Seit er 1998 mit „Ein Fall für die Borger“ seinen allerersten Film auf der großen Leinwand gesehen hat, war klar, dass das Kino für Michael Bendix mehr als ein sporadisches Vergnügen unter vielen sein würde. Fortan wollte er alles – aber auch wirklich alles – sehen, was er in seinem Alter eben sehen durfte, und zum Leidwesen seiner Eltern bald darauf noch viel, viel mehr. Mit neun Jahren nervte er seinen Vater und seine Mutter eine mehrstündige Autofahrt hindurch, weil sie sich im Urlaub „Titanic“ auf VHS gekauft hatten – und er es einfach nicht aushielt, dem Film so nah zu sein, ihn aber noch nicht sehen zu können!
In den darauffolgenden Jahren wurde Michael etwas trickreicher: So überklebte er etwa zu hohe Altersfreigaben auf heimlich besorgten Videokassetten und DVDs, bevor er dazu überging, sich gar nicht mehr so viel Mühe zu geben – und sich einfach ein geheimes Filmarsenal unter seinem Bett anzulegen, das aus größtenteils auf Flohmärkten zusammengeklaubten Filmen bestand: „Mission: Impossible 2“, „Matrix“, „Fight Club“, „Pulp Fiction“, „Stirb langsam“ und viele, viele mehr. Sehen konnte er sie natürlich nur, wenn er mal allein zu Hause war, was nicht allzu oft vorkam. Aber wenn, dann waren das die aufregendsten Stunden der Woche – neben den regelmäßigen Besuchen im Kino natürlich, das nach und nach zum Zufluchtsort im besten Sinne wurde, immer da, tief vertraut und trotzdem immer wieder neu.
Mit 13 ging er zum ersten Mal allein ins Kino („Last Samurai“ mit Tom Cruise), ab 14 dann fast wöchentlich, meistens ins Hamburger Abaton Kino, aber auch in den mittlerweile leider geschlossenen UFA-Palast am Gänsemarkt oder ins Passage in der Mönckebergstraße. Eigentlich hat sich seit seiner Kindheit und Jugend gar nicht so viel verändert, was die Filmleidenschaft angeht. Nur, dass Michael nun natürlich schauen darf, was und wann immer er will – und dass er das große Glück hatte, seine Passion auch zum Beruf zu machen.
Auch damit ging es ziemlich früh los: Als er 11 war, bastelte er mit etwas Hilfe seines Vaters eine eigene Zeitschrift zusammen, die er unter Nachbarn und den Eltern seiner Mitschüler*innen verteilt hat. Das Magazin hieß „City News“ und enthielt vereinzelte Interviews mit wichtigen Persönlichkeiten der Kleinstadt, in der er lebte (u.a. dem Bürgermeister sowie dem Inhaber des örtlichen Spielzeuggeschäfts!). Noch mehr Raum nahmen allerdings aktuelle Kinostarts ein, über die er sich in Fernsehzeitschriften und Prospekten informierte (die Filme selbst hatte er natürlich nicht gesehen).
Wenn er gewusst hätte, dass es so etwas wie Pressevorführungen gibt, hätte er es wohl noch viel weniger als ohnehin schon ausgehalten, morgens im Mathe-Unterricht zu sitzen und nicht im Kino. Von deren Existenz erfuhr er schließlich 2007, als er ein Schülerpraktikum beim Hamburger Abendblatt absolvierte – und sich nun (zumindest drei Wochen lang) tatsächlich in aller Früh einen Film im Abaton ansehen durfte, anstatt sich im Klassenraum mit zweitrangigen Dingen wie Algebra und Bruchrechnen zu beschäftigen.
2013 wurde Michael dann zum regelmäßigen Gast bei Hamburger Pressevorstellungen, lernte zahlreiche Kritiker*innen und Journalist*innen kennen, schrieb als freier Autor erste Artikel für kleinere Kino-Websites – bis er 2016 schließlich ein Volontariat bei einer Kulturzeitschrift bekam und zum gelernten Redakteur wurde. Einige berufliche Ab- und Umwege später ist er 2023 endlich als Redakteur bei FILMSTARTS.de gelandet, nachdem er schon als freier Autor mehrere Kritiken für die Seite verfasst hat. Nun dreht sich bei ihm endgültig alles um Film und Kino!
Denn wenn er nicht gerade Artikel für FILMSTARTS.de schreibt, schaut Michael mehrere hundert Filme im Jahr, wobei er sich keinerlei Grenzen setzt. Ob Stummfilm oder aktueller Blockbuster, ob obskures Horror-Kleinod aus den 70ern oder der jüngste Teil von „Halloween“, ob 90er-Jahre-Action oder Kunstkino, ob Heimatfilm, Musical oder Komödie: Grundsätzlich ist Michael an nahezu allen Filmen interessiert (na gut, außer Marvel-Filmen vielleicht, aber selbst die schaut er sich an) – und bei all der Vielfalt, die die Filmgeschichte bietet, glaubt er nicht, dass ihn das Schauen von und die Beschäftigung mit Filmen jemals langweilen könnte.
Ein Film: „E.T. – Der Außerirdische“
Eine Serie: „Twin Peaks“
Ein Schauspieler: Will Ferrell
Eine Schauspielerin: Kristen Stewart
Ein Regisseur: Wong Kar-wai
Eine Regisseurin: Chantal Akerman
Ein Thriller: „Die Nacht des Jägers“
Ein Horrorfilm: „The Texas Chainsaw Massacre“
Ein Liebesfilm: „She Was Like a Wild Chrysanthemum“
Eine Komödie: „Right Now, Wrong Then“
Ein Musical: „Meet Me In St. Louis“
Ein Actionfilm: „Speed“
Ein Sci-Fi-Film: „Mission To Mars“
Ein Western: „Stagecoach“
Ein Kriegsfilm: „Komm und sieh“
Ein Stummfilm: „Die Passion der Jungfrau von Orléans“
Ein Film über das Kino: „Goodbye, Dragon Inn“
Ein Franchise: „Nightmare On Elm Street“
Ein Superhelden-Film: „Batmans Rückkehr“