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    Death Proof
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    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Der Serienkiller Stuntman Mike hat es auf den weiten, einsamen Straßen von Texas auf gutaussehende Girls abgesehen. Eine Gruppe Durchreisende kommt ihm gerade recht und mit einem mörderischen Manöver serviert Mike die Damen ab. 14 Monate später ist er in Tennessee unterwegs und nimmt neue Opfer ins Visier. Doch die Damenriege um die Stuntfrauen Zoë und Kim sind ihm mehr als nur ebenbürtig und eröffnen ihrerseits die Jagd...

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    Nach seinen filmischen Verbeugungen vorm Heist Movie, vor Pulp, Blaxploitation, Eastern und unzähligen weiteren Sub-Genres, Vorbildern, Idolen und Einflüssen wandte sich Quentin Tarantino gemeinsam mit Kumpel Robert Rodriguez dem Grindhouse-Kino zu. Jenen Spielsälen, in denen vor allem in den 1970ern B-Movies verschiedenster Gattungen des Exploitation-Genres aufgeführt wurden (Horrorfilme, Italowestern, Car-Chase-Movies usw.), widmeten die beiden ihre Zusammenarbeit. Dabei begnügten sie sich nicht mit inhaltlichen Anlehnungen und Referenzen, auch der Look wurde an die typischen Abnutzungserscheinugen der Filmrollen angepasst, die damals von Kino zu Kino hin- und hergereicht wurden. Das Bild von „Death Proof“ ist dementsprechend von Kratzen übersät und verschmutzt, es ruckelt mal vor, mal zurück, verliert zwischendurch die Farbe und einzelne Szenen fallen absichtlichen Fehlschnitten zum Opfer. Zudem knackt und knistert der Sound und alles in allem ist der Film absolut kein audiovisuelles Hochglanzprodukt.

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    Schon aufgrund dieser alle (modernen) Sehgewohnheiten ignorierenden Technik dürfte mancher von „Death Proof“ wohl bereits nach zwei bis fünf Minuten restlos bedient sein. Oder man nimmt es über die volle Laufzeit als besondere Erfahrung, als ein nasty amusement an. Ein gewisses Potenzial zur Verweigerung des Dienstes am Endverbraucher, sprich dem Zuschauer, wohnt mehr oder weniger ausgeprägt jedem Werk Tarantinos inne, diesbezüglich macht er hier keine Ausnahme. Sobald Gewöhnung an das Seherlebnis eingetreten ist steigert er diese Komponente sogar auf andere Weise in eine neue Höhe. Die Freundinnen ‚Jungle‘ Julia, Shanna und Arlene ‚Butterfly‘machen sich auf zu einem Road Trip, landen dabei in einer Bar und sowohl auf dem Weg dorthin, als auch an Ort und Stelle plappern sie um das vollkommene Nichts. Beschaffung von Drogen, Sex, Männer und das alles in abgeranztem Dirty Talk. Ob dies nun tatsächlich ein Einblick in die Mythologien und Thematiken ist, mit denen sich Frauen unter sich tatsächlich beschäftigen, sei dahingestellt, doch selbst bei Tarantinos bekanntem Hang zur Dialoglastigkeit gibt es hier kein schönreden: hörenswert, ausgefeilt, unterhaltsam oder gar spannend ist das bei allen Anspielungen und Verweisen nicht und einzig, weil der Meister es geschrieben hat, zu behaupten, es sei genial, würde hier mit Verblendung einhergehen. Der Trumpf, den „Death Proof“ ausspielt, heißt zu diesem Zeitpunkt eindeutig Kurt Russell.

