Mike Flanagan's jüngste Serien "Gänsehaut um Mitternacht", "Midnight Mass" und "Spuk in Bly Manor" hat mich dazu veranlasst, mir seine jüngste Serie "Der Untergang des Hauses Usher", nach Edgar Allan Poe's gleichnamigen Roman, ebenfalls anzuschauen und hat mich äußerst positiv überrascht.
Wie für Flanagan mittlerweile typisch, haben es die Zeitsprünge und "Aha-Momente" in die Serie geschafft, diese Elemente ziehen sich, wie ein roter Faden, durch seine gesamten Werke und sind sein Markenzeichen geworden. Zugeben, es war am Anfang schwieriger hineinzukommen, aber wenn man am Ball bleibt wird man nicht enttäuscht und die Serie wird mit jedem Teil besser und besser.
Ein ehemaliger Ermittler der Polizei, gespielt von Carl Lumbly, wird nachts von einem alten Freund (Bruce Greenwood) in ein unheimlich runtergekommenes Anwesen eingeladen, um sich eine düstere Geschichte anzuhören. Schon alleine diese Prämisse müsste Stoff haben für eine Serie der Extraklasse. Diese Erwartung wird auch gehalten, aber durch den Flanagan typischen schwierigen Start muss ich leider einen halben Stern abziehen, was das Gesamtergebnis aber nicht schmälert. Wir haben es hier mit einer sehr gut erzählten Serie zu tun.
Wieder einmal haben wir es mit einer mehrköpfigen Familie zu tun, die allerdings nicht in ein altes grusliges Haus einzieht, sondern in der Großstadt im Reichtum lebt. Bedauerlicherweise kann man an dieser Stelle nicht mehr schreiben, ohne zu viel von der Handlung zu verraten, weswegen an dieser Stelle nur gesagt werden kann, dass alle Fragen, die aufgeworfen werden, auch beantworten werden. Die Charaktervielfalt ist enorm und das schauspielerische Können hat mich, wie bereits bei vorherigen Flanagan-Serien, besonders bei Carla Gugino sehr beeindruckt. Auch die Besetzung von Luke, ich meinte Mark Hamill als stiller, aber nicht minder abgebrühter Anwalt hat mich auf ganzer Linie überzeugt!
Ab und an werden noch Teile aus Gedichten von Edgar Allan Poe wiedergegeben, die sich enorm gut in die momentane Szenerie und Handlung eingliedern und ein sehr stimmiges Gesamtbild erzeugen, was meinen Sog zur Serie nur noch verstärkt hat. Besonders gegen Ende kommt das sehr gut zur Geltung. Ich komme nicht drumherum zu sagen, dass es meiner Meinung nach, eine der besten Serien dieses Jahr auf Netflix war.