Neben Wes Craven („The Hills Have Eyes“) und Tobe Hooper („The Texas Chainsaw Massacre“) ist George A. Romero einer der Mitbegründer des modernen amerikanischen Horrorfilms. Sein Low-Budget-Debüt „Night of The Living Dead“ (1986) markiert die Geburtsstunde des Zombiefilms und begründete Romeros Ruf als versierter Horrorfilm-Regisseur, der häufig mit einem politischen Subtext arbeitet und auf soziale oder politische Missstände verweist. Seine größten Erfolge feierte George A. Romero, der im Lauf seiner Karriere immer wieder Rückschläge hinnehmen musste, mit seiner bislang sechsteiligen Zombiefilm-Reihe, zu der auch der Kult-Splatter „Dawn of The Dead“ (1978) zählt, und die er in den 2000er Jahren fortsetzte.
Der Durchbruch mit „Night of the Living Dead“
George A. Romero verbrachte seine Kindheit und Jugend im New Yorker Stadtteil Bronx, wo er eine katholische Schule besuchte. Mit 14 Jahren drehte Romero erste kleine Filme mit einer Schmalfilm-Kamera und gewann als 18-Jähriger einen Future Scientists of America Award für „Earthbottom“, eine im Rahmen eines High-School-Projekts entstandene Geologie-Dokumentation. Nach der Schule studierte der künftige Horrorfilm-Regisseur Kunst, Design und Theaterwissenschaften in Pittsburgh und arbeitete im Anschluss an sein 1961 absolviertes Diplom als Hilfskraft bei einer Produktion für Nachrichtenbeiträge. Parallel gründete Romero die Produktionsgesellschaft „The Latent Image“, für die er Werbespots und Lehrfilme drehte und arbeitete an seinem Erstlingswerk „Night of The Living Dead“ (dt: „Die Nacht der lebenden Toten“, 1968), das Romero mit geringem Budget und der Hilfe von Freunden realisierte. Der gesellschaftskritische Zombiefilm definierte das Horrorgenre neu, wurde in die Sammlung des New Yorker Museum of Modern Art aufgenommen und inspiriert auch heute noch zahlreiche Filmemacher – der Grundstein für Romeros Karriere als Regisseur war gelegt.
„Dawn Of The Dead“
Ebenso gesellschaftskritisch ging es in Romeros Low-Budget-Horror „Crazies“ (1973) zu, in dem ein versehentlich freigesetzter Kampfstoff Zivilisten zu Mördern macht und Romero die Rolle des Militärs einer kritischen Betrachtung unterzieht. Einen psychopathischen Mörder rückte der Filmemacher in „Martin“ (1977) ins Bild und blieb damit seinen Genrewurzeln treu. Der nächste große Hit folgte indes erneut im Zombiefilm-Bereich: Gemeinsam mit Dario Argento, der als Produzent eine zweite Schnittfassung des Films anfertigte, drehte Romero 1978 mit „Dawn of The Dead“ (AT: „Zombie“) eine Art Fortsetzung zu seinem erfolgreichen Debütfilms. Dieses Mal verschanzen sich die Überlebenden in einem Einkaufszentrum. Die schon aus „Night of The Living Dead“ bekannten Splatter-Einlagen erreichten einen neuen Höhepunkt, so dass der Film in vielen Ländern beschlagnahmt wurde und bald zum heiß diskutierten Kultfilm der Horror-Fangemeinde avancierte. Auf den neuerlichen Zombie-Erfolg ließ Romero das Action-Abenteuer „Knightriders – Ritter auf heißen Öfen“ (1981) und den auf einem Comic von Stephen King basierenden Episodenfilm , „Creepshow“ (1982) folgen, bevor er sich erfolgreich als Produzent der Fernsehserie „Tales From The Darkside“ (1983-1988) betätigte.
Noch mehr Zombies
Seine Zombiefilm-Reihe setzte George A. Romero 1985 mit „Day of The Dead“ fort, der ebenfalls auf Gesellschaftskritik und Splatter-Effekte setzte, von Kritik und Publikum jedoch weniger gut als seine Vorgänger aufgenommen wurde. Der Thriller „Der Affe im Menschen“ (1988) und der gemeinsam mit Dario Argento realisierte Horrorfilm „Two Evil Eyes“ (1990) brachten Romero ebenfalls keine großen Erfolge ein. Mit „Stark – The Dark Half“ (1993) inszenierte der Regisseur eine weitere Vorlage von Stephen King und machte anschließend sieben Jahre Pause, bis er mit dem Horrorthriller „Bruiser“ (2000) wieder auf dem Regiestuhl Platz nahm. In den 2000er-Jahren führte George A. Romero seine „Living Dead“-Reihe fort und zeigte in „Land of The Dead“ (2005) lernfähige Zombies, die eine Stadt belagern. Es folgten der vom Found-Footage-Horror beeinflusste „Diary of The Dead“ (2007) und der mit Westernmotiven spielende „Survival of The Dead“ (2009), der in den Wettbewerb der 66. Filmfestspiele von Venedig eingeladen wurde.
George A. Romero lebt mit seiner Frau Suzanne Desrocher, die am Set zu "Land of the Dead" kennen lernte und 2011 heiratete. Aus seiner ersten Ehe mit Christine Forrest gingen drei Kinder hervor.