… und zumindest sieben der Top 10 Kurzfilme könnt ihr euch auch direkt selbst auf Disney+ ansehen!
Die Disney Animation Studios werden 100! Aus diesem Anlass wird es das ganze Jahr 2023 hindurch unter dem Motto „Disney100“ immer wieder Aktionen und Events geben, mit denen die stolze Tradition und natürlich die Filme des Studios gefeiert werden sollen – angefangen mit einem Super-Bowl-Spot, der nicht wenigen Fans die Tränen in die Augen getrieben hat:
Ebenfalls Teil von Disney100 war der Besuch des Studio-Präsidenten Clark Spencer, der in verschiedenen Positionen bereits seit 1993 bei Disney ist und in dieser Zeit bereits zwei Oscars (für „Zoomania“ und „Encanto“) gewonnen hat, in Berlin.
Hier hat er im Rahmen der Berlinale nicht nur seine zehn Lieblings-Disney-Kurzfilme vorgestellt, von denen ihr euch wie gesagt zumindest sieben auch direkt selbst bei Disney+ ansehen könnt, sondern auch die Zeit für ein Interview mit FILMSTARTS gefunden, dass hier auf der Seite am kommenden Wochenende in voller Länge erscheinen wird.
Vorab wollen wir euch aber schon einmal die zehn Disney Shorts präsentieren, die Clark Spencer aus einem unglaublich umfangreichen Fundus an Kurzfilmen, viele davon Klassiker, zusammengestellt hat.
Clark Spencer auf unserer Frage, wie schwer ihm die Auswahl gefallen sei: „Es war unmöglich. Wir reden von 100 Jahren – da gib es so viele Kurzfilme, wie soll man da überhaupt rangehen. Wir haben uns dann entschlossen, ganz am Anfang zu beginnen – also starten wir 1922 mit dem Kurzfilm ‚Cinderella‘ – und dann geht es weiter in die 1930 bis 1950, wo wir uns vor allem auf Innovationen – entweder in Bezug auf die Charaktere oder in Bezug auf die visuelle Umsetzung – konzentriert haben.
Aus der neueren Zeit habe ich hingegen zwei Filme ausgesucht, die für mich persönlich besonders bedeutend sind, weil ich es einfach liebe, wenn es jemand schafft, eine Story ohne Dialoge zu erzählen, wenn sie einfach nur durch Gesichtsausdrücke und Musik vermittelt wird. Und ‚Papiermann‘ und ‚Nach Hause kommen‘ repräsentieren ganau das.“
Hier also die Top 10 der von Clark Spencer ausgewählten Kurzfilme – in umgekehrter chronologischer Reihenfolge:
"Nach Hause kommen" (2021)
„Nach Hause kommen“ ist die zweite Episode der zweiten Staffel der für Disney+ produzierten Kurzfilm-Anthologie-Serie „KurzSchluss“ – und erzählt ganz ohne Dialoge davon, wie sich ein junger Mann jedes Mal, wenn er seine Heimatstadt besucht, aufs Neue auf Veränderungen einstellen muss. Vieles ist plötzlich nicht mehr, wie es in seiner Kindheit und Jugend war – und doch bleibt es immer sein Zuhause…
» Jetzt auf Disney+ schauen: "Nach Hause kommen" & alle weiteren Folgen von "KurzSchluss"*
"Papiermann" (2012)
„Papiermann“, der 2012 noch unter seinem alten Titel „Im Flug erobert“ als Vorfilm von „Ralph reicht’s“ in den Kinos gezeigt wurde, verzichtet nicht nur wie „Nach Hause kommen“ auf Dialoge, er ist dazu auch noch schwarz-weiß. Trotzdem liefert Regisseur John Kahrs hier keine trockene Kunst, sondern eine tiefberührende Liebesgeschichte über einen jungen Mann, der nur einen Stapel Papier zur Verfügung hat, um seine vermeintliche große Liebe auf sich aufmerksam zu machen…
» Jetzt auf Disney+ schauen: "Papiermann"*
"Lambert, der ängstliche Löwe" (1952)
