Ich habe mir jetzt extra einen Account gemacht, nur um meine Enttäuschung mitzuteilen. Der komplette Beitrag ist ein einziger Spoiler, nur damit ihr bescheid wisst, auch wenn der Film sich selbst spoilert und von alleine schafft langweilig zu sein.
Dadurch, dass zu Anfang der Alarm ausgelöst wurde war relativ früh klar, dass der Angreifer sich im Haus oder zumindest auf dem Grundstück befinden musst. Damit war der Überraschungsmoment völlig verschenkt und sogar etwas unnötig, wo ihr klar wird, dass der Täter im Hause ist. Ich habe mich auch oft etwas für dumm verkauft gefühlt, weil der Charakter teils sehr unintelligent gehandelt hat. Die Garage war offen, das schreit doch danach das der Typ nicht mehr in der Nähe ist. Außerdem wirkte das doch etwas zu naiv zu dem Gästehaus gegenüber zu gehen, wenn doch Gefahr am Start ist und diese sie offensichtlich beobachtet.
Das die Polizei gehandelt hat wie sie nun mal gehandelt hat fand ich aber gut. Mal keine Leitung die gekappt wurde, oder aus anderem Grund kein Empfang, oder kein Stromausfall und keine inkompetenten Polizisten die dem Opfer nicht glauben. Trotzdem natürlich klar, dass sie dann erst auftaucht wenn die junge Frau aus dem Haus hinausläuft. Welch ein unerwarteter Zufall.
Die Charaktere sind in dem Film auch viel zu kurz gekommen. Ich weiß nicht einmal einen Namen der Kinder und hab mir auch den des Hauptcharakters nicht gemerkt. Kein Charakter hat genug Aufmerksamkeit bekommen und schon am Anfang war ich da ein bisschen abgeneigt, wollte aber nicht zu schnell urteilen. Jetzt aber denke ich das ich da hätte ausmachen sollen. Das der Bobby (der einzige Name den ich behalten habe) ihr anscheinend Fremdgegangen ist war klar. Da hätte man sich für eines von beiden entscheiden sollen. Entweder, dass der Zuschauer sich das selbst zusammenreimen kann, oder es direkt am Anfang zu sagen und nicht beides so halb/halb. Ich weiß auch gar nicht wer die andere junge Frau am Anfang war, die der Protagonistin geraten hat sich von dem Bobby fernzuhalten. War das nur eine Bekannte oder waren das richtig enge Freunde? Die blonde junge Frau dessen Namen ich auch nicht behalten habe, trotz meines sehr gutem Namensgedächtnis, hatte auch einen sehr traurigen Auftritt. Einmal kurz ignoriert, uncharmant ins Haus eingedrungen, keine richtige Persönlichkeit bekommen und dann naja, eben die Stelle wo das Handy geklingelt hat. Dieser Charakter hat mir von allen am meisten leid getan, eben darum weil der Charakter so gar keine Chance hatte irgendwie wirklich relevant zu sein.
Wozu wurde auch die ganze Zeit das Fest erwähnt? Daraus hätte auf jeden Fall mehr gemacht oder eine Verknüpfung dazu hergestellt werden können. Schade, dass das nur als seltsamer Lückenfüller gedient hat, nachdem sonst die dunklen Ecken herhalten mussten, die von Anfang an kaum gruselig waren. Genauso war auch der Kühlschrank nicht gruselig, weil es etwas absurd war, das der Mörder da drin sitzt und vorher den Aufschnitt beiseite gekramt hat um mehr Platz für die Bedienung des Eiscrunchers zu haben. Diese Gruselmomente waren meines Erachtens nach kaum gruselig, obwohl ich einfach zu erschrecken und leicht zu gruseln bin.
Die Kampfszene auf der Treppe war so 50/50 okay. Kurz hab ich mich gefragt, wie oft sie denn noch hochkrackseln will, bevor einer runterfällt und auch das sie so typisch am Boden lag und nach den Sachen greift war etwas, naja, langweilig. Das mit dem Kamin wiederum war mal was anderes. Da fand ich aber das davor im Wasser fast spannender und das hat mich auch nicht großartig abgeholt, weil es ebenso ein unnötig langes Hin und Her war.
Das Ende fand ich total daneben. Ich weiß wie eine (sogar komplexe) PTBS, also eine Posttraumatische Belastungsstörung aussieht und ich habe auch schon miterlebt wie das ist, Opfer eines Angriffes zu sein und diesen Angriff knapp zu überleben. Ich persönlich fand das für ein (mono)traumatisches Erlebnis etwas sehr übertrieben, dass sie so stark reagiert hat, zumal ihr kaum physisch etwas gefehlt hat und sie direkt danach Fürsorge von anderen Personen genießen konnte, was schlechte Eindrücke nun mal mildert. Natürlich ist der Terror kein überaus Leichter gewesen und ich will niemandem vorschreiben, wie stark er auf etwas zu reagieren hat, aber dennoch war es für den Durchschnitt einfach zu übertrieben. Hätte sie nur Angst vor dem Klingeln eines Telefons gehabt dann wäre das realistischer und nachvollziehbarer gewesen. Außerdem war es doch wohl auch klar, dass der mutmaßliche Mörder nicht wieder bei ihr sein wird, nachdem er übertriebenerweise 15 Menschen auf dem Gewissen haben soll. (3 oder 4 Menschen hätten an der Stelle auch gereicht. Ein Serienmörder ist immer schlimm, egal ob 3 oder 15 Opfer). Die werden den dann schon nicht fröhlich draußen rumspringen lassen. Abgesehen davon... Wieso hat er es mit ihr so schwer gehabt, wenn er mit Leichtigkeit 15 Menschen ermorden und dabei nicht erwischt werden konnte? Da würde ich jemandem doch schon zusprechen, dass er Erfahrener ist. Wenn das im Krankenhaus einfach dafür da war um der Situation nochmal an Gewichtigkeit zu schenken muss ich hier klar sagen, dass gerade diese Szene mich dazu bewegt hat eine schlechte Review abzugeben, was ich zuvor noch nie getan habe.