Hiermit trieb er es zu weit: Jan Böhmermann und seine größten Skandale im deutschen TV
    Adrian Königer
    Adrian Königer
    Junior Redakteur bei Filmstarts. Erzogen von Harald Schmidt, aufgewachsen mit Joko & Klaas. Als Fan von Late Night Shows kenne ich mich bestens mit Böhmermann, Welke & Co. aus. Experte für deutsche TV-Shows und Entertainment. Schaue liebend gern Quiz-Shows.

    Jan Böhmermann ist aus der deutschen Fernsehlandschaft nicht mehr wegzudenken. Dabei hat er sich in seiner langen Karriere schon den einen oder anderen Skandal erlaubt.

    ZDF/Jens Koch

    Während manche Showgrößen versuchen, Ärger aus dem Weg zu gehen, legen Jan Böhmermann und seine Redaktion den Finger in eine Wunde, die oft Ärger nach sich zieht. Seit er im Fernsehen ist, hat er schon für einige Skandale gesorgt – ein Überblick.

    "Varoufake" und "Verafake": Böhmermanns Spiel mit der Realität

    In der Presse wurde Jan Böhmermann durch das sogenannte “Varoufake” bekannt. In diesem taten Böhmermann und seine Redaktion so, als hätten sie einen Mittelfinger aus einer Rede des damaligen griechischen Finanzministers herausgeschnitten. Das schlug in der Medienwelt so hohe Wellen, dass Varoufakis selbst auf Böhmermanns Video einging und es für echt erklärte.

    Das ähnlich klingende “Verafake” hat allerdings wenig mit Varoufakis zu tun. Hier schleuste Böhmermann zwei Schauspieler in die RTL-Show “Schwiegertochter gesucht” ein. Damit zeigte er, mit welchen Methoden in der Reality-Show versucht wird, sozial Schwächere bloßzustellen. Für Böhmermann gab es allerdings keine Konsequenzen.

    Wie Jan Böhmermann sich mit dem türkischen Präsidenten anlegte

    Die wohl bekannteste Aktion von Jan Böhmermann war das Schmähgedicht auf den türkischen Präsidenten Erdoğan. Nachdem "Extra 3" in einem satirischen Lied gegen Erdoğan geschossen und dieser daraufhin diplomatische Konsequenzen gezogen hatte, übertrieb Böhmermann mit einem Schmähgedicht gegen den türkischen Präsidenten.

    Die Folgen waren fatal: Erdoğan rief Bundeskanzlerin Angela Merkel an, die bestätigte, dass das Gedicht “bewusst verletzend” sei. Die Folge wurde heruntergenommen und Böhmermann befürchtete rechtliche Konsequenzen wegen Majestätsbeleidigung. Merkels Kommentar hat eine Diskussion über die Gewaltenteilung ausgelöst. Für Böhmermann ging die Sache schließlich glimpflich aus: Das Verfahren wurde eingestellt, das Neo Magazin Royale ging weiter – nur sein Podcast wurde eingestellt.

    Ibiza-Affäre: Böhmermann verstieß gegen Verschwiegenheitspflicht

    Auch in der Ibiza-Affäre hat Jan Böhmermann seinen Beitrag geleistet. Dort wurde ein Video produziert, das den damaligen österreichischen Vizekanzler Heinz-Christian Strache belastete. Dieses Video wurde Böhmermann vom Produzenten Julian Hessenthaler angeboten, was er jedoch ablehnte.

    Während der Romy-Gala spielte Böhmermann jedoch auf den Inhalt des Videos an und sorgte dafür, dass Hessenthaler aus Österreich fliehen musste. Das ZDF bestritt, dass Böhmermann von dem Video gewusst habe. Hessenthaler behauptete in einem Interview das Gegenteil. Böhmermann habe nach seiner Aussage gegen die Verschwiegenheitspflicht verstoßen.

    Eine Klage steht noch aus: Böhmermann und die BSI-Affäre

    Einer der jüngsten Skandale Böhmermanns richtete sich gegen den mittlerweile ehemaligen Chef des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm. Dieser wurde von Böhmermann beschuldigt, Gründungsmitglied eines russlandnahen Vereins zu sein. Nach der Veröffentlichung des Videos entließ Bundesinnenministerin Nancy Faeser Schönbohm aus seinem Amt.

    Was Böhmermann allerdings verschwieg, war die Tatsache, dass das russlandnahe Unternehmen erst 2020 in den Verein eintrat. Zu diesem Zeitpunkt war Schönbohm längst nicht mehr Vorstandsmitglied. Schönbohm klagte gegen seine Versetzung und gegen Jan Böhmermann. Letzteres Urteil steht bis heute noch aus.

    Wo Jan Böhmermann im TV zu sehen ist

    Jan Böhmermann ist jeden Freitag um 23.00 Uhr im ZDF Magazin Royale zu sehen. Ältere Folgen sind in der ZDF Mediathek abrufbar.

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