Vor Oscarpreisträger Mark Rylance („Bridge Of Spies“, „Dunkirk“) schreitet Johnny Depp auf dem ersten Bild zu „Warten auf die Barbaren“ entlang und sieht finster aus – ganz wie es seine Rolle verlangt. Denn in der Adaption des berühmten, mehrfach preisgekrönten Roman-Meisterwerks von Literaturnobelpreisträger J. M. Coetzee spielt Depp den finstern Oberst Joll, der mit äußerster Brutalität agiert und Nomadenstämme, die „Barbaren“ foltert, um Beweise zu sammeln, dass diese einen Angriff auf ein nicht näher bestimmtes Reich, an dessen Grenze die Geschichte spielt, planen.
Im Mittelpunkt der Romanvorlage steht allerdings nicht Depps Joll, sondern der auch als Ich-Erzähler fungierende Magistrat (im Film verkörpert von Rylance), der die Grenzstadt, in der sich die Geschehnisse ereignen, verwaltet. Mit zunehmendem Ekel beobachtet er die brutalen Maßnahmen von Joll… bis er selbst in dessen Fokus gerät, weil der ihn verdächtigt, mit den „Barbaren“ gemeinsame Sache zu machen. Robert Pattinson spielt derweil mit dem jungen Mandel den Nachfolger des Magistraten, der bald vor der schwierigen Entscheidung steht, für welche Seite er sich in dem Konflikt entscheiden soll.
Die von Regisseur Ciro Guerra, dessen aktueller Film „Birds Of Passage“ seit dem 4. April 2019 in den deutschen Kinos läuft, inszenierte Romanverfilmung soll noch im Laufe des Jahres 2019 erscheinen.