Endlich das Abi in der Tasche. Aber ist jetzt wirklich alles gut? Nicht zwischen Romy (Carlotta Weide) und Konrad (Jonas Kaufmann). Sie schleichen umeinander herum. Konrad will er was sagen, kann es aber nicht. Aber irgendwann spricht er sie doch an - und macht ihr einen Vorschlag: ein Trip nach Lissabon.
Die beiden scheinen eine Geschichte zu haben, und für Romys Freund Julian (Louie Betton) wirkt es, als sei da mal was gelaufen. Aber er lässt sich auf den Trip ein mit den beiden ein. Er leiht sich den alten Mercedes seiner Eltern.
Sie machen sich auf den Weg, und sie bekommen eine Vierte im Bunde: Nele (Sophia Münster) hat sich über eine Mitfahrer-App angemeldet.
Aber die Stimmung ist mies - weil es zwischen Romy und Konrad so viel Unausgesprochenes gibt, weil Julian denkt, da läuft was, und Nele gerät zwischen die Fronten, und ein Geheimnis hat sie auch. Was will sie in Madrid? ha
"Morgen irgendwo am Meer" heißt der erste Langfilm Film von Patrick Büchting. Vorlage ist der gleichnamige, wahnsinnig gute Roman von Adriana Popescu. Diese Vorlage hat es durchaus in sich, weil sie auf fast 500 Seiten von diesem Trip und von diesen Jugendlichen und ihren Sorgen, Ängsten und Freuden erzählt. Auf rührende, sehr tiefgründige Weise.
Da verwundert es schon, dass der Film gerade mal 80 Minuten lang ist - und tatsächlich wird er dem Buch auch nicht so wirklich gerecht. Die Figuren bleiben relativ oberflächlich, kommen aber andererseits im Film schon relativ schnell an ihre Kipppunkte. Themen werden nur angerissen und teilweise nur ansatzweise aufgelöst. Psychologisch geht das alles nicht in die Tiefe. Das Ende kommt sehr plötzlich und aus dem Nichts - auch wenn noch eine Szene in den Abspann und eine ans Ende gepappt wird. Das ist nicht gelungen.
Aber abseits des Vergleichs zum Buch ist der Film kurzweilig und unterhaltsam. Die vier Jugendlichen machen ihre Sache sehr gut, es sind wirkliche Sympathieträger, denen man gern zusieht. Von den Punkten, wohin die vier reisen, hätte man gern mehr gesehen. Denn sie übertragen eine tolle Stimmung.
Ganz klar, der Film hätte gern länger sein können, eigentlich gibt der Stoff genug für eine Netflix-Serie her.
Für einen Debütfilm, unterstützt von zwei Universitäten, ist "Morgen irgendwo am Meer" grundsätzlich aber gut und sehenswert. Der Stoff an sich hätte aber durchaus - auch mit mehr Budget - mehr hergegeben.