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    Generation der Verdammten
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    Michael S.
    Michael S.

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    Serienkritik
    3,0
    Veröffentlicht am 31. August 2017
    Wieviel man von dieser Serie mitnimmt ist eine Frage der Erwartungshaltung. Intensive Dramaturgie, Hochglanzoptik und neue Sichtweisen auf das Leben im Schützengraben werden hier nicht geboten. Die einleitende unschuldig klingende Titelmelodie passt auf den ersten Blick kaum zum düsteren Kriegsgeschehen, soll aber vermutlich die idealistische Einstellung der beiden im Fokus stehenden Soldaten verdeutlichen und an die Unschuld der Jugend erinnern. Soweit so gut. Produktionstechnisch ist man von der BBC allerdings besseres gewohnt, denn viele Szenenbilder wirken derart künstlich, dass man die Ortswechsel nur selten glaubt. Die Kamera scheint eher mit der Vermeidung konkreter Bilder der Schauplätze beschäftigt zu sein, denn gedreht wurde weder in Großbritannien, noch in Deutschland oder Frankreich, sondern vielmehr in Polen.

    Das erklärt dann auch warum als Love Interest eine freischaffende blutjunge polnische Ärztin mit einem mobilen Röntgengerät zwischen den Schlachtfeldern pendelt, die natürlich einem der Soldaten verfällt (und umgekehrt). Die beiden Hauptcharaktere entwickeln trotz fähiger Besetzung nie soviel Profil, dass man sich wirklich für sie interessiert. Die auf dem Cover zitierte "Hölle des ersten Weltkriegs" bleibt auch in der Hitze des Gefechts seltsam entrückt und wenig überzeugend, selbst der Ausbilder, der noch ankündigt "meine Aufgabe ist es euch umzubringen", bekommt erstaunlich wenig zu tun. Wenig später steht man schon im Feld, das Training bleibt ein kaum einminütiges Kapitelchen.

    Als Dokudrama mit leicht dramatisierten Biografien von Zeitzeugen funktioniert die Serie allerdings schon viel besser. Diese Intention würde auch die eingestreuten Interviews und eingesprochenen Berichte erklären, die immer wieder von historischem Filmmaterial begleitet werden. Beides enthält wesentlich mehr Substanz als die Laufbahn der beiden gegnerischen Soldaten, die Schilderungen aus erster Hand haben den eher durchschnittlich inszenierten Spielszenen in Sachen erschütternde Einzelheiten viel voraus. Die Idee der Gegenüberstellung zweier Einzelschicksale anstelle groß angelegter Schuldmutmaßungen gehört ebenfalls zu den besseren Aspekten der Produktion, wurde aber in Filmen wie "Merry Christmas" schon besser gemacht.

    Fazit: Nicht die nächste überwältigende Kriegsserie. Für Geschichtsinteressierte als Dokudrama noch gut zu verkraften, hohe Ansprüche in Richtung Weltkriegsdrama sollte man allerdings vermeiden.
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