Bernhard Hoetger zählt zu den Avantgardisten der modernen Kunst im frühen 20. Jahrhundert und teilt die Bühne mit Künstlern wie Auguste Rodin, Pablo Picasso und Paula Modersohn-Becker. Mit seinem Talent gewann er zahlreiche Mäzene, darunter Ludwig Roselius, der ihn mit der Gestaltung der Böttcherstraße in Bremen beauftragte – heute ein bedeutendes Kulturdenkmal. Hoetger entwarf auch einen Stadtteil für den Erfinder des Leibniz Butterkekses und gestaltete das Außengelände für den Großherzog auf der Mathildenhöhe in Darmstadt. In Worpswede prägte Hoetger gemeinsam mit dem Maler Heinrich Vogeler das Bild des Künstlerdorfes. Zunächst für seine offene Kunst gefeiert, wendete er sich später auf der Suche nach der „Urkunst“, einem „nordischen“ Weg zu. Trotz seiner früheren Anerkennung wird Hoetgers Kunst unter der Naziherrschaft als entartet eingestuft, was seiner Karriere ziemliche Steine in den Weg legte.