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    Ex-Index-Horror erhält ungekürzt Freigabe ab 16 (!) Jahren: Dieser Schocker ist trotzdem nichts für schwache Nerven
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Horror ist in seiner DNA verankert – ob irre wie „Braindead“ und „Eraserhead“ oder packend wie „Halloween“ und „High Tension“. Hauptsache ungekürzt!

    Die FSK zeigt sich in den vergangenen Jahren oft erstaunlich gnädig und hob so nicht nur die Indizierungen von Rape-and-Revenge-Klassikern auf, sondern erteilte auch einigen Kannibalen-Horrorfilmen grünes Licht. Einer ist jetzt sogar ab 16.

    Severin Films

    Lange Zeit war es sicher wie das Amen in der Kirche, dass Filme einer gewissen Sparte auf dem Index landen. Neben Rape-and-Revenge („The Last House On The Left“) und kompromisslosen Selbstjustiz-Reißern („Ein Mann sieht rot“) hatten es so auch die meisten Kannibalenfilme schwer, in Deutschland grünes Licht zu bekommen. Doch selbst die in Sachen Gewalt oft ziemlich ausufernden Schlachtplatten werden nun nach und nach rehabilitiert, wie kürzlich etwa die Listenstreichung von „Mondo Cannibale“ zeigt. Für neue Filme des Genres – wie etwa „The Green Inferno“ von „Hostel“-Regisseur Eli Roth – stehen die Chancen sogar richtig gut, auf Anhieb in voller Länge freigegeben zu werden.

    Eine FSK 18 ist für Menschenfresser-Reißer meist die Untergrenze. Was nun umso erstaunlicher ist: Die FSK gab „Papaya - Die Liebesgöttin der Kannibalen“ jetzt ab 16 Jahren frei – 15 Jahre nach der Aufhebung der Indizierung. Die ungekürzte Fassung des Films von Kult-Regisseur Joe D'Amato („Nackt unter Kannibalen“, „Black Emanuelle“) stand in Deutschland von 1982 bis 2007 auf dem Index und durfte in jener Zeit noch nicht einmal offen beworben und verkauft werden. Nachdem der Film so in der Zwischenzeit gekürzt für den Heimkinomarkt erschien, ist „Papaya“ jetzt sogar in voller Länge ab 16. So ändern sich die Zeiten…

    Abzuwarten bleibt, ob nun eine neue Heimkino-Veröffentlichung des Films – womöglich sogar mit verbesserter Bild- und Tonqualität oder als limitierte Sammleredition – erfolgt. Nach einer FSK-Neuprüfung ist die Ankündigung einer Uncut-Edition jedenfalls in der Regel nicht weit.

    Das ist "Papaya - Die Liebesgöttin der Kannibalen"

    Joe D'Amato vermengt in „Papaya - Die Liebesgötting der Kannibalen“ zwei Ingredienzien, die er im Laufe seiner Karriere, die knapp 200 Filme zutage förderte, besonders gerne kombinierte: Sex und Gewalt. So exzessiv wie in anderen, reinrassigen Horror-Schockern (z.B. „Zombies unter Kannibalen“) geht es zwar nicht zur Sache, doch wer ein Problem mit massenweise Blut und Gedärmen hat, sollte dennoch einen Bogen um „Die Liebesgöttin der Kannibalen“ machen. Davon gibt's nämlich reichlich, wie etwa auch der Vergleich zwischen der gekürzten und ungekürzten Fassung auf Schnittberichte.com zeigt. Trotzdem sollte man am Ende mit den richtigen Erwartungen an den Film herangehen: Denn dem nicht zimperlichen Horror steht hier eine Extraportion Soft-Erotik gegenüber.

    Und darum geht's in „Papaya - Die Liebesgöttin der Kannibalen“: Vincent (Maurice Poli) und seine Frau Sara (Sirpa Lane) wollen auf einer verträumten karibischen Insel ihre Forschung betreiben und ein Kraftwerk errichten – was den Einheimischen allerdings ganz und gar nicht gefällt. Als die beiden eines Tages auf die sogenannte Liebesgöttin des Stammes, die junge Papaya (Melissa Chimenti), treffen, werden sie mit den finsteren Ritualen des Volkes vertraut gemacht. Und langsam wird Vincent, der keineswegs der erste Ingenieur ist, der das Eiland für das geplante Projekt besucht, klar, was wohl mit seinen Vorgängern passierte…

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