Die erste Verfolgungsjagd in „The Driver“ zählt wohl nicht nur zu den besten der Filmgeschichte, sie macht auch überaus deutlich, welche modernen Klassiker sich davon inspirieren ließen: Denn Filme wie „Drive“ oder „Baby Driver“ hätte es so wohl nie gegeben, wenn Kult-Filmemacher Walter Hill („48 Stunden“, „Red Heat“) 1978 nicht die stilistische und inszenatorische Blaupause dafür geliefert hätte. Umso trauriger ist es, dass sich heute zwar die Filme von Nicolas Winding Refn und Edgar Wright großer Popularität erfreuen, deren Vorbild aber verhältnismäßig unbekannt ist. Nächsten Monat könnte sich das aber zumindest ein Stück weit ändern.
Nachdem „The Driver“ seit Jahren kaum noch im Handel zu finden ist, erscheint der Film am 10. November 2022 endlich wieder auf DVD und Blu-ray sowie zum ersten Mal auf 4K-Blu-ray. Der legendäre Heist-Klassiker feiert also nicht nur sein Heimkino-Comeback, sondern auch seine Premiere in einer frisch überarbeiteten Fassung mit optimiertem Bild und Ton!
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Sämtliche Editionen werden den Film natürlich in seiner ungekürzten FSK-18-Version enthalten. Sammler mit Stahl-Faible sollten zudem am besten zur 4K-Veröffentlichung greifen – die erscheint nämlich nicht bloß als handelsübliche Standardausführung, sondern als Limited Edition im Steelbook.
Ultimativer Action-Klassiker: Das ist "The Driver"
Wenn sich Verbrecher in Los Angeles nach einem Coup erfolgreich aus dem Staub machen wollen, sind sie bei dem Mann, der hinlänglich als „Driver“ bekannt ist (Ryan O'Neal), an der richtigen Adresse. Denn er ist der beste Fluchtwagenfahrer weit und breit – das weiß man nicht nur in der Unterwelt, sondern auch bei der Polizei. Vor allem einem Gesetzeshüter, dem „Detective“ (Bruce Dern), ist der Bleifuß ohne Gewissen allerdings ein Dorn im Auge. Um ihn zu schnappen, ist ihm nahezu jedes Mittel recht. Also beschließt er, selbst einen Raubüberfall zu inszenieren – und sein Zielobjekt als Fahrer zu engagieren…
DriverWenn gleich zu Beginn von „The Driver“ die Spannung von der grandiosen Musik von Michael Small im Sekundentakt auf die Spitze getrieben wird, bis diese plötzlich erstummt und während einer praktisch wortlosen Verfolgungsjagd Platz für Motorengrölen, quietschende Reifen und ineinander krachendes Blech macht, beschleicht einen schlagartig das Gefühl, das Ganze schon mal gesehen zu haben. Und das ist auch kein Wunder, orientierte sich Nicolas Winding Refn doch stark an dem seiner Zeit zu Unrecht gefloppten Meilenstein, der erst im Laufe der Jahre zum Kult wurde. Ja, von der Eröffnungsszene bis hin zum wortkargen Fahrer, der lediglich auf den Namen „Driver“ hört – die Parallelen sind ebenso zahlreich wie offensichtlich.
Wenn der von Ryan O'Neal gespielte Titelheld mit seinen Verfolgern Katz-und-Maus spielt, erinnert das zudem auch stark an „Baby Driver“ von Edgar Wright, der „The Driver“ ebenfalls als starken Einfluss für seinen Film nennt – und seine Hauptfigur zwar nicht „Driver“, aber ähnlich anonym benannte: „Baby“. Der „konzentrierte, rasant inszenierte Actionthriller mit Tiefgang“, wie unser Autor Gregor Torinus „The Driver“ in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik nennt, hat außerdem aber auch für Kult-Regisseur Quentin Tarantino eine ganz besondere Bedeutung.
Für Tarantino ist „Driver“ einer der coolsten Filme aller Zeiten, weswegen er ihn in seinen Filmen auch schon mehrmals zitiert hat. Neben einer an den Hill-Klassiker angelehnten Aufnahme in „Pulp Fiction“, in der Vincent Vega (John Travolta) mit der eine Überdosis erleidenden Mia Wallace (Uma Thurman) durch die Straßen rast, wird Thurmans Beatrix Kiddo in „Kill Bill Vol. 2“ auch als „the cowgirl who ain't never been caught“ bezeichnet – eine klare Anspielung an „The Driver“, in dem O'Neals Hauptfigur „the cowboy who could not be caught“ genannt wird.
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