Barry Keoghan wächst unter schwierigen Verhältnissen in Dublin auf. Er verliert seine Mutter sehr früh durch eine Überdosis Heroin und wird daraufhin zusammen mit seinem Bruder fünf Jahre lang bei einer Pflegefamilie untergebracht. Abschließend kommen die Kinder in die Obhut ihrer Großmutter und ihrer Tante. Dennoch gibt es auch Freude in seinem Leben, als er sich schnell für den Boxsport und vor allem die Schauspielerei begeistert.
Nach zahlreichen Castings bekommt Keoghan einige Nebenrollen in britischen und irischen Independent-Dramen, die sich meist um Kleinkriminalität drehen – z. B. „King Of The Travellers“ (2012). Weitere Bekanntheit erlangt er durch seinen Part als verstörter Teenager in „Love/Hate“, einer TV-Serie über das Leben junger Bandenmitglieder in der irischen Hauptstadt.
Es folgt der intensive „'71 - Hinter feindlichen Linien“, in dem er neben Jack O'Connell als britischer Soldat im Belfast der frühen 1970er Jahre vor der IRA flüchten muss. Mit zunehmender Bekanntheit versucht sich Barry mit „Standby“ erstmals an einer romantischen Komödie und spielt einen großen Part in dem düsteren Vater/Sohn-Drama „Norfolk“ mit Denis Ménochet. In dem Actioner „Fighting Games“ steht er zudem „Game Of Thrones“-Star John Bradley zur Seite.
2017 ist für Barry Keoghan das Jahr seines großen Durchbruchs. So ist er in den Dramen „Das Gesetz der Familie“, getragen von Superstar Michael Fassbender, und in „Mammal“ zu sehen, in dem er erneut einen jugendlichen Kleinkriminellen gibt. Doch es sind vor allem seine Auftritte in „Dunkirk“ und „The Killing Of A Sacred Deer“, die ihn einem globalen Publikum bekannt machen.
In Christopher Nolans Weltkriegs-Blockbuster spielt er einen Zivilisten, der zusammen mit Mark Rylance und Tom Glynn-Carney hilft, britische Soldaten aus der französischen Stadt Dünkirchen vor dem Eintreffen deutscher Truppen zu evakuieren. In dem verstörenden Thriller des griechischen Regisseurs Yorgos Lanthimos (Drehbuchpreis in Cannes) hingegen beunruhigt er das Publikum an der Seite von Colin Farrell als mental instabiler Teenager.
Barry Keoghan setzt seine Karriere mit dem Heist-Movie „American Animals“ und dem Gangster-Epos „The Shadow Of Violence“ fort. Außerdem ist er in zwei Episoden der weltweit erfolgreichen HBO-Miniserie „Chernobyl“ zu sehen. Ende 2021 tritt er über Chloé Zhaos „Eternals“ dem MCU bei. Keoghan verkörpert Druig, eines der Mitglieder einer Gruppe von Superhelden aus den Weiten des Universums, deren Aufgabe es ist, die Erde vor einer Invasion der übermächtigen Deviants zu schützen.
In „The Green Knight“, einer atmosphärischen Neuinterpretation der Artus-Sage von David Lowery, verkörpert der Nordire einen hinterlistigen Wegelagerer, bevor er sich dem Cast von „The Batman“ anschließt. Vor Veröffentlichung des DC-Blockbusters wird er noch als Darsteller des Polizisten Stanley Merkel angekündigt, spielt aber dann in Wirklichkeit den Joker in einer kurzen Szene in der psychiatrischen Klinik von Arkham. Damit zählt Keoghan nun zur Liste von Schauspielern, die sowohl für Marvel als auch für DC tätig sind.
Allerdings stellt Regisseur Matt Reeves klar, dass die Figur des Jokers in einer potenziellen Fortsetzung von „The Batman“ dadurch nicht zwangsläufig mit von der Partie sei. Er wolle sie hier lediglich zeigen, um den Zuschauer*innen bewusst zu machen, dass der Titelheld zu diesem Zeitpunkt bereits für die Verhaftung einer ganzen Reihe von hochkarätigen Verbrechern verantwortlich sei. Im Anschluss ist Keoghan im irischen Drama „The Banshees Of Inisherin“ an der Seite von Brendan Gleeson und erneut Colin Farrell zu erleben.