Sicherlich einer der berühmtesten Disney-Kurzfilme überhaupt: Als ein Storch die Babys verteilt, liefert er ein Löwenbaby versehentlich an eine Herde Schafe aus – und so wächst der Löwe Lambert als ängstliches Schaf auf, bis in Anbetracht großer Gefahr doch noch sein innerer Löwe aus ihm hervorbricht…
» Jetzt auf Disney+ schauen: "Lambert, der ängstliche Löwe"*
"Happy Camping" (1950)
Der vielleicht witzigste Donald-Duck-Kurzfilm überhaupt! In „Happy Camping“ will Donald eigentlich nur entspannt Urlaub machen – gerät dann allerdings ins Visier von Ahörnchen und Bhörnchen, die ihn als Eicheldieb identifizieren und ihm deshalb eine Lektion erteilen, die er nie wieder vergessen wird…
» Jetzt auf Disney+ schauen: "Happy Camping"*
"Die alte Mühle" (1937)
„Die alte Mühle“ war vor allem technisch über alle Maßen visionär – kam hier doch erstmals Disneys berühmte Multiplan-Kamera zum Einsatz, die bereits 1937 so etwas wie einen 3D-Effekt ermöglichte. Als Vertonung von Johann Strauss‘ Operette „Der Zigeunerbaron“ wurde „Die alte Mühle“ nicht nur in einer Episode von „Die Simpsons“ parodiert – niemand geringeres als Anime-Gott Hayao Miyazaki („Chihiros Reise ins Zauberland“) hat den Kurzfilm als seinen Lieblings-Disney-Film überhaupt bezeichnet…
» Jetzt auf Disney+ schauen: "Die alte Mühle"*
"Die Uhrenreiniger" (1937)
In „Die Uhrreiniger“ kommt zum ersten Mal das Trio Mickey, Donald und Goofy für allerlei Chaos und Schabernack zusammen – und viel mehr muss man zu diesem u(h)rkomischen und filmhistorisch kaum zu überschätzenden Klassiker wohl gar nicht mehr sagen…
» Jetzt auf Disney+ schauen: "Die Uhrenreiniger"*
"Steamboat Willie" (1928)
„Streamboat Willie“, mit dem ersten Auftritt von Mickey Mouse, ist der wohl ikonischste Disney-Kurzfilm aller Zeiten! Schließlich hat er nicht nur den quintessentiellen Disney-Charakter über Nacht weltberühmt gemacht – er ist auch schon seit Jahren Teil des Disney Animation Logos zu Beginn aller Filme des Studios.
Zumindest Ausschnitte oder Bilder aus „Steamboat Willie“ hat garantiert jeder schon mal gesehen – und wer den kompletten Short noch nicht kennt, sollte das nun schnellsten nachholen, mehr Filmgeschichte passt in sieben Minuten nämlich garantiert nicht rein…
» Jetzt auf Disney+ schauen: "Steamboat Willie"*
"Alice’s Wonderland" (1923)
Die verbliebenen drei Kurzfilme stammen aus den absoluten Anfangstagen von Walt Disney Animation – und sind aktuell leider noch nicht auf Disney+ verfügbar: In „Oswald und die Straßenbahn“ (1927) muss das titelgebende Kaninchen allerlei Hindernisse aus dem Weg räumen, um mit seinem Straßenbahnwagen das Ziel zu erreichen.
„Alice’s Wonderland” (1923) ist unterdessen einer der ersten Meta-Zeichentrickfilme überhaupt, der dazu auch noch Live-Action- und Animations-Elemente miteinander verbindet: Die kleine Alice besucht ein Filmstudio und lässt sich von den Animator*innen zeigen, wie ein Zeichentrickfilm entsteht. Voll von neuen Eindrücken träumt sie in der folgenden Nacht davon, wie sie mit einem Zug das Reich der Cartoons besucht…
Der Disney-Zeichentrickfilm “Cinderella” (1922) zählt zu den erfolgreichsten Disney-Klassikern überhaupt – und hat das Studio 1950 sogar aus einer finanziellen Zwangslage befreit. Das Märchen vom Aschenputtel scheint dem Studio also allgemein Glück zu bringen – schließlich war er bereits 1922 das letzte von sieben Kurzfilm-Märchen, die so viel Erfolg hatten, das sim Jahr darauf dann ganz offiziell die Walt Disney Animation Studios gegründet werden konnten!
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