Milla Jovovich ist ein waschechtes Mulitalent – die US-Amerikanerin mit serbisch-russischen Wurzeln ist nicht nur Filmstar, sondern auch Musikerin, Model und Modeschöpferin. Ihr rastloses Wesen spiegelt sich auch in ihrer Rollenauswahl wider. So hat Milla Jovovich im Laufe ihrer Karriere nicht nur künstlerisch anspruchsvolle Rollen in Filmen wie „The Million Dollar Hotel“ von Wim Wenders oder „Das Reich und die Herrlichkeit“ von Michael Winterbottom übernommen, sondern auch in Blockbustern wie der „Resident Evil“-Reihe mitgewirkt. Der große Durchbruch gelang ihr 1997 in Luc Bessons Sci-Fi-Hit „Das fünfte Element“.
Wechselhafte Anfänge
Milla Jovovich wurde am 17. Dezember 1975 in Kiew geboren, fünf Jahre später emigrierte ihre Familie zunächst nach England und anschließend in die USA. Ihre Modelkarriere begann bereits im Alter von neun Jahren und nur vier Jahre danach erhielt sie ihre erste Filmrolle in dem Drama „Two moon junction“. Nach Gastauftritten in den TV-Serien „Eine schrecklich nette Familie“ und „Parker Lewis - Der Coole von der Schule“ war sie 1991 in der Rolle der Lilli Hargrave in „die Rückkehr zur blauen Lagune“, der Fortsetzung des seichten Erotikfilmchens „Die blaue Lagune“, zu sehen und wurde für die Goldene Himbeere nominiert – es sollte nicht das letzte Mal sein, dass ihr diese zweifelhafte Ehre zuteil wurde. Nach einem kleinen Auftritt in Richard Attenborough Biopic „Chaplin“ erhielt sie 1992 erneut eine Hauptrolle, diesmal in einer Komödie: In „Kuffs - Ein Kerl zum Schießen“ spielte Jovovich an der Seite von Christian Slater die schwangere Freundin des Taugenichts George Kuffs. Am Set ihres nächsten Films, Richard Linklaters kultiger Coming-of-Age-Komödie „Dazed and Confused“, lernte sie Filmpartner Shawn Andrews kennen, den sie (im Alter von nur 16 Jahren) kurzerhand heiratete – die Ehe wurde allerdings nach nur zwei Monaten annulliert.
Durchbruch nach dem Comeback
Als Milla Jovovich 1994 einen Plattenvertrag beim Musik-Major EMI erhielt, lag ihre Filmkarriere zunächst auf Eis. Da ihr erstes Album jedoch trotz guter Kritiken nicht den gewünschten Erfolg hatte, kehrte sie 1997 zum Film zurück. Das Comeback war zugleich der große Durchbruch: In der rasanten Science-Fiction-Fantasie „Das fünfte Element“ von Luc Besson (den sie später heiratete) spielte sie eine engelsgleiche Außerirdische mit dem klangvollen Namen Leeloo Minai Lekarariba-Laminai-Tchai Ekbat De Sebat. Auch bei ihrem nächsten Film arbeitete sie mit einem namenhaften Regisseur zusammen, Spike Lees Sportfilm „Spike Lee's Spiel des Lebens “, in dem sie die Prostituierte Dakota Burns spielt, erhielt jedoch nur durchwachsene Kritiken – ähnlich wie Jovovichs folgender Film. Als Jeanne D‘Arc meisterte die Schauspielerin selbst jedoch erstmals eine wirkliche darstellerische Herausforderung in Luc Bessons Historienfilm „Johanna von Orléans“. 2000 reüssierte sie dann mit zwei gewichtigen Filmen: In der Rolle der Eloise in Wim Wenders‘ Thriller „The Million Dollar Hotel“, und in „Das Reich und die Herrlichkeit“, der vielgelobten Spätwestern-Hommage von Michael Winterbottom, konnte sie gleichermaßen überzeugen. Im Jahr darauf wirkte sie als Katinka im skurrilen Ulk „Zoolander“ von Ben Stiller mit, anschließend spielte sie neben Adrien Brody in der Komödie „Dummy“.
Mit Science-Fiction ins neue Millenium
Zu Beginn des neuen Milleniums ergatterte Milla Jovovich die Hauptrolle im Sci-Fi-Blockbuster „Resident Evil“ von Paul W.S. Anderson, mit dem sie kurz darauf auch ihre bereits dritte Ehe einging. Auch in den Fortsetzungen, „Resident Evil: Apocalypse“, „Resident Evil: Extinction“ und „Resident Evil: Afterlife“, wirkte sie wieder als Zombiejägerin Alice mit. Die toughe Amazone, die mit vollem Körpereinsatz zur Sache geht, ist so etwas wie Jovovichs Paraderolle geworden. Zwischen den „Resident Evil“-Teilen übernahm sie Hauptrollen im Revenge-Thriller „.45“ und in „Ultraviolet“ – erneut ein Science-Fiction-Reißer, der bei der Kritik nicht gut ankam. Danach folgten ein kurzer Auftritt im Kunst-Drama „Palermo Shooting“ von Wim Wenders und eine größere Rolle als Rucksack-Touristin im schablonenhaften Thriller „A Perfect Getaway“. Qualitativ unbefriedigend fiel auch das Ergebnis des schauspielerischen Gipfeltreffens von Edward Norton und Robert De Niro im Drama „Stone“ aus, in dem Jovovich in der Rolle der der verführerischen Lucetta mitwirkte. Im Sommer 2011 wird Milla Jovovich dann zur Abwechslung in der romantischen Komödie „Lucky Trouble“ zu sehen sein.