Dietrich Kuhlbrodt – ein Mann mit polierter Glatze, markantem Bärtchen und einer schillernden Lebensgeschichte, die so widersprüchlich wie faszinierend ist. War er preußischer Zuchtmeister, Hitlerparodist, ein prägender Staatsanwalt der jungen Bundesrepublik oder einer der exzentrischsten Nebendarsteller des deutschen Kinos? Die Antwort lautet: alles davon. Regisseur Arne Körner entführt auf eine Zeitreise durch die Nachkriegsgeschichte Deutschlands: vom miefigen Alltag der frühen Bundesrepublik bis hin zu Kuhlbrodts spektakulären Rollen als Nazi oder absurden Charakteren in den Werken von Christoph Schlingensief. Neben seiner Arbeit als Oberstaatsanwalt, der NS-Verbrecher verfolgte, prägte er die deutsche Filmkunst, sei es als Drehbuchautor für Werner Schroeter oder Schauspieler in Filmen von R.W. Fassbinder und Michael Bryntrup. Ein kaleidoskopisches Porträt, das seltene Filmausschnitte, schräge Anekdoten und ein paradoxes wie einzigartiges Leben zelebriert.