Daniel Craig entdeckt als Mitglied der Theatergruppe Liverpool Everyman schon in jungen Jahren seine Liebe zur Bühne. Er ist noch keine 20, als er nach London umzieht, wo er sich dem National Youth Theatre anschließt. Seine professionelle Karriere beginnt 1996 dank Fernsehauftritten in „Ich küsse meinen Mörder“, „Die skandalösen Abenteuer der Moll Flanders“, dem BBC-Film „Saint-Ex“ und neben Christopher Eccleston in der Miniserie „Our Friends In The North“.
Im Kino spielt er in dem französisch-deutschen Drama „Obsession“ (1997) an der Seite von Charles Berling und der für eine Zeit lang auch zu seiner privaten Partnerin werdenden Heike Makatsch ein Drittel eines Liebesdreiecks. Kurz darauf gewinnt er im Rahmen des Edinburgh Film Festival den British Performing Award für seine Darstellung eines Gauners und Liebhabers des Malers Francis Bacon in John Mayburys „Love Is The Devil“. 2000 folgt der British Independent Film Award als Bester Darsteller in Simon Cellan Jones' „Some Voices“.
Als einer der nun führenden Schauspieler des britischen Independent-Kinos zögert Daniel Craig nicht, eine Liebesgeschichte mit einer doppelt so alten Frau in Roger Michells Film „Die Mutter“ auf die Leinwand zu bringen. Auch Regisseur/Produzent Matthew Vaughn wird auf sein Charisma aufmerksam und besetzt ihn als Gangster im Thriller „Layer Cake“ (2005). Parallel zu seinen europäischen Engagements macht Craig in Hollywood Karriere, wo er sich durch markante Nebenrollen auszeichnet. So ist er in der Videospielverfilmung „Lara Croft: Tomb Raider“ (2001) dabei, steht mit Tom Hanks in Sam Mendes' „Road To Perdition“ (2002) vor der Kamera und ist unter der Regie von Steven Spielberg Teil des Casts von „München“ (2006).
Im Alter von 38 Jahren erlangt er schließlich globale Bekanntheit, als er Sean Connery, George Lazenby, Roger Moore, Timothy Dalton und Pierce Brosnan in die Rolle des James Bond alias Agent 007 folgt. Die auf Craig entfallene Wahl der Produzenten wird von den Anhängern der Saga nicht gerade einstimmig befürwortet. U. a. wird ihm sein atypisches Aussehen – insbesondere die blonden Haare – vorgeworfen. Dennoch ist „Casino Royale“, als er 2006 in die Kinos kommt, ein Riesenerfolg bei Publikum und Kritikern und wischt alle Zweifel mit einem Handstreich beiseite.
Von den Fans nun unisono gefeiert, mimt er in „Quantum Of Solace“ (2008) erneut den Top-Spion. Im Anschluss steht er dann für „Skyfall“ (2012, mit 1,1 Milliarden Dollar Umsatz der größte Kassenschlager des Franchise) und „Spectre“ (2015) zweimal für Sam Mendes vor der Kamera. Parallel dazu weigert er sich, sich auf die Figur des Actionhelden festlegen zu lassen und agiert jeweils neben Nicole Kidman in dem Sci-Fi-Thriller „Invasion“ und dem Fantasy-Epos „Der goldene Kompass“. Im Anschluss zeigt er sich in Edward Zwicks Kriegsfilm „Unbeugsam“ (2009) als Widerstandskämpfer gegen Nazi-Invasoren im Osten Polens (heute Belarus).
Auch 2011 ist ein arbeitsreiches Jahr für den Schauspieler, als er in den Blockbustern „Cowboys & Aliens“ sowie „Die Abenteuer von Tim und Struppi: Das Geheimnis der Einhorn“ – in dem er den Ivanovich Sakharine synchronisiert – auftritt. Außerdem ist er in dem Psychothriller „Dream House“, bei dessen Dreharbeiten er seine Lebensgefährtin Rachel Weisz kennenlernt, sowie als investigativer Journalist Mikael Blomkvist in David Finchers „Verblendung“ zu sehen.
In Steven Soderberghs Heist-Komödie „Logan Lucky“ (2017) spielt er einen blondierten Bankräuber, der Channing Tatum und Adam Driver zur Hand geht, und in Rian Johnsons grandiosem Whodunit „Knives Out“ den hochintelligenten Detektiv Benoit Blanc. Letztere Rolle übernimmt er auch in den beiden Fortsetzungen, die 2022 und 2025 auf Netflix erscheinen und für die er eine kolportierte Rekordgage von 100 Millionen Dollar einstreicht. Die finanzielle Zukunft des Mannes, der 2022 mit „Keine Zeit zu sterben“, dem wegen der COVID-19-Pandemie immer wieder verschobenen 25. Teil der 007-Reihe, seinen Abschied als James Bond nimmt, ist somit wohl gesichert.
Daniel Craig ist seit Juni 2011 mit seiner britischen Schauspielkollegin Rachel Weisz verheiratet. Er ist Vater einer Tochter, die aus seiner ersten Ehe mit der Schottin Fiona Loudon stammt.