"Im Angesicht des Verbrechens": Dominik Grafs Crime-Highlight
von Björn Becher ▪ Montag, 26. April 2010 - 09:00

Ab dem 27. April feierte das das zehnteilige Krimi-Epos „Im Angesicht des Verbrechens“ von Regisseur Dominik Graf und Autor Rolf Basedow seine TV-Premiere auf ARTE. Vom 22. Oktober an, ist sie in der ARD zu sehen. Wir haben die Serie, die auch schon vorab auf der Berlinale zu sehen war, unter die Lupe genommen.

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Dominik Graf liebt das europäische Genre-Kino der Sechziger und Siebziger, das zeigt bereits die Eröffnung. In Kleinbuchstaben, aber großen Lettern prasseln die Namen „riemelt, bäumer, matisevic, zehrfeld, levshin, nesytowa, basedow“ und schließlich „graf“ in der Godard‘schen Titelsequenz auf den Zuschauer nieder, bevor der Film mit der nackten Jelena beginnt, die in einem idyllischen ukrainischen See badet und schließlich – begleitet von einem Off-Kommentar - auf das riesige Gesicht von Max Riemelt zu taucht, der hier schon als ihre große Liebe präsentiert wird, ohne dass die Figuren voneinander wissen. Auch die Einführung der beiden Polizisten Gorsky und Lottner hat einen leicht trashigen Anstrich. Einen gewöhnlichen Arbeitstag, an dem man eine falsche Wohnung gestürmt hat, feiern Gorsky, Lottner und ihre Kollegin Anja Kirchner (Carmen Birk) mit einer Ballonfahrt über Berlin und einem anschließenden Dreier auf einer Wiese. Doch davon darf man sich nicht täuschen lassen: Basedow und Graf meinen es ernst - und sie machen auch ernst. In einem Interview verglich Graf die Story mit einem Baum. Es gibt einen dicken Stamm (die Geschichte von Gorsky) und unzählige Verästelungen in alle möglichen Richtungen. „Im Angesicht des Verbrechens“ ist daher ungemein komplex. Schon in den ersten Episoden biegt die Handlung in alle möglichen Seitenstraßen ab. Da wird genauso von der Liebe eines Junggangsters zu einer Barkeeperin erzählt wie von den Problemen korrupter LKA-Beamter. Über 140 Sprechrollen wurden für die Serie engagiert. Trotz dieser Komplexität und Verästelung ist „Im Angesicht des Verbrechens“ immer spannend und rasant. Die Handkamera ist meist mitten im Geschehen, schnelle Schnitte erhöhen zusätzlich das Tempo und es wird munter zwischen verschiedenen Einstellungen gewechselt. Dazwischen schwebt die Kamera immer wieder über den Wolken Berlins. Alles keine Spielerei, sondern die für dieses höchst atmosphärische Krimi-Epos notwendige Darbietungsform. Sicher das deutsche TV-Highlight des Jahres!

 

"Im Angesicht des Verbrechens" feierte seine Weltpremiere auf der Berlinale 2010. Im TV lief die Serie ab dem 27. April auf ARTE und ab dem 22. Oktober in der ARD. Die DVD erscheint am 16. November! Informationen zu allen Folgen gibt es in unserem Episodenguide!

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Kommentare

  • bwort110

    Heute ist doch premiere und nicht im Februar ;)

  • Jack-ONeill

    ne, die reihe war schon mal zu sehen

  • Jack-ONeill

    aber nicht im fernsehen

    die sendezeiten sind ja mal große klasse

  • bwort110

    b dem 27. Februar feiert das das zehnteilige Krimi-Epos „Im Angesicht des Verbrechens“ von Regisseur Dominik Graf und Autor Rolf Basedow seine TV-Premiere auf ARTE hat

  • Björn Becher

    Ja, da war ein kleiner in der Einleitung. Ist nun korrigiert.

  • Fargo

    Wie ein guter Wedel: nur besser, poetischer, härter, realistischer. Die beiden ersten Episoden haben mir gut gefallen. Komplexe Story, aber man verliert nie den Überblick .. zumal der sich erst noch entfaltet, noch große Überraschungen bieten wird. Ich hoffe.

  • Dungerly

    Seeeeeeehhhhhhhr Nice!

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