entlädt sich allerdings in einer schier lächerlichen Klimax, ein Ende, wie es klischeehafter nicht sein könnte. Die, wie es der Film vorgibt und gerne immer wieder betont, von Selbstzweifeln getriebene Erica wirft auf einmal mit zynischen Sprüchen wie „Wer ist hier das Miststück?!“ um sich und der sonst so gesetzestreue Mercer bricht selbiges, aus Verständnis für Ericas Motive. An dieser Stelle wird so ziemlich jedes Rache-Thriller-Klischee bedient, was der Film so gerne verleugnet. In der Schlusszene, in der dann noch der gleiche Song eingespielt wird, der zuvor eine Liebesszene von Foster und Andrews begleitete, finden dann auch noch Frauchen und Hund zusammen. Jetzt ist alles wieder gut, die Rechnung ist beglichen, Auge um Auge, will man uns wohl damit sagen, was den Brechreiz des Klischee-hassenden Kinozuschauers noch beschleunigt.

    Mit diesem Finale reißt Neil Jordan buchstäblich mit dem Hintern ein, was er vorher so bestrebt versucht hat, aufzubauen und zeigt, dass sein Film doch genau das ist, was sein US-Titel „The Brave One“ (gegen den sich Jodie Foster übrigens lange gewehrt hatte) suggeriert: Ein zwar sauber und spannend inszenierter Thriller, der jedoch zelebriert, was er eigentlich anklagen will und daher mehr zu sein vorgibt, als er tatsächlich ist.

    Dies wird vielleicht noch deutlicher, wenn man die wie immer grandiose Jodie Foster gedanklich durch eine eher mittelmäßige Aktrice wie beispielsweise Sandra Bullock ersetzt. Durch ihre fulminante One-Woman-Show vermag es Foster, viele Schwächen des Films, zumindest beim ersten Hinsehen, zu überdecken und sorgt in vielen Momenten für mehr Intensität, als es das flache Drehbuch vermutlich für möglich erscheinen ließ. Eine Darstellerin wie Bullock (ohne jetzt Sandra Bullock diffamieren zu wollen) hätte die Schwächen des Films vielleicht eher offenbart.

    Doch auch Ms. Fosters Performance der in ihrer Verzweiflung über sich selbst hinauswachsenden und zur Power-Frau mutierenden Durchschnitts-Frau wird der Zuschauer allmählich überdrüssig, spielte sie doch in ihren letzten Hauptrollen in David Finchers genial-klaustrophobischen Thriller „Panic Room“ und in Robert Schwentkes eher unterdurchschnittlichem Reißer „Flightplan“ eine sehr ähnliche Rolle wie nun in „Die Fremde in Dir“. Auch in ihren oscar-prämierten Auftritten in „Angeklagt“ und „Das Schweigen der Lämmer“ war ihre Rolle ähnlich. Hat sie Angst, das Publikum würde sie in anderen Rollen nicht mehr sehen wollen? Ich bin mir sicher, es will! Hoffen wir, dass Jodie Foster in Zukunft wieder die gesamte Bandbreite ihres Könnens in besseren Filmen als diesem zeigt, der nur dank ihr an Klasse gewinnt und einige inhaltliche Ärgernisse vergessen lässt.

    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 25. März 2010
    Es ist kein echtes Remake des Films mit Charles Bronson, denn dieser Film hat noch einige Dimensionen mehr. Abgesehen von der Gewaltschiene, die auch hier mit der Zustimmung der Zuschauer rechnen kann, ist er viel emotionaler gestaltet, was vor allem Jodie Foster transportiert. Sie schafft den Spagat zwischen reaktivem Racheengel und dem gefühlsbetontem Bewusstsein der Kriminalität des eigenen Handelns. Mit guten, schnellen Rückblenden als Wiederholung und Verstärkung der Handlung, unterlegt mit einem sehr melodiösen Titelsong, der bewusst eingesetzt wird und die Grausamkeit etwas abfedert, verfolgt man ihr Zusammengehen mit dem ermittelten Detektiv Terrence Howard, eigentlich ihr Gegenspieler. Aber Parallelen treffen sich eben in der Unendlichkeit. Eine überraschende Wende am Ende bringt eine Lösung, die jeden zufrieden stellen könnte. Gemäß dem Originaltitel ist Jodie übrigens ’Die Mutige’.
    Featherduster
    Featherduster

