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    Frenzy
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    Josi1957
    Josi1957

    128 Follower 828 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 13. September 2022
    Hitchcocks vorletztes Werk war zugleich sein erster in England gedrehter Film seit 1956. Die Rolle des Frauenmörders sollte ursprünglich Michael Caine spielen.
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 18. März 2022
    Obwohl man den Mörder Bob Rusk (Barry Foster) kennt und beim ersten Mord zuschauen kann, bleibt dieser Klassiker bis zum Ende spannend. Das liegt an der Erzählweise des Meisters. ‘Die Polizei (Alec McCowen als Chief Inspector Oxford) ist wie immer auf dem Holzweg‘ und die Regie setzt uns auf die falsche Fährte von Dick Blayney (Jon Finch). Drei Männer drehen sich um zwei ermordete Frauen. Ein Höhepunkt ist der Mord an Brenda (Barbara Leigh-Hunt). Hier wird deutlich, dass ‘Onkel Bob‘ ein impotenter Psychopath ist, der bei Mutti lebt. Es geht ihm nicht um Penetration, sondern um den Genuss der Macht und den Todeskampf des Opfers. Eine für Hitch auch optisch untypisch freizügige Einstellung. Der zweite Höhepunkt ist die Fahrt auf dem Laster zwischen Kartoffelsäcken. Großartiger Schnitt mit einem armseligen Mörder.
    Das ist der humorvollste der Hitchcock-Filme. Gleich zu Anfang ist wegweisend ‘Hier ist Covent Garden, kein Lustgarten.‘ Und wenn Frau Oxford die feine französische Küche pflegt (Fischköpfe oder Schweinefüße), bleibt kein Auge trocken. (‘Damen verzichten heute eher auf ihre Unschuld, als auf ihre Klamotten‘.) Dabei hilft sie ihm noch bei der Lösung des Falles. Gradlinige Logik gegen schlichte Intuition. Der Mörder knackt die Finger der toten Babs (Anna Massey), Mrs. Oxford ein Salzstängli. Er vertritt hingegen eher die Meinung ‘Es geht nichts über ein gutes englisches Frühstück – und das dreimal am Tag.‘
    Das spannende Finale hat dann noch eine Überraschung parat ehe Oxford den Mörder darauf hinweist ‘Sie haben ihre Krawatte nicht an‘. Ein Klassiker also in mehrfacher Hinsicht.
    Chris D. Troublegum
    Chris D. Troublegum

    9 Follower 45 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 21. Januar 2020
    Bei der beachtlichen Dichte an guten Filmen, die Alfred Hitchcocks Oeuvre aufweist, fällt es schwer, für sich den besten daraus zu küren. Sein schwarzhumoriges Thriller-Spätwerk "Frenzy" zählt jedoch ohne Diskussion zu den beachtlichsten Arbeiten des Suspensekönigs.

    Die Londoner Bevölkerung lebt in Angst und Schrecken. Ein Triebmörder geht um, der alleinstehende Frauen mit einer Krawatte stranguliert. Zuerst tappt Chef-Inspektor Oxford (Alex McCowen) von der Scotland Yard im Dunkeln, zumal sich ihm kein einleuchtendes Motiv für die Gräueltaten erschließen will. Mit der Zeit schöpft er aber Verdacht, der ehemalige Air Force-Pilot Richard Blaney (Jon Finch), der soeben seinen Job als Barkeeper aufgeben musste, könne hinter der Mordserie stecken. Immerhin ist dessen Ex-Frau Brenda (Barbara Leigh-Hunt) das jüngste Opfer des Irren - und alle Indizien deuten darauf hin, dass Blaney als Letzter am Tatort, nämlich Brendas Büro bei einer Partnervermittlungsstelle, gewesen sein muss. Tatsächlich ist aber der unscheinbare und stets galante Gemüsehändler Robert Rusk (Barry Foster) der gesuchte Täter, der Blaney die Morde hinterrücks in die Schuhe schieben will und sich dessen Freundin Babs (Anna Massey) schon als nächstes Opfer ausgeguckt hat...

    Es heißt, "Frenzy", basierend auf der Novelle "Goodbye Piccadilly, Farewell, Leicester Square" von Artur La Bern, sei Hitchcocks "bösester" Film. Und dies kann man guten Gewissens auch so unterstreichen. Die
    gesamte Inszenierung ist von einem Sarkasmus durchzogen, der einem das Lachen ab und zu schon mal in jenem Teil des Körpers stecken bleiben lässt, das der Film-Würger so begehrt. Dabei gehören die Späßchen um des Inspektors Frau, die ihrem Gatten andauernd die exotischsten Speisen serviert - mal Wachteln, mal Schweinefüße mit Weintrauben - die diesem schon beim bloßen Anblick den Appetit verderben, noch zu den harmloseren, obgleich sie Hitchs köstlichen Sinn für Humor unter Beweis stellen. Oxfords steife, aufgesetzte Höflichkeit gegenüber seiner "Köchin", eine Höflichkeit, die das profane Klischeebild vom englischen Mann von Welt ausfüllt, spiegelt sich in der vornehmen, fast schon überheblichen Art des Mörders Rusk. Und was läge dem "Master of Suspense" näher, als seine liebevolle Karikatur der britischen Upper Class-Yuppies mit dem ganz und gar sympathischen Kniff zu akzentuieren, dass der Mörder als Tatwaffe eine Krawatte benutzt? Das ins Groteske, Makabre überzeichnete Schaurige erzeugt in Verbindung mit der clever konstruierten Geschichte eine unterkühlte Spannung, die der Film bis zum (wieder augenzwinkernden) Herzschlagfinale durchhält.

