Twin Peaks, ein idyllisches kleines Städtchen nahe der kanadischen Grenze wird Tatort eines grauenhaften Verbrechens: Eines Morgens wird die 17-jährige Laura Palmer geschändet, tot und "wrapped in plastic" aufgefunden.
Damit beginnt der Pilotfilm dieser berühmt-berüchtigten Serie der neunziger Jahre. Und schon gibt es für den Zuschauer kein Halten mehr. Schnell muss die nächste Folge her und dann noch eine und noch eine usw. Seit mein Vater und ich vor gut einem Monat die Twin Peaks-Gold-Box mit allen Folgen gekauft hatten, zogen wir uns eine DVD nach der nächsten rein. Natürlich nicht ohne uns dazwischen heftigst den Kopf darüber zu zerbrechen, wer nun Laura wirklich getötet hat. Und da hierfür fast ganz Twin Peaks in Frage kommt, begannen wir, erst mal zu überlegen, wer es denn NICHT gewesen sein konnte…auch das war gar nicht so einfach.
Schon mal vorweg: In Season 1 wird das Geheimnis nicht aufgeklärt. Wie David Lynch erst vor ein paar Jahren in einem Interview erzählte, hatten er und Mark Frost eigentlich geplant, es gar nie zu lüften und gaben es erst auf Druck der Geldgeber Ende Season 2.1 preis.
Wie dem auch sei: Der Mord an Laura Palmer ist längst nicht alles, was die Serie ausmacht, im Gegenteil. Vielmehr ist er der Aufhänger, der Beginn eines grösseren Ganzen und ganz abgesehen davon lohnt es sich schon nur wegen der fantastischen Stimmung und Bildkraft, sich auf Twin Peaks einzulassen. So sagte auch Homer Simpson einst, nachdem er sich eine Folge Twin Peaks zu Gemüte geführt hatte: "I haven't got a clue what's going on - but I like it."
Für die, welche sich aber an verworren und komplizierten Storykonstukten sowie Symbolträchtigkeit und Bildsprache erfreuen, wird Twin Peaks zum absoluten Highlight. Kein Wunder: Lynchs Handschrift ist unverkennbar.
Zum Schluss bleibt noch zu sagen, dass - obwohl ich die ganze Serie vorbehaltlos empfehlen kann - diese ersten Folgen wohl auch zu den Besten gehören. Also: Lasst sie euch nicht entgehen und herzlich willko