„Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ (1979)
Die zweifellos berühmtesten Film-Aliens entwarf der Künstler H.R. Giger für Ridley Scott und sein bahnbrechendes Sci-Fi-Horror-Meisterwerk „Alien“. Keine der fantastischen Schöpfungen des Schweizers für die Filme der Reihe erreichte jemals wieder die beängstigende Intensität des fiesen Chestbursters, der zum Auftakt des Horrors in „Alien“ aus dem bemitleidenswerten Kane (John Hurt) herausbricht. Von vielen unheimlichen Giger-Kreationen ist der Chestburster bis heute die unheimlichste.
„Predator“ (1987)
In John McTiernans Science-Fiction-Thriller hat ein außerirdischer Jäger, der Predator, im südamerikanischen Dschungel ein erstes Opfer gefunden und es brutal ausgeweidet, womit er eine Gruppe von Söldnern in Todesangst versetzt. Der Clou: Der Predator ist nahezu unsichtbar, was den Gegenangriff von Major Durch Schaefer (Arnold Schwarzenegger) und seinen Leuten deutlich erschwert. Durch das Nichtzeigen in Verbindung mit den brutalen Exzessen des Jägers steigert McTiernan die Spannung immer weiter, aber auch wenn das Jäger-Alien schließlich komplett zu sehen ist, enttäuscht der Filmemacher sein Publikum nicht.
„Das Ding aus einer anderen Welt“ (1982)
Dass sich John Carpenters grimmiges Science-Fiction-Horror-Remake „Das Ding aus einer anderen Welt“ (mit Kurt Russell als coolem Antihelden) selbst einmal zu einem modernen Klassiker entwickelt, hat wahrscheinlich auch der umtriebige Regisseur nicht erwartet, aber schon seine mit perfekten Spezialeffekten umgesetzte Prämisse ist ebenso fies wie wirkungsvoll. Das Alien ist hier ein Formwandler, der sich in den Wirt einnistet und dessen Gestalt annimmt. Diese Konstellation versetzt das Publikum in ständige Unruhe, denn es weiß nie, aus wem der Terror als nächstes ausbricht. Klar ist nur: Wer befallen ist, hat nichts zu lachen!
„Cloverfield“ (2008)
Der Clou von Matt Reeves‘ packend-innovativem Monsterfilm „Cloverfield“ ist nicht nur die gewöhnungsbedürftige, aber effektive subjektive Perspektive der Handkamera des Protagonisten Jason (Mike Vogel), sondern vor allem der geschickte Schachzug, das destruktive Wesen, das halb New York in Schutt und Asche legt, nur sehr spärlich zu zeigen und erst im Abspann in voller Pracht zu präsentieren. Erst dort wird völlig klar, dass hier ein „amerikanischer Godzilla aus dem All“ am Werke ist.
„Signs - Zeichen“ (2001)
Auch M. Night Shyamalans Mystery-Thriller „Signs - Zeichen“ lebt von der Auslassung. Als das grünschimmernde Alien das erste Mal für die Dauer eines Wimpernschlags durchs Bild huscht, ist das ein unglaublicher Gänsehautmoment. Bis dahin ist die Bedrohung nicht sichtbar, aber trotzdem höchst präsent, denn der Filmemacher zeigt in einer Regie-Meisterklasse, wie man nur mit Geräuschen und Spuren eines der unheimlichsten Aliens überhaupt heraufbeschwört. Dass sich Shyamalan seinen in den ersten rund 100 Minuten herausragend spannenden Film durch eine plumpe und enttäuschende Erklärung am Ende (fast) demoliert, steht auf einem anderen Blatt.
„Der Blob“ (1988)
Chuck Russells „Der Blob”-Remake von 1988 steckt das Original von 1958 mit Steve McQueen tricktechnisch locker in die Tasche, weil sich die Welt der Effekte in dieser Zeitspanne einfach weitergedreht hat. Der Blob ist eine von einem Meteoriten abgesonderte bewegliche gallertartige Masse und dezimiert die Einwohnerschaft einer US-amerikanischen Kleinstadt. Er legt sich wie eine tödliche Schleimdecke über seine Opfer und zerfrisst sie - das ist Horrorkino vom Feinsten (inklusive herrlich pessimistischem Schlussgag).
„Slither“ (2006)
Bevor James Gunn als Regisseur des Marvel-Superhits „Guardians Of The Galaxy“ zu Ruhm und Ehre aufstieg, legte er mit seinem Debüt, dem Comedy-Ekel-Schocker „Slither“, einen soliden Film vor, der zwar seine erzählerischen Defizite hat, die aber definitiv nicht auf der Seite des Alien-Monsters liegen. Der Parasit nistet sich in nichtsahnenden Menschen ein und verwandelt diese in gruselig-matschige Zombies und Frischfleischfanatiker. Die Balance zwischen harten Horrorschockelementen und Slapstick funktioniert erstaunlich gut.
„Attack The Block“ (2011)
In Joe Cornishs Action-Spektakel „Attack The Block” geht es mitunter durchaus launig zu, aber über die außerirdischen „Bärendinger“ kichert man höchstens einmal… Sie plumpsen einfach aus dem Himmel direkt in ein Londoner Problemviertel, weil man dort einen der ihren getötet hat, aber diese Gorillamutanten mit den neonblau leuchtenden Fletschzähnen verbreiten in den packenden und knallharten nächtlichen Kampfszenen irgendwo zwischen Action-Komödie und Sci-Fi-Gemetzel handfesten Schrecken.
„Metaluna IV antwortet nicht“ (1955)
Viele der Monster- und Alienfilme der berühmt-berüchtigten Welle der 50er Jahre verleiten aus heutiger Sicht eher zum Schmunzeln als zum Gruseln. So aber nicht die Mutanten aus Joseph M. Newmans Science-Fiction-Film „Metaluna IV antwortet nicht” aus dem Jahr 1955. Sie stehen mit ihrem absolut ikonischen Design einerseits stellvertretend für alle anderen Alien-Kreaturen, die damals die Filmwelt eroberten. Andererseits haben sie mit ihren Riesengehirnen und scherenartigen Greifern im Rahmen dieses eher naiven Films mit seinen fast schon avantgardistischen Dekors etwas einmalig Unheimliches an sich.
„District 9“ (2009)
Neill Blomkamps Debüt- und Durchbruchsfilm „District 9“ hat nicht nur einen höchst originellen Plot, in dem Millionen Außerirdische in Johannesburg 20 Jahre nach ihrer Landung in Ghettos ein tristes Dasein fristen, sondern auch spektakuläre Alien-Monster. Die „Prawns“ genannten Neu-Erdenbürger entstanden zwar ausschließlich am Computer, sie fügen sich aber perfekt in die Umgebung ein. Denn diese Aliens wirken sehr körperlich und haben eine unheimliche Präsenz. In dieser Melange aus Satire, Gesellschaftskritik und Allegorie auf die Einwanderungspolitik Südafrikas ist die Stimmung depressiv, die Außerirdischen kämpfen um ihre Existenz und Menschenschädel zerplatzen.
„TITEL“ (xxxx) TEXT