Eins vorneweg, handwerklich ist der Film auf alle Fälle sehenswert. Auch schauspielerisch gibt es nicht viel zu meckern. Allen voran Samuel L. Jackson, Brian Presley und Jessica Biel, die hier durchaus glaubhaft überzeugen. Aber was will uns der Film sagen? Das Kriege Scheiße sind oder das man sich hinterher vielleicht mehr um die, in welchem Zustand auch immer zurückkehrenden Soldaten kümmern müsste? So gut und wichtig solche tiefergehenden Kriegsfilme auch sind, sie sind und bleiben Teil einer riesigen Propagandamaschinerie von „Uncle Sam“. Der Film stellt (wie viele andere auch) nur die amerikanische Sicht der Dinge dar und dabei fehlt mal wieder der erhobene Zeigefinger gegen die eigentlichen Ursachen. Der Krieg (hier der Irak-Krieg) wird von vorne rein als notwendige Tatsache dargestellt. Frei nach dem Motto: „Schaut euch an, was dieser Krieg für uns Amerikaner bedeutet.“ Leider vergisst das auch Regisseur Irwin Winkler deutlicher anzusprechen (vielleicht durfte er auch nicht mehr ansprechen). Ein T-Shirt mit der Aufschrift „Buck Fush“ als Synonym für „Fuck Bush“ reicht da nicht aus. Selbst Donald Trump hat ja am 17.01.2017 den Irak-Krieg als größten Fehler in der amerikanischen Geschichte bezeichnet und die zahlreichen „Youtube-Videos“ über heimkehrende Söhne, Töchter, Väter, Mütter und Geschwister, die im Irak gekämpft haben, belegen, dass das amerikanische Volk da nicht anders denkt. Man wird in „Home oft he Brave“ mal wieder automatisch in die Ecke gedrängt, nicht in allererster Linie den Krieg zu verurteilen, sondern (verständlicher Weise) Mitleid mit denen zu haben, die es ausbaden mussten. Es drängt sich mal wieder die Botschaft auf: „nicht die Sesselpuper im Pentagon sind schuld, sondern der Krieg ist schuld“. Das ist natürlich fadenscheinig und falsch. Wer traut sich denn schon, einen Soldaten den Respekt zu verweigern, weil er von seinem Land in einen Krieg geschickt wurde der nicht berechtigt ist. Womit wir dann mal wieder bei der Frage wären: „Wann ist ein Krieg berechtigt?“ Schade für den Film ist auch, dass natürlich ein dunkelhäutiger Irak-Rückkehrer (Curtis“50Cent“ Jackson) Amok läuft und erschossen wird, womit auch dieses Klischee bedient wird. Fazit: auf alle Fälle sehenswert, wenn man den Film als Film betrachtet. Ideologisch muss man allerdings Abzüge machen. (Muss hier mal ausdrücklich die Filmstarts-Kritik von Rene Schumacher loben.)