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    Mit seinen ersten Auftritten, wenn er sich an den Sonnenblenden seines Autos befestigte Fotos der Frauen ansieht und vor sich hin schmunzelt, wenn er sich in der Bar der Blondine Pam nähert und ihr eine Mitfahrgelegenheit anbietet, einfach jedes Mal, wenn Russell im Bild ist zieht er einen in den Bann seines schneidigen Stuntman Mike. Die Präsenz und verborgene Bedrohung, die von ihm ausgeht, wird im weiteren Geschehen allgegenwärtig und je geschwätziger und nichtiger es weitergeht, umso deutlicher wird, dass Tarantino seinen Psychopathen mit voller Härte zuschlagen lassen wird. Bis es soweit ist wird einem tatsächlich keine der Protagonistinnen sympathisch, als gehänselte Ex-Mitschülerin von ‚Jungle‘ Julia gelingt dies der von Rose McGowan gespielten Pam am ehesten. Das Haupttrio hingegen wird einem nie ganz klar und jede bleibt unentschlossen an ihrer Attitüde hängen. Da wird gegiftet und gezickt, da kreisen die Zeigefinger und die Köpfe auf den Schultern. Sydney Tamiia Poitier, Jordan Ladd und Vanessa Ferlito ist dabei wenigstens ein gewisser Sex-Appeal nicht abzusprechen, dessen Zurschaustellung entspricht auch dem B-Movie-Flair, gute Charaktere definieren sich aber nicht über lange Beine und einen Lapdance. Denkwürdig ist einzig Russells Auftritt. Und als er McGowan auf den präparierten Beifahrersitz seiner Karre, in die sogenannte Crash Box, bittet und plötzlich unverschämt mitten in die Kamera grient gibt er das Startsignal für einen Höllenritt. Zunächst zertrümmert Stuntman Mike die hilflose Pam, anschließend setzt er sein Vehikel frontal in jenes der zum Quartett angewachsenen Damen. Den heftigen Crash zeigt Tarantino mehrmals und mit vollster Brutalität, es fliegen Gliedmaßen und ein Hinterreifen reißt ein ganzes Gesicht mit sich.

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    Wer denkt, „Death Proof“ konzentriere sich nun allein auf Stuntman Mike und weitere halsbrecherische Tötungsmanöver, wird enttäuschtNach einer kurzen Auflockerung in Form eines Wiedersehens mit dem aus From Dusk till Dawn und Kill Bill bekannten Ranger Earl McGraw, der klar macht, dass das Gesetz und dessen Hüter im Kampf gegen Stuntman Mike macht-, nutz- und lustlos sind, geht quasi alles von vorne los. Vier neue Frauen werden eingeführt und weitere, weniger gossige, etwas interessantere Dialoge folgen. Abernathy, Lee, Kim und Zoë geraten zudem um einiges mögenswerter und besonders letztere münzt Tarantinos Film auf eine weitere Ebene um. Zoë Bell, die sich selbst spielt, ist von Beruf Stuntfrau und doublte Uma Thurman in „Kill Bill“. Schauspielerisch fehlt es ihr an einigem und ihr ständiger verkniffener Gesichtsausdruck wirkt oft unnatürlich, beeindruckend ist aber ihr Auftritt auf der Motorhaube eines weißen Dogde Challenger. Zoë will unbedingt auf dem aus „Fluchtpunkt San Francisco“ bekannten Wagen ‚Schiffsmast‘ spielen, wobei sie sich bei voller Fahrt bloß an zwei Gürteln festhält. Hierbei treffen sie und ihre Freundinnen auf Stuntman Mike und Bell ist bei den wilden Rammmanövern sichtlich in ihrem Element. „Death Proof“ huldigt damit auch ihr im speziellen und handgemachter Stuntarbeit im allgemeinen.

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    Den Schmuddellook streift der Film in der zweiten Hälfe (unerklärlicherweise) ab, nicht nur das Bild wird sauber, auch die Sets werden heller, ansonsten ist der Ablauf beinahe identisch. Stuntman Mike kommt wiederum als schleichende Bedrohung in die Nähe der Frauen, welche sich, wer hätte es gedacht, über Sex an Filmsets unterhalten und ansonsten wie ihre Vorgängerinnen viele versteckte und offensichtliche Hinweise an Tarantinos Werke und Phänomene der Popkultur einstreuen. Nach der ersten offenen Konfrontation wechseln allerdings die Positionen. Zoë, den Attacken von Mike knapp entronnen, sinnt auf Rache und die Frauen lassen den Stuntman nicht ohne weiteres entkommen. Dramaturgische Regeln setzt Tarantino während des rasanten Showdowns wieder einmal genüsslich außer Kraft, denn wie er den coolen Killer plötzlich zum winselnden Feigling umkrempelt, der von der Gegenwehr seiner ‚Opfer‘ völlig überrumpelt wird, ist schon bemerkenswert. Der Regisseur lässt Russells Spiel in eine beinahe bemitleidenswerte Hysterie ausarten und bricht mit sämtlichen Gesetzen des stets übermächtigen Bösewichts.