    3 Follower 20 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Gut gefällt mir die Story des Films, sie hat Inhalt und nachvollziehbare Hintergründe. Schauspielerisch fand ich alles ebenso authentisch. Der Film ist teilweise wirklich spannend. Jedoch fiel es mir unmöglich mich mit einem der Charaktere zu identifizieren bzw. mitreißen zu lassen, da vor allem Jodie Foster meiner Meinung nach, zwar realistisch, jedoch auch nervig und gewöhnlich schauspielert und das in jedem ihrer Filme. Sie ist einfach keine Person, die man gerne in einer Hauptrolle sieht, ich zumindest nicht. Sehenswert ist der Film dennoch auf jeden Fall.
    Lamya
    Lamya

    1.289 Follower 801 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Ein sehr gut durchdachter Film. Ab und zu etwas langweilig, aber war okay. Tolle Besetzung und gute Story. Hier und da kommen Fragen auf. Eher ein Film für zwischendurch. Kann man sich aber ruhig mal anschauen, war okay!



    6/10
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    ‚Die Fremde in dir’ beginnt mit einer kurzen Einführung der Charaktere Erica und David und deren gemeinsamen Liebesglücks. Tatsächlich gelingt es Regisseur Neil Jordan mit wenigen, Gesten, Worte und gemeinsame Momente beinhaltenden Szenen, die beiden in ihrer Beziehung zueinander glaubwürdig genug zu verwurzeln, um die folgenden Ereignisse plausibel erklären zu können. Der Überfall auf das Paar wird in einer drastisch-schockierenden Direktheit gezeigt, deren Eindruck des Unmittelbaren durch die teilweise Darstellung in Form der Aufnahmen einer Handykamera verstärkt wird, die den Zuschauer zu einer extrem unangenehmen Form der Partizipation an der Täterperspektive ‚zwingt’. Für eine Mainstream-Produktion ist die Brutalität dieser Sequenz (und einige der folgenden) sicher ungewöhnlich, verkommt vor dem Hintergrund der daraus resultierenden Ereignisse jedoch nicht zum Selbstzweck. Vielmehr wird sie zur Grundlage der moralischen Fragen, die der Film unweigerlich aufwirft.

    Nach dem harten Auftakt macht der Film nicht den Fehler, Jodie Fosters Wandlung zum Racheengel im direkten Anschluss stattfinden zu lassen. Von Foster überzeugend dargestellt geht es zunächst um Ericas Ängste, ihr normales Leben unter nicht normalen Umständen im Schatten des Geschehenen weiterzuführen. In Sachen Charakterzeichnung und Plausibilität ist dies mit die stärkste Phase des Films, Foster wird dabei von passender musikalischer Untermalung und gelungener Kameraarbeit unterstützt.

    Zwischendurch wird Terrence Howard als Detective Mercer vorgestellt, dessen Subplot jedoch vergleichsweise lieblos umgesetzt und auch nicht sonderlich spannend wirkt, für das weitere Voranschreiten der Handlung allerdings notwendig ist und in dieser Form auch nicht von der eigentlichen Haupthandlung ablenkt.

    In der Folge erwirbt Erica illegal eine Waffe, die ihr Sicherheit und Schutz zurückgeben soll. Ab hier wird die zuvor etablierte Kausalität des Films lückenhaft. Waren Handlung und die Psychologie der Protagonistin bis hierhin striktes Ergebnis von Ursache und Wirkung, beginnt nun eine gewisse Willkür. So gerät Erica beinahe jeden Tag in Situationen, in denen ihr Leben oder das anderer bedroht wird, worauf sie mit gnadenlosem Gebrauch ihrer Schusswaffe reagiert. Zwar bleiben der Zwiespalt, in den sich die Hauptdarstellerin manövriert und ihre moralische Antiselbstwerdung stets präsente Themen (wobei auch deren Effekt auf die Öffentlichkeit sehr geschickt eingebracht wird), doch fast zu sehr gleitet der Film ins Konstruierte ab, womit er sich den zuvor bewusst umgangenen Klischees seiner Genrekollegen des revenge movies beinahe unterordnet. Dank einer weiterhin straffen Inszenierung, der sehr guten Darstellerleistungen und der nie ins plakative ausartenden Bebilderung kann man diese Schwächen jedoch verzeihen.

