David Cronenberg gehört zu den wichtigsten und prägendsten Horror-Regisseuren überhaupt. Egal ob „Die Fliege“, „Videodrome“, „Scanners“ oder auch „Dead Zone“, wer sich ein wenig mit Horrorfilmen beschäftigt, sollte diese Werke gesehen haben. Der kanadische Filmemacher hat sich in seiner Karriere auch auch immer wieder in neuen Genres ausprobiert, blieb seinem düsteren, oftmals ziemlich blutigen Stil dabei aber zumeist treu.
So auch im Mafia-Thriller „Tödliche Versprechen“, der heute, am 6. August um 22:20 Uhr auf ServusTV ungekürzt ausgestrahlt wird. Die schonungslose Milieu-Studie mit Viggo Mortensen („Der Herr der Ringe“) und Naomi Watts („Mulholland Drive“) zählt nicht nur zu den Highlights des Genres, sondern fährt auch mit einer schier unvergesslichen Kampfsequenz auf, die nach wie vor durch Mark und Bein geht.
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Darum geht’s in Tödliche Versprechen
Für die 14-jährige Prostituierte Tatiana (Sarah-Jeanne Labrosse) kommt jede Hilfe zu spät – das schwerverletzte Mädchen stirbt im Krankenhaus. Die Ärzte haben es immerhin noch geschafft, das Baby in ihrem Bauch zu retten. Krankenschwester Anna Khitrova (Naomi Watts) nimmt das Tagebuch der Toten an sich, um dort nach einer Kontaktadresse von Angehörigen zu suchen. Sie stößt auf die Adresse eines russischen Restaurants.
Dessen Besitzer Semyon (Armin Mueller-Stahl) nimmt sich Anna im ersten Moment noch väterlich an. In welch sinistre Kreise sie geraten ist, ahnt sie noch nicht. Semyon ist einer der führenden Köpfe der Londoner Vory V Zakone, der Russenmafia. Für das blutig-operative Geschäft ist sein impulsiver Sohn Kirill (Vincent Cassel) zuständig, beschützt von dem unterkühlten Nikolai (Viggo Mortensen), dem Chauffeur und Problembeseitiger der Familie. Anna gerät in Lebensgefahr...
Düster, dreckig, erbarmungslos – typisch Cronenberg
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für „Tödliche Versprechen“ herausragende 4,5 von 5 möglichen Sternen. Damit kratzt David Cronenbergs Mafia-Thriller sogar fast am Meisterwerk-Status! In seinem Fazit schreibt unser Autor Carsten Baumgardt über den Film: „‚Tödliche Versprechen‘ ist ein zumindest atmosphärisches Meisterwerk, das genial von Howard Shores tonnenschwerem, umwerfenden Violin-Score getragen wird. […] Die stilistisch ausgefeilte Todesballade ist für Freunde des abseitigen Kinos ein absolutes Muss.“
Tödliche VersprechenAuch wenn „Tödliche Versprechen“ dramaturgische eher klassische Pfade bewandert und die Handlung wenige Überraschungen bereithält, erweist sich der Mafia-Thriller als ungemein packendes Kino. Grund dafür ist in erster Linie die grandiose Darstellerriege um Viggo Mortensen, Naomi Watts, Vincent Cassel und Armin Mueller-Stahl, die, wie bei Cronenberg eigentlich Standard ist, zu absoluter Hochform aufläuft. Gerade Viggo Mortensen hat hier einmal mehr bewiesen, wie wunderbar wandlungsfähig und intensiv er sich doch in nebulöse, ambivalente Charaktere einfühlen kann.
Ein weiterer Punkt, warum „Tödliche Versprechen“ seine Zuschauer*innen so gnadenlos zu packen weiß, ist die dichte Atmosphäre. In der Kritik heißt es diesbezüglich: „‚Tödliche Versprechen‘ ist eine hochatmosphärische Studie, die über die exakte Ausarbeitung der Figuren ein Milieu menschlich millimetergenau portäriert, ohne es zu sezieren. Der Film ist nicht nur optisch düster, sondern auch inhaltlich.
Dass es in der Londoner Unterwelt nicht gerade zimperlich zur Sache geht, versteht sich von selbst. David Cronenberg ist ebenfalls kein Kind von Traurigkeit – und mit Blut hat er ohnehin noch nie gegeizt. Das ist auch in diesem Fall nicht anders: Abgetrennte Finger und durchtrennte Kehlen gehören hier zum Alltag. Unvergesslich aber ist die Badehaus-Sequenz, in der Viggo Mortensen splitternackt um sein Leben kämpft: „Die operettenhaft choreographierte Prügelei ist derart grandios und intensiv, dass sich zukünftig sicher viele anderen daran messen lassen müssen.“
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