Die 1980er-Jahre waren die besten Zeiten für Söldnerfilme, und sie waren die schlechtesten Zeiten. Denn auf der einen Hand feierten Actionthriller, in denen muskelbepackte und/oder wahnsinnige Männer mit nahezu endloser Munition gewagte Missionen absolvieren, ihre Blütezeit. Auf der anderen Hand ging der deutsche Jugendschutz damals sehr streng mit dem Söldnerkino ins Gericht, weshalb viele Filme in ungekürzter Fassung auf dem Index gelandet sind. Einer dieser Filme ist der klipp und klar betitelte „Der Söldner“.
James Glickenhaus, der Regisseur des Selbstjustiz-Kultklassikers „Der Exterminator“, inszeniert darin ein bleihaltiges Duell zwischen Berufscholeriker Klaus Kinski und „Kampf gegen die Mafia“-Star Ken Wahl. Das kam in Deutschland zwar uncut auf die große Leinwand, wurde aber im Heimkino indiziert. Mittlerweile ist „Der Söldner“ vom Index und feierte kürzlich seine Blu-ray-Premiere – nämlich uncut im Mediabook.
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Im Mediabook enthalten sind ein Booklet über die Entstehung des Films sowie eine Blu-ray und eine DVD. Darauf befinden sich jeweils der Film in der Euro-Langfassung und diverses Bonusmaterial, darunter zwei Audiokommentare.
"Der Söldner": Ein paar Männer gegen die atomare Bedrohung
Der Kalte Krieg gewinnt dramatisch an Temperatur: Eine russische Terrorgruppe (darunter Klaus Kinski) stiehlt Plutonium und heckt einen explosiven Plan aus, um damit die Ölvorräte der halben Welt zu vernichten. Die CIA will nicht tatenlos zusehen und beauftragt daher einen Elitesoldaten (Ken Wahl), den alle nur „Söldner“ nennen, mit der Zusammenstellung eines fähigen Teams. Das soll – ohne Rückendeckung Washingtons – die Ölreserven der Welt retten und idealerweise auch die grauenvolle atomare Verwüstung abwenden, die sich ankündigt...
Heimkino-Comeback ab 18: Diesem berüchtigten Brutalo-Western verweigerte die FSK einst sogar die FreigabeEs waren andere Zeiten: Einst indiziert, mit wenigen Kürzungen von der SPIO als juristisch unbedenklich abgenickt, und heftig gekürzt als FSK-12-Fassung auf DVD gebrannt, hat „Der Söldner“ in Deutschland allerhand durchgemacht. Und die mit einem R-Rating versehene US-Fassung wurde gegenüber der in Europa geläufigen Fassung um eine Gewaltspitze sowie einen kurzen Dialog erleichtert. Jetzt dagegen hat die vollständige Europa-Fassung eine FSK-Freigabe ab 16 Jahren erhalten.
Falls euch weder Klaus Kinski, noch Ken Wahl, James Glickenhaus oder die Söldnerthematik locken, hat dieser 80er-Actioner vielleicht dennoch etwas für euch zu bieten. Denn: Die Filmmusik stammt von der legendären deutschen Elektromusik-Kombo Tangerine Dream. Die verfasste auch den Score zur Tom-Cruise-Komödie „Lockere Geschäfte“, Michael Manns Rachethriller „Der Einzelgänger“ und zum interaktiven Mystery-Psychothriller „Black Mirror: Bandersnatch“.
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