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    „Death Proof“ geht schnurstracks und mit voller Wucht an allem vorbei, was man von einem Mainstream-Film erwarten würde und nietet bei der Gelegenheit so manche Erwartung an einen Tarantino-Film gleich mit um. Reichlich Barfüßigkeit, Mikes Erwähnung einer BigCahunaBurger-Filiale, unzählige weitere Anspielungen und ein todsicherer Soundtrack verankern ihn zwar in seiner Welt, das Funktionieren des Films kann er sich allein über das Prädikat ‚Tarantino‘ aber nicht sichern. Ob „Death Proof“ eine gänzlich unbrauchbare und des Ansehens unwerte Ansammlung von (Selbst)Zitaten ist, ein müdes Nachahmen kaum nachahmenswerter Vorbilder, oder doch wieder ein innovatives Fest cineastischer Ausgefeiltheit und Brillianz kann endgültig kaum beantwortet werden. Das hängt letztlich auch davon ab, mit wieviel Leidenschaft des Regisseurs man sich selbst zumindest anzufreunden bereit ist, um sich auf etwas derartiges einzulassen. Einer, der wie Tarantino zu jedem nur erdenklichen Genre Dutzende von Produktionen in seinem Regal stehen hat und aus jeder wortgenau zu rezitieren weiß, der gewinnt und vergrault Fans von Projekt zu Projekt. Ihm treu zu bleiben erweist sich am Ende auch bei "Death Proof" nicht als Fehler, denn mit dem über weite Strecken naheliegenden Begriff »Langeweile« ist dieser reudigen Ausgeburt eines von allen Fesseln der Konvention befreiten Films nicht genüge getan.

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    komplette Review siehe http://blogs.myspace.com/index.cfm?fuseaction=blog.view&friendId=418824324&blogId=505643045
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 9. Mai 2010
    Kann schon sein, dass ich als treuer Tarantino-Fan ihm alles abkaufe und toll finde, aber ich mochte den Film von Anfang an. Es stimmt, dass die Handlung nicht unbedingt die beste ist und ja, der Film ist Geschmacksache.
    Dennoch geht es in dem Film um Details die Tarantino in jedem seiner Filme einbaut. Die Dialoge sind lang aber nicht langweilig. Der Soundtrack ist wieder typisch Tarantino und auch die 70er werden betont. Zuerst dachte ich sogar, dass der Film 20-30 Jahre zurück spielt, aber spätestens als dann zwischen dem Dodge Challenger und Stuntman Mikes Auto die ganzen neuen Autos zu sehen waren, ging mir ein Licht auf.
    Cursha
    Cursha

    6.989 Follower 1.053 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 6. August 2017
    "Death Proof". Ich war noch nie ein großer Tarantino Fan und ich empfinde auch wirklich nur "Pulp Fiction" und "Kill Bill Vol. 1" als Meisterwerke, ansonsten gehen mir seine Filme meistens auf den Sack (Reservoir Dogs und Jackie Brown noch ausgenommen). Aber dieser Film ist echt der schlechteste den ich je von ihm gesehen hab. Zwar ist die Idee mit den zerschnittenen und verkratzten Aufnahmen echt cool und die Verfolgung am Ende ist noch gut anzusehen, aber das soll wohl darüber hinwegtäuschen, dass die Dialoge, die echt endlos sind einfach nervig sind und auch die Figuren einfach zum davonlaufen sind. Jede Frau in dem Film wirkt so schlampig und nuttig, dass es sehr peinlich wirkt und einfach auch kein gutes Licht wirft. Da frag ich mich wo die starke Frau aus Kill Bill hin ist. Abgesehen davon macht die extreme Gewaltdarstellung den Film nicht besser. Aber der Carcrash ist schon echt heftig. Ansonsten will ich gar nichts mehr groß über diesen Schund sagen, als das man ihn sich sparen kann !!!
    omaha83
    omaha83

    70 Follower 202 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    ein echter Tarantino. Von der Musik über die Bilder bis hin zu den Dialogen. Vor allem aber natürlich die Charaktere. Die Mädels sind alle recht hübsch anzusehen, dementsprechend hat Tarantino sie auch in Szene gesetzt. Aber vor allem die Figur des Stuntman Mike ist dermaßen cool, das geht ja wohl gar nicht. Kurt Russel, hier wahrscheinlich mit einer seiner besten Rollen, hat merklich Spaß dabei. Das einzige Manko ist das zu viel um Nichtigen gelabert wird. Das Gelabere wird zum Selbstzweck und bringt die Story nicht voran, was allerdings durch ein wahnsinniges Ende fast wieder wett gemacht wird. Trotzdem Tarantinos schwächster Film.
    Marc-aus-Aachen
    Marc-aus-Aachen

