Im Frankreich der 1950er-Jahre vereinten sich aufstrebende Geschichtenerzähler und Pioniere, um das französische Kino zu revolutionieren – und eine neue Vision auf die Leinwand zu zaubern, die sich sowohl in ihrer Bildsprache als auch in ihrer Erzählung vom bis dato bekannten kommerziellen Kino unterschied. Die Nouvelle Vague war geboren, und mit ihr Filmemacher-Legenden wie Jean-Luc Godard, Éric Rohmer und François Truffaut, die bis heute zu den prägendsten Figuren des europäischen Kinos zählen. Einer von ihnen war auch Louis Malle, der im Laufe seiner Karriere immerhin drei Oscarnominierungen einfuhr – und wenige Jahre vor seinem Tod einen Erotik-Thriller drehte, der auch weit über die französischen Grenzen hinaus für reichlich Aufregung sorgte: „Verhängnis“.
Aufmerksamkeit war ihm einerseits aufgrund der namhaften internationalen Besetzung sicher, die von Juliette Binoche und Jeremy Irons bis Miranda Richardson und Peter Stormare reichte. Andererseits dreht sich „Verhängnis“ aber auch um eine verbotene Liebesbeziehung, wie sie in der Öffentlichkeit immer ganz besonders hitzig diskutiert wird – und die es 1993 sogar zu den Oscars schaffte (mit Richardsons Nominierung als beste Nebendarstellerin). arte zeigt „Verhängnis“ am heutigen 18. Juli 2022 ab 20.15 Uhr, der sich nicht nur für Fans freizügiger Filme, sondern vor allem auch für Freunde großen Schauspielkinos lohnt. Trotz FSK-16-Freigabe und Sendetermin zur Prime Time erwartet euch voraussichtlich übrigens die komplett ungekürzte Fassung, die der Sender auch in der Vergangenheit schon im Hauptabendprogramm hatte.
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Alternativ gibt es den Film auch als Video-on-Demand (etwa bei Amazon Prime Video) sowie auch als Blu-ray. Die gibt es dank einer 6-für-30-Euro-Aktion bei Amazon* momentan sogar besonders günstig.
"Verhängnis": Erotische Bestseller-Verfilmung mit Starbesetzung
„Verhängnis“ basiert auf dem 1991 erschienenen gleichnamigen Roman von Josephine Hart, der ganze 16 Wochen in der Bestseller-Liste von Publishers Weekly platziert war und deshalb kurze Zeit später auch direkt fürs Kino aufbereitet werden sollte. Mit dem Drehbuch wurde der damals vor allem als Dramatiker bekannte David Hare beauftragt, der sich zu jener Zeit auch in Hollywood etablierte, wo er später mit Filmen wie „The Hours“ und „Der Vorleser“ seine größten Erfolge feierte (es gab jeweils eine Oscarnominierung für Hare).
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In „Verhängnis“ erzählt der für Filme wie „Herzflimmern“ und „Auf Wiedersehen, Kinder“ bekannte Louis Malle von einer verhängnisvollen Dreiecksbeziehung zwischen Gefühlschaos und sexueller Obsession. Denn der Politiker Stephen Fleming (Irons) verliebt sich in die junge Anna Barton (Binoche), die er auf einem Empfang kennenlernt. Und das stellt ihn sogleich vor mehrere Probleme. Einerseits ist er nämlich mit Ingrid (Richardson) verheiratet, während Anna andererseits nicht einfach nur irgendeine Frau ist – sondern ausgerechnet die Verlobte seines Sohnes Martyn (Rupert Graves).
Während seine potenzielle Schwiegertochter nichts zu verlieren hat, sich ohnehin ständig in sexuelle Abenteuer stürzt und sich schließlich auch auf Stephen einlässt, setzt dieser mit der verbotenen Liebschaft, seine Karriere, seine Ehe sowie nicht zuletzt auch die Beziehung zu seinem Sohn aufs Spiel…
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