    Besonders ist es dann das Ende, das den Gesamteindruck einer für ihre Gattung außergewöhnlich gut gelungenen Produktion unterstreicht. Unkonventionell und alles andere als dem Mainstream unterwürfig löst sich die Situation auf, ohne ihre Charaktere wirklich zu entlassen. Der unweigerlich zum Absturz führende Drahtseilakt zwischen Gerechtigkeit und blinder Rache findet nicht zu einem ‚guten’ Schluss, sondern zu einem höchst fragwürdigen, der das moralische, unlösbar scheinende Dilemma noch einmal in all seiner Unerbittlichkeit darlegt.
    KritischUnabhängig
    KritischUnabhängig

    102 Follower 216 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 30. März 2010
    "Die Fremde in dir" ist ein Film, der sich hauptsächlich um die Themen "Opfer von Kriminalität", "Selbstjustiz" und "Rache" beschäftigt. Insgesamt ist ein auch psychologisch komplexer Film entstanden, der zum Nachdenken anregt und einige Fragen aufwirft. Dabei ist er über weite Strecken spannend inszeniert und vor allem glaubwürdig geschauspielert. Das Drehbuch liefert eine gut durchdachte Story und vor allem weiß es, anfangs zwei scheinbar unabhängige Handlungsstränge gekonnt miteinander mehr und mehr zu verflechten, ohne dass dabei Widersprüche entstehen. Die Auflösung des Films ist aus meiner Sicht absolut gelungen und rundet den Film ab. Ein eher offenes Ende, wie es in vielen Film der letzten Jahre üblich ist, wäre sicher enttäuschend gewesen.

    Letztlich ist es Geschmackssache, wie sehr einen das Thema interessiert und ob man den Entscheidungsprozess Erikas (und schließlich auch die Intention des Regisseurs)nachvollziehen kann. Die Meinungen gehen da sicher ähnlich weit auseinander, wie bei der Radiosendung Erikas...



    9/10
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    11.176 Follower 4.948 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 13. September 2017
    Hier kann ich leider nicht objektiv urteilen weil ich im Kino bei dem Film eingeschlafen bin – was aber nicht heißen so daß der Film irgendwie schlecht oder langweilig war, nein, ich war einfach nur unbeschreiblich müde an dem Abend. Die Story an sich ist ohnehin steinalt: braver Normalo erlebt eine furchtbare Sache und wird zum brutalen Racheengel. Was diesen Film dabei besonders macht ist daß er daraus nicht einfach einen scheppernden Action-Kracher macht sondern ein düsteres Drama welches sich auf die psychologische Entwicklung der Hauptfigur konzentriert. Für so eine Rolle hat man mit Jodie Foster ja auch gleich die absolut richtige Darstellerin an der Hand – aber trotzdem ist das Resultat sehr bescheiden. Der Film hangelt sich von Mord zu Mord von Unwahrscheinlichkeit zu Unwahrscheinlichkeit (Jodie Foster kauft sich ne Knarre und gerät prompt in zwei Überfälle) und verbreitet durchgehend eine negative Stimmung. Was ihn jedoch außergewöhnlich und heftig macht ist der Schluß. Der sei hier natürlich nicht verraten; aber selten hat es ein solches Hohelied auf Selbstjustiz gegeben.

    Fazit: Alte Story die aber auf interessante Weise die psychologische Seite darstellt und extrem krass endet!
    Herr E.
    Herr E.

    3 Follower 23 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 15. Mai 2014
    Die Idee des Durchschnittsbürgers, der zum brutalen Rächer wird, ist nicht wirklich neu – in Falling Down hat das z.b. Michael Douglas schon recht überzeugend dargestellt. Und auch für Jodie Foster ist die Rolle des wehrlosen Opfers, das das Heft des Handelns selbst in die Hand nimmt, nicht unbekannt. Schon in David Finchers unterschätztem Panic Room spielte Foster einen ähnlichen Part. Jordan verpackt die schlichte Grundidee in einen gradlinig und intelligent gemachten Thriller.
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