    40 Follower 158 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 8. Januar 2014
    Durchgeknallter Trashspaß. Wenn Wahnsinn zu Genialität wird. Ein Haufen umwerfend attraktiver Frauen, unglaublich viel Trash Talk, ein Altstar-Revival (Kurt Russell), das sich gewaschen hat, die wahnwitzigste Autoverfolgungsjagd der Filmgeschichte, etwas Splatter, etwas Sex, und immer wieder Dialoge, Dialoge, Dialoge. Post-Post-Modernismus. Alles ist möglich, aber hauptsache ist, cool zu bleiben. Tarantino schafft es immer wieder, mit Filmen, deren Storyline der pure Müll ist, die Feullitionschreiberlinge zu seitenlangen Ausführungen zu bewegen.
    udo43
    udo43

    10 Follower 46 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Da haben wir ihn wieder. Mr. Tarantino erzählt wieder eine Geschichte.

    Eine coole Geschichte. Eine Geschichte für 20-jährige. Für Coole. Für Girlies. Inzwischen wirkt es alles nur noch aufgesetzt und peinlich.

    Stilistisch macht er seine Sache gut. Viele Eigenheiten des Mediums Film werden - wie üblich - hübsch aufbereitet: Blitzer, Schleifspuren, SW-Sequenzen etc. - alles dabei. Wo Tarantino drauf steht ist auch Tarantino drin. Dann zitiert er sich natürlich selbst (Handymelodie). Jetzt dreht er durch.



    Aber die Geschichte?

    Tja, die hat mich nicht die Bohne interessiert.Vielleicht liegt es am Alter.

    Dass da nun Beine durch die Gegend fliegen und man eine hervorragende, handgemachte Action geboten bekommt, macht die Geschichte auch nicht besser. Verstehe ja, dass dieser Film eine Hommage an die traditionellen Grindhouse-Filme der 70-Jahre sein soll. Schon klar.



    Unterm Strich kann ich mir´n Ei drauf pellen.

    Djangolina
    Djangolina

    2 Follower 14 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Super!!!! Viel besser, lustiger, spannender, härter als "Kill Bill". Einfach alles ist perfekt: die Schauspieler, die Actionszenen, die Dialoge und vor allem der geniale Schluss. Ich hatte den Eindruck, das ist endlich der Film über Kick-Ass-Chicks, der "Kill Bill" hätte werden sollen, der aber am Nimbus von Uma Thurman scheiterte.

    Unglaublich, dass Death Proof in den USA floppte. Vielleicht lag's an den gekappten Szenen (siehe filmstarts-Kritik), die den Film wirklich zu einem Meisterwerk machen?
    Maximilian Schoenauer
    Maximilian Schoenauer

    2 Follower 14 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Das Segment "death proof" ist für mich nach "Kill Bill" ein weiterer Beweis, dass Quentin Tarantino samt seiner Filme total überbewertet wird. Klar, der Mann ist kreativ, innovativ und liebt Kino samt all seiner Fassetten heiß und innig. Mit "Pulp Fiction" und "Reservoir Dogs" hat er sogar zwei echte Meisterwerke des modernen Kinos geschaffen, die nicht nur das Gangsterfim-Genre, sondern die gesamte Kinolandschaft revolutionierten.

    Auch "Death Proof", bzw. das ganze Double-Feature-Projekt "Grindhouse" ist von der Grundidee her ambitioniert, innovativ und vielversprechend, besonders für Cineasten. Als eine liebevolle Hommage an alte Trash-Filme der 60er und 70er, im Stile jener Streifen, die damals in den "Grindhouse"-Kinos liefen (vergleichbar mit den hiesigen Bahnhofkinos), wird das Projekt propagiert, sowie schon "Kill Bill" eine Hommage an Martial-Arts-Streifen war. Hatte "Kill Bill " trotz (absichtlich) fehlender Story und übertriebener Gewalt wenigstens noch einige Schauwerte, ist "Death Proof" zu großen Teilen schlichtweg langweilig. Teilweise kam ich mir vor wie in der Trash-Kino-Version von "Sex and the City". Fades Gelaber und Zickenterror non-stop, leider schießt Tarantino hier bei seinen sonst so pointierten und zitatreichen Gesprächen, eines der Markenzeichen seiner Filme, über's Ziel hinaus und verzettelt sich. Es ist einfach zuviel des Guten. Bei aller lobenswerten Liebe zum Detail scheint Tarantino einfach das Wichtigste aus den Augen zu verlieren: Nämlich, dass er einen Film dreht und keinen nostalgischen Kino-Souvenir-Shop eröffnet, in dem gerade dummsabbelnde Weiber einkaufen.

