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    Heute laufen zwei der besten Kriegsfilme aller Zeiten im TV hintereinander – mehr als vier Stunden meisterhaftes Kino!
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Am heutigen Mittwoch verwöhnt euch Kabel 1 mit einem sensationellen Kriegsfilm-Doppel und zeigt mit „Full Metal Jacket“ und „Platoon“ zwei der besten Genre-Vertreter direkt hintereinander. Es gibt jedoch einen Haken an der Sache...

    Das Kriegsfilm-Genre ist bis zum Rand gefüllt mit eindrucksvollen bis verstörenden Filmbeiträgen. „Im Westen nichts Neues“, „Komm und sieh“, „Apocalypse Now“ oder „Der Soldat James Ryan“ sind nur eine Handvoll der grandiosen Beispiele, die ihr in diesem Gefilde entdecken könnt. Kabel 1 lässt sich heute, am 27. Juli ebenfalls nicht lumpen und zeigt ab 20.15 Uhr mit „Full Metal Jacket“ und ab 22.50 Uhr mit „Platoon“ zwei der besten Kriegsfilme aller Zeiten.

    In den offiziellen FILMSTARTS-Kritiken gab es mit 5 Sternen für beide die Höchstwertung. Das bedeutet: Auch wenn man mit Kriegsfilmen eigentlich nichts anfangen kann, sollte man diese beiden Meisterwerke als Filmfan einfach gesehen haben. Es gibt jedoch einen Haken: Aufgrund der frühen Ausstrahlung von „Full Metal Jacket“ ist der Klassiker von Stanley Kubrick – im Gegensatz zu Oliver Stones „Platoon“ – leider geschnitten. Ungekürzt bekommt ihr den Film natürlich auf DVD und Blu-ray sowie derzeit auch im Abo bei WOW:

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    Darum geht’s in "Full Metal Jacket" und "Platoon"

    In „Full Metal Jacket“ finden wir uns im Jahre 1968 wieder. Im Rekrutenausbildungszentrum Parris Island werden junge Männer auf ihren Einsatz im Vietnam-Krieg vorbereitet. Ziel von Gunnery Sergeant Hartman (R. Lee Ermey) ist es, nicht nur die Körper seiner Rekruten zu stählen und ihnen den Umgang mit Waffen beizubringen, sondern auch jede Form von freiem Willen zu brechen. Dazu lässt er keine Gelegenheit ungenutzt, seine Männer zu demütigen, was sich schließlich auch im Kampfeinsatz deutlich macht...

    „Platoon“ spielt im Jahre 1967. Chris Taylor (Charlie Sheen) meldet sich voller Idealismus als Freiwilliger zum Dschungelkrieg. In der grünen Hölle angekommen, gelangt Chris schnell zu einer bitteren Erkenntnis: Der Krieg schafft keine Helden, sondern macht aus Menschen rohe Bestien. Chris' Träume zerplatzen endgültig, als er merkt, dass der Kampf auch in den eigenen Reihen tobt – wie zwischen dem brutalen Sergeant Barnes (Tom Berenger) und Sergeant Elias (Willem Dafoe)...

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    Deswegen sind "Full Metal Jacket" und "Platoon" absolute Meisterwerke

    Die erste Stunde von „Full Metal Jacket“ ist absolut ikonisch. Die Ausbildung, in der Hartman seine Rekruten nach und nach bricht, hält einige Zitate bereit, die absolut jede*r kennt – selbst wenn man den Film noch nicht gesehen hat. Etwas unter den Tisch dabei fällt oftmals die zweite Hälfte des Films, in der in das Kriegsgeschehen in Vietnam eingetaucht wird. Doch die ist nicht minder grandios.

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    Warum „Full Metal Jacket“ dabei so nachdrücklich ist, hält Ulrich Behrens in der FILMSTARTS-Kritik fest: „Kubricks ‚Full Metal Jacket‘ ist ein unpatriotischer Film, der in keiner Weise den Krieg glorifiziert. Er legt auf skrupellose Art offen, dass ein Soldat keine Chance hat, etwas aus der ersten Welt – der Nicht-Kriegs-Welt – herüber zu retten, es sei denn den Gnadenschuss.“ Deswegen hat es Stanley Kubrick nach „Wege zum Ruhm“ erneut geschafft, einen Antikriegsfilm in Szene zu setzen.

    „Platoon“ ist deutlich actiongeladener und befolgt eine Devise, die Oliver Stone Zeit seines Schaffens hochleben lässt: Feuer mit Feuer zu bekämpfen. In diesem Fall aber ist es eine persönliche Angelegenheit, denn Stone selbst war im Vietnamkrieg als Soldat aktiv und verarbeitet hier seine Erfahrungen. In der FILMSTARTS-Kritik schreibt unser Autor Ulrich Behrens diesbezüglich:

    „‚Platoon‘ ist schonungslos. Niemand kan dem inszenierten Kriegsgeschehen irgendetwas abgewinnen, es sei denn, er ist wirklich verrückt. Stone entzaubert, ohne etwas dazu sagen zu lassen, den Krieg von der verbreiteten Meinung, es gehe in ihm um die Verteidigung irgendwelche Werte – es sei denn der des Krieges selbst.“ Wenn man so möchte, dann erlebt man in „Platoon“ den Tod der Menschlichkeit – und das ist nach all den Jahren noch immer erschütternd und unheimlich intensiv.

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