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    Humans
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    Michael S.
    Michael S.

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    Staffel 1 Kritik
    3,0
    Veröffentlicht am 29. März 2017
    Theoretisch hat die Neuauflage fast alles, was auch das Original einmalig machte: spannende Konflikte, ein aufregendes Genre, in dem noch längst nicht alles ausprobiert wurde, und zusätzlich profitiert sie auch noch von der britischen Schauspielkunst. Gerade in bezug auf die Darstellung der Synths wurde hervorragend gearbeitet, die Unterschiede zwischen Menschen und Maschine verwischen immer wieder derart, dass man auch als Kenner der schwedischen Fassung noch Überraschungen erleben kann. Anders als die Vorlage vermeidet es "Humans" den Zuschauer mit unheimlichen Bildern zerlegter und zerschossener Maschinenmenschen zu schocken, familienfreundlicher wird das Endprodukt laut FSK-Freigabe dann aber doch nicht.

    Regelrecht inkonsequent wurde mit der Adaption der ersten Staffel von "Real Humans" verfahren. Die acht Folgen orientieren sich zwar meist recht nahe an Lundströms Serie, mehrere Handlungsstränge wurden jedoch weggelassen oder miteinander verschmolzen. Damit ist "Humans" meist mehr Drama als Thriller, neigt jedoch ausgerechnet deshalb zu einer eher behäbigen Erzählsweise. Gerade in der ersten Hälfte passiert eigentlich allerhand und doch scheint es nicht wirklich voranzugehen. Wir beobachten Menschen und Synths in den unterschiedlichsten Situationen, richtig spannend soll es vermutlich in erster Linie auf der emotionalen Ebene werden. Leider vermögen auch hochkarätige Darsteller wie William Hurt das allzu zerdehnte Drehbuch kaum noch zu retten. Gemma Chan hat hauptsächlich die Sympathien auf ihrer Seite, während die Mitglieder der Familie Hawkins irgendwie stets gelangweilt, genervt und überhaupt wenig familienhaft wirken. Auch wenn das seinen ursprung teilweise in der Geschichte hat, fällt es schwer, eine Beziehung zu irgendeinem der Familienmitglieder aufzubauen.

    Insgesamt sind es gerade die richtig spannenden Themen, die der Neuausrichtung zum Opfer fielen. Die Aktivitäten der radikalen Partei "We Are People" (im Original: "Äkta Människor") tauchen am Rande ab und zu auf, die drohende Arbeitslosigkeit ganzer Bevölkerungsteile wird ebenfalls nur in Nebensätzen erwähnt. Dass die Synths immerhin verbal für ihre eigenen Rechte eintreten dürfen, macht es kaum noch besser. Auch das große Finale, soviel muss man spoilern, scheut sich davor, irgendeinen Handlungsstrang konsequent zuende zu erzählen. Vielmehr hat man den Eindruck, alles müsse sich hübsch friedlich auflösen, um bloß keinen potentiellen Zuschauer zu verprellen. Mit Sicherheit hat diese erzählerische Stromlinienförmigkeit mit der Ausrichtung auf den US-amerikanischen Markt zu tun (obwohl die Serie in London spielt), dem schon große einheimische Filmproduzenten wie Harvey Weinstein geringere intellektuelle Fähigkeiten beimaßen.
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