    Nur wenn der verdammt coole Kurt Russel im Bild erscheint, ist der Film wirklich gut. Die Action-Szenen sind sauber gemacht (lobenswert: ohne Einsatz von CGI), aber auch nicht gerade weltbewegend.

    Ein paar gute Szenen machen nunmal keinen Kultfilm, so gern die Bezeichnung auch bei jedem Film in den Mund genommen wird, bei dem der Name Tarantino auftaucht. Der einzige Film, der trotz kleiner Schwächen und Längen zu recht zum Kultfilm wurde und den Hype um Tarantino rechtfertigt ist und bleibt "Pulp Fiction", von dessen Qualität er trotz jeder "Das-ist-doch-so-gewollt"-Argumentation leider meilenweit entfernt ist.

    "Death Proof" würde wohl nur auf eine Dreiviertelstunde verkürzt seinem Ruf gerecht.

    Dank Kurt Russel und ein paar gelungener Splatter/-Crashszenen (insbesondere der Schluß ist genial!)bekommt der Film 4 Punkte von mir.

    Hoffentlich enttäuscht Rodriguez' "Planet Terror" nicht genauso.
    schonwer
    schonwer

    1.284 Follower 728 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 22. Februar 2018
    In "Death Proof" gibt es viel Frauenpower und einen coolen Kurt Russel als Stuntman Mike. Das Ende war spannend, doch insgesamt ein ziemlich dialoglastiger Film, dem es an kultigen Szenen wie in "Pulp Fiction" fehlt. Das ganze zieht sich ein wenig in die Länge, vor allem weil die Story so lala ist und es außer Stuntman Mike keine richtig interessanten Figuren gibt! Ansonsten ist der Stil wieder klasse, der Film rekreiert eine tolle Atmosphäre und es gibt wieder richtig schön fetzige Momente!
    Kino:
    Anonymer User
    2,5
    Veröffentlicht am 3. August 2011
    Tarantino mixt wieder einmal Trash, Exzentrik, Talent und Gewaltfetisch zusammen. Das war zwar oft nicht nur derbe, sondern auch überuas lustig. Hier aber für meine Begriffe nicht mehr. Wo man sich in ''Pulp Fiction'' aber noch entspannt hinsetzte und Vincent Vega mit Mia im Restaurant zugesehen hat, wie sich eine kleine Romanze entwickelt, ist in Tarantinos ''Death Proof'' einfach nur Stimmungslosigkeit angesagt. Die Protagonistinnen reden wieder mal viel und man hört ihnen gern zu, denn langweilig sind die Charaktere und Dialoge keineswegs. Aber man vermisst dennoch die Exzentrik, die Stilsicherheit aus ''Kill Bill'' und ''Pulp Fiction'' enorm. Die Dialoge sind nicht mehr als die Handlung, sie sind zwar ironisch und markant cool, aber noch lange nicht derart wie die erwähnten Vorgängerfilme. Zwar spielen die Protagonistinnen gut und Kurt Russel hat eine unglaubliche Präsenz. Doch so wirklich etwas damit anzufangen weiß man nicht, was wohl auch an der komplett sinnlosen Episodenteilung liegt.
    Was einige wohl als kultig und schräg empfinden - schräge Typen, skurille Situationen, abgefuckte Dialoge - das ist hier einfach nur platt vorgeführt.
    FAZIT: Frauenfüße, Frauenbeine, Frauenhinten, Frauenkörper, Gewaltfetischisten und Trash sind nicht die Zutaten für einen guten Film. Dass ''Death Proof'' nicht vollkommen verhauen ist, ist nur den Schauspielern und Tarantinos halbwegs stilsicherer Inszenierung zu verdanken.
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