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    Nach 36 (!) Jahren auf dem Index: Berüchtigter Kannibalen-Klassiker erscheint ungekürzt mit FSK 18
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Neben „Nackt und zerfleischt“ und „Cannibal Ferox“ ist „Mondo Cannibale“ von 1972 der wohl berühmt-berüchtigtste Kannibalenfilm überhaupt. Nachdem der Film vom Index gestrichen wurde, erscheint er nun mit FSK-18-Freigabe ungekürzt fürs Heimkino.

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    In den 1960er-, 1970er- und frühen 1980er-Jahren war der sogenannte Mondo-Film ein ganz eigenes Subgenre des Exploitationkinos. Diese – oftmals mehr als verrufenen – Werke zeichneten sich durch einen pseudo-dokumentarischen Ansatz aus, der angeblich wahre Sitten, Gebräuche und Rituale von Menschen aus aller Welt auf authentische und zugleich zivilisationskritische Art und Weise abbildete. Im Mittelpunkt standen dabei natürlich Sexualität und Gewalt.

    In der Kritik standen die Mondo-Filme auch für ihren oftmals selbstzweckhaften Einsatz von Tier-Snuff, der in den meisten Fällen tatsächlich nicht simuliert gewesen ist. In den meisten dieser Pseudodokus sieht man, wie vor laufenden Kameras Tiere auf grausame Art und Weise umgebracht werden. Gerade „Nackt und zerfleischt“ von Ruggero Deodato ist in dieser Hinsicht fast schon legendär, denn die Schildkrötenszene und die Todesschreie des kleinen Ameisenbären wird man nie wieder aus dem Kopf bekommen.

    Berühmte Beispiele des Mondo-Films sind auch „Addio, Onkel Tom!“, „Gesichter des Todes“, „Mondo Bestiale – Der letzte Schrei des Dschungels“ und „Mondo Cannibale“ von Umberto Lenzi aus dem Jahre 1972. Letzterer hat es 2018 geschafft, nach 36 (!) Jahren vom Index gestrichen zu werden und erscheint nun, vier Jahre später, mit einer FSK-18-Freigabe vollkommen ungeschnitten auf Blu-ray und DVD.

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    Das ist "Mondo Cannibale"

    Nachdem „Mondo Cannibale“ 1972 noch ungekürzt auf VHS erschien, wanderte der Film zehn Jahre später auf die Liste der jugendgefährdenden Medien der BPjM. Auch auf DVD war der Kannibalen-Klassiker zuerst in unzensierter Fassung zu erhalten, im Jahr 2007 aber sprach die BPjM eine Folgeindizierung aus – bis „Mondo Cannibale“ 2018 von jener Liste gestrichen wurde.

    Umberto Lenzi folgt dabei den klassischen Strukturen des Subgenres und erzählt vom britischen Journalisten John Bradley (Ivan Rassimov), der im fernen Thailand unterwegs ist. In einer Kneipe kommt es zu einem Mord, mit dem Bradley selbst nichts zu tun hat, aber schnell unter Verdacht gerät. Deswegen flieht der Reporter kurzerhand in den dichten Dschungel, wo er ohnehin von Beginn an hin wollte, um einzigartige Aufnahmen zu knipsen.

    Anstatt jedoch zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen (nämlich unterzutauchen und Bilder zu machen), wird er beim im grünen Dickicht lebenden Urvolk bald als Sklave gehalten. Unter den Ureinwohnern befindet sich jedoch auch eine hübsche, junge Frau und zwischen ihr und Bradley beginnt eine Romanze unter widrigen Umständen...

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