Viele von euch schauen sich mittlerweile ihre liebsten Serien auf Netflix, Amazon Prime Video oder Disney+ fast ausschließlich im Originalton an. Schließlich gehen selbst in der besten Synchro Wortwitze, Anspielungen und auch Schauspieldetails verloren. Doch nicht immer ist das ganz einfach zu verstehen – insbesondere wenn Dialekte im Spiel sind oder genuschelt wird. Eine Studie ergab so jüngst, dass immer mehr Menschen auf Untertitel zurückgreifen – und das selbst Muttersprachler*innen. Umso jünger das Publikum ist, umso wahrscheinlicher ist der Einsatz von Untertiteln. Laut der Studie nutzen so satte 70% (!) der Amerikanerinnen und Amerikaner im Alter zwischen 10 und 25 Jahren Untertitel. Beim Publikum von Mitte 20 bis Ende 30 sind es auch noch rund 50%.
Bei der von dem Sprachkurs-Unternehmen Prebly durchgeführten Studie kam auch heraus, bei welchen Serien das US-Publikum nicht auf Untertitel verzichten kann. Dabei zeigt sich ein klarer Trend: Sobald britische Dialekte im Spiel sind, fällt es den US-Amerikaner*innen schwer, alles zu verstehen.
"Peaky Blinders" ist am schwersten zu verstehen
An der Spitze findet sich so „Peaky Blinders“. Im Mittelpunkt der BBC-Produktion, die aber erst durch Netflix zum globalen Hit wurde, stehen Gangster irischer Abstammung, bei denen nicht nur ihre Herkunft, sondern auch ein Slang das Sprachbild schwerer verständlich macht. Wenn unter anderem Cillian Murphy und (der ohnehin gern nuschelnde) Tom Hardy loslegen, braucht so das Gros des Publikums Untertitel. Sonst versteht man einfach nix.
Ähnlich ist es bei der zweitplatzierten Serie, die ebenfalls durch Netflix zum internationalen Erfolg wurde. Die eigentlich für Channel 4 produzierte Sitcom „Derry Girls“ spielt in Nordirland und entsprechend reden Teenagerin Erin und ihre Freundinnen kein feines britisches Schulenglisch.
Schon überraschender mag auf den ersten Blick „Game Of Thrones“ auf dem dritten Rang sein. Die in einer fiktiven Welt spielende Fantasy-Serie hat zwar auch sehr viele Stars aus Großbritannien im Cast, deren Dialekte auch zu hören sind, aber richtig exzessiv wird es in dieser Hinsicht nur in Ausnahmen. Dass aber viele ungewöhnliche Orts- und Personennamen sowie sonstige Bezeichnungen auftauchen, könnte eine Rolle spielen, dass auch hier so viele auf Untertitel zurückgreifen. Außerdem werden in den Dialogen immer wieder Intrigen und Verschwörungen geschmiedet, wo man ja auch nichts verpassen will. Zudem ist die Serie natürlich unglaublich populär und umso populärer eine Serie ist, umso mehr Menschen gibt es, die hier Untertitel nutzen.
Rangliste: Bei diesen Serien braucht man Untertitel
Hier ist nun zum Abschluss noch die Rangliste der Serien, bei denen viele der Befragten auf Untertitel zurückgreifen. Wir haben dabei nur Serien gelistet, bei denen englische Muttersprachler*innen trotz englischer Originalsprache auch zusätzlich Untertitel anschmeißen, weil sie Angst haben, sonst nix zu verstehen. Denn das Netflix-Hits aus Spanien („Haus des Geldes“) oder Deutschland („Dark“) in den USA vor allem mit Untertiteln geschaut werden, ist selbstverständlich.
- 15. Sherlock
- 14. Poldark
- 13. Love Island [Reality-TV-Format]
- 12. The Walking Dead
- 11. The Crown
- 10. Skins
- 9. Doctor Who
- 8. Ozark
- 7. Narcos
- 6. Bridgerton
- 5. Downton Abbey
- 4. Outlander
- 3. Game Of Thrones
- 2. Derry Girls
- 1. Peaky Blinders
Interessant ist noch, dass fast drei Viertel der Befragten angaben, dass ihnen Untertitel bei diesen Serien halfen, den Plot zu verstehen. 68% gab an, dass Untertitel zudem dafür sorgen, dass sie aufmerksamer schauen und sich weniger vom Bildschirm ablenken lassen. Auch noch über die Hälfte gibt zudem an, dass sie beim Schauen ohne Untertitel immer wieder mal zurückspult, weil gesagte Dinge verpasst wurden.