    Die Identität des Mörders legt Hitchcock relativ geschwind offen. Doch das ist nicht unbedingt eine Schwäche des Films, sondern ein wohl überlegter Zug des Altmeisters. "Frenzy" ist eben kein Vexierspiel á la Vertigo, in dem das Spiel mit dem Zuschauer einzig und allein aus einer konstanten Verunsicherung in Bezug auf die Figuren entsteht. Dennoch ist das fein-ironische Bonbon nicht frei von Manipulation. Man nehme die beispielhafte Szene, als Babs ermordet wird. Als Rusk ihr Einlass in seine Dachwohnung gewährt und die Tür hinter sich schließt, schwenkt die Kamera langsam, immer noch auf die Tür gerichtet, die Treppe herunter und verweigert uns sozusagen die "Mitwisserschaft" dessen, was dort drin nun vor sich gehen wird. Wie ein potenzieller "Retter", der aber nicht ins Geschehen eingreift. Der Zuschauer weiß hingegen sehr wohl, dass Babs umgebracht wird. Dazu genügt alleine ein Satz, den Rusk gesagt hat, bevor er die Tür hinter sich schloss: "Du bist genau mein Typ!" Derselbe Satz, den er zuvor Brenda immer wieder zugeraunt hatte, bevor er sie tötete. Typisch Hitchcock!

    Manipulation ist auch die Absicht bei der Zeichnung der Charaktere gewesen. "Frenzy" bedeutet "Wahnsinn", "Raserei" - und ausgerechnet Barry Foster, der demzufolge wie ein Wahnsinniger spielt, erweist sich als die zwiespältigste Figur des Films. Zwischen Rusks Taten, die unter normalen Umständen bloßes Entsetzen hervorrufen sollten, will man als Zuschauer immer wieder hell auflachen. Der grandiose Foster überreizt seine schleimige "Jack the Ripper"-Kontrastrolle mit kontrolliertem Overacting nämlich so sehr, dass er den Balanceakt zwischen tiefgreifendem Mörderpsychogramm und schierer Gentlemanparodie spielend meistert. Vollkommen unverständlich, dass der Brite nach dieser Galavorstellung mehr oder weniger in der Versenkung verschwand. Relativ zeitig verabschieden sich im Film Hitchs blonde Musen, Anna Massey und Barbara Leigh-Hunt, und als Zuschauer fiebert man mit dem unschuldig verfolgten und eingesperrten Blaney, vorzüglich gespielt von Jon Finch, der gerechten Strafe für den "Krawattenmörder" Rusk und somit dem Schluss entgegen, mit dem Hitchcock das I-Tüpfelchen auf sein stimmungsvolles Spätwerk setzt.
    Make it shine
    Make it shine

    30 Follower 97 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 6. November 2010
    Frenzy würde ich als einen sehr feinen Hitchcock-Film bezeichnen. Bereits in der ersten tolle Einstellung sieht man, wie der Kameramann gekonnt die Stadt einfängt indem er sich langsam dem ersten Ort nähert. Diesesmal geht es um einen Mörder, der seine Opfer immer mit einer Krawatte tötet. Interessanterweise ist bereits nach nur 30 Minuten bekannt, wer der Mörder ist. Der Film hat auch eine Hauptfigur, den vom Leben leicht-gezeichneten Robert Blaney. Und er gerät durch viele Zufälle ins Visier der Polizei. Wie in vielen anderen Filmen auch, muss hier der Hauptcharakter seine Unschuld beweißen.

    Die unglaubliche tolle Musik stamm diesesmal von Ron Goodwin, einem Komponisten, der bereits für Filme wie 16 Uhr 50 ab Paddington oder Mörder ahoi! die Musik komponierte. Frenzy ist auch der erste Film, in dem Nacktszenen zu sehen sind. Für einen Hollywood-Film auch im Jahr 1972 untypisch - mittlerweile ein fast unverzichtbares Element im Film. Auch ist dies wahrscheinlich der erste Hitchcock-Film, der so brutal ausfällt. Doch gerade dieser Grad an Gewalt paßt auch irgendwie in den Film, zumal Frenzy ja auch irgendwie ein Film des New Hollywood ist.

    An die Genialität eines Psycho oder Der Unsichtbare Dritte kommt dieser Film trotzdem nicht ganz heran. Dafür fehlt es ein bisschen an Überraschungsmomenten oder besonders spannenden Stellen. 9 von 10 Punkten, 4,5 von 5 Sternen für diesen späten tollen Hitchcock-Klassiker.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 18. März 2010
    "Frenzy" ist wirklich ein genialer Thriller. Ohne zu wissen um was es in diesem Film geht, habe ich ihn mir angeschaut und er hat mir super gefallen. Obwohl der Zuschauer früh weiß, wer der Mörder ist, hält der Film bis zum Ende seine Spannung.

    Aber ganz besonders sind bestimmte Momente in diesem Film. Als der Mörder zum Beispiel Babs in sein Haus lässt und ihr sagt, das sie sein genau sein Typ sei und die dann Kamera aus dem Haus heraus schwenkt, auf die Straße, wo die Menschen laufen und nicht mitbekommen, das in dem Haus gerade ein schrecklicher Mord stattfindet.

    Auch die Szenen in dem der Kommissar im Haus von seiner Frau bewirtet wird, sind klasse. Er will eigentlich nur ein Steak mit Pommes und bekommt französische Speisen, die er hasst. Der Misch zwischen Thriller und Humor/Sarkasmus ist einfach perfekt gelungen.

    116 Minuten Klasse!



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