Bis vor vier Jahren war Gemma Arterton selbst unter Kennern der Filmszene kaum mehr als ein Geheimtipp. Dies änderte sich jedoch schlagartig, als sich die in Großbritannien geborene Schauspielerin in einem Casting gegen 1500 Konkurrentinnen durchsetzte und zum Bond-Girl in „Ein Quantum Trost“ unter der Regie von Marc Forster auserkoren wurde. Seither zeigt die Karriereleiter der hübschen Britin steil nach oben.
Aus ärmsten Verhältnissen
Gemma Christina Arterton wurde am 12. Januar 1986 im englischen Gravesend, Kent geboren. Dort wuchs sie gemeinsam mit ihrer drei Jahre jüngeren Schwester unter der Obhut ihrer alleinerziehenden Mutter auf, die die kleine Familie mit ihrem geringen Auskommen als Putzfrau mühevoll über Wasser hielt. Auch die Wohnsituation der drei Frauen war dementsprechend wenig vorteilhaft - ihre Familie beschrieb Gemma Arterton deshalb als „dysfunktional“, aber glücklich. Am Miskin Theater in Dartfort sammelte sie bereits während ihrer Jugend Schauspielerfahrung und wurde von ihren Mentoren bereits hoch gehandelt. Nach ihrem Schulabschluss gelang Arterton dann auch der Sprung an die renommierte Londoner Schauspielschule „Royal Academy of Dramatic Arts“, an der bereits Anthony Hopkins, Alan Rickman oder auch Maggie Gyllenhaal ihre Karriere begonnen hatten. Bereits während der Ausbildung wurde die Britin für das von Stephen Poliakoff inszenierte Fernsehdrama „Capturing Mary“ für eine Nebenrolle besetzt; außerdem trat sie in einer Shakespeare-Inszenierung am Londoner Globe Theater auf. Für ihr Kinodebüt setzte sie sich unter anderem gegen Sienna Miller durch und spielte an der Seite von Rupert Everett und Oscar-Preisträger Colin Firth in „Die Girls von St. Trinian“ die Schulsprecherin des gleichnamigen Mädcheninternats. Auch ihre Arbeit unter Starregisseur Guy Ritchie für dessen Gangsterfilm „Rock N Rolla“ (2008) war dem Renommee der Schauspielerin zuträglich. Den ultimativen Kick erhielt ihre Karriere jedoch durch einen ganz besonderen Casting-Erfolg: 1500 Mitbewerberinnen stach die hübsche Arterton aus und durfte in der Folge als smarte MI6-Agentin Strawberry Fields in Marco Fosters „James Bond 007 - Ein Quantum Trost“ Bond Daniel Craig den Kopf verdrehen.
Die Widerspenstige
Hollywoods Filmproduzenten standen in der Folge natürlich Schlange, um das frisch gebackene Bond-Girl zu verpflichten – Arterton wollte aber von den Blockbuster-Angeboten erst einmal nichts wissen und übernahm stattdessen eine äußerst schwierige Hauptrolle in dem britischen Independent-Thriller „Spurlos - Die Entführung der Alice Creed“. Darin mimte sie ein Entführungsopfer, das auf brutalste Weise missbraucht wird. Die Rufe Hollywoods beantwortete die Britin dann im Anschluss, als sie 2010 ihre zweite Blockbuster-Hauptrolle im Fantasy-Remake „Kampf der Titanen“ spielte und neben Sam Worthington, Ralph Fiennes und Liam Neeson die neckische Halbgöttin Io verkörperte. An der Rolle der unnahbaren Schönheit schien Arterton in der Folge Gefallen zu finden: In der Kinoumsetzung des gleichnamigen Videospiels „Prince Of Persia - Der Sand der Zeit“ kabbelte sie sich als widerspenstige Prinzessin Tamina mit Jake Gyllenhaal. Noch im selben Jahr führte sie die Hauptrolle in der frechen Komödie „Immer Drama um Tamara“ auf die britische Insel zurück. Der Film von Stephen Frears nach einer Graphic Novels von Posy Simmonds war für Arterton nach „Kampf der Titanen“ und „Prince Of Persia“ bereits das dritte große Projekt innerhalb eines Jahres. 2011 und 2012 ließ es die Britin deshalb etwas gemächlicher angehen: Mit dem Fantasy-Thriller „Byzantium“ und der Tragikomödie „Song for Marion“ von Paul Andrew Williams stehen derzeit zwei Filme mit der smarten Schönheit in den Startlöchern; auch „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“ von Tommy Wirkola ist bereits abgedreht, startet jedoch erst am 28. Februar 2013 in den deutschen Kinos. Aber auch dem Theater bleibt Gemma Arterton weiterhin treu: 2010 spielte sie die Hilde Wangel in Ibsens Stück Baumeister Solness ("The Master Builder") in einer Aufführung des Londoner Almeida Theatre.
2010 heiratete Arterton den dreizehn Jahre älteren italienischen Manager Stefano Catelli im andalusischen Zuheros.