+++ Meinung +++
Raue Action, eine ebenso fesselnde wie durchdachte Geschichte, und stattlicher Produktionsaufwand, der uns mit detailgetreuen Sets und Kostümen in eine andere Zeit katapultiert – plus ein fähiger Cast mit altbewährten Hollywoodgrößen wie Willem Dafoe und Nicole Kidman sowie Shooting-Stars wie Alexander Skarsgård und Anya Taylor-Joy: Das historische Action-Abenteuer „The Northman“ hat alles, was sich ein großer Teil der Filmfan-Community in höherer Schlagzahl von Hollywood wünscht.
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Dessen ungeachtet stellten die Kinoeinnahmen des Wikingerepos von „Der Leuchtturm“-Macher Robert Eggers eine Enttäuschung dar: Bei einem reinen Produktionsbudget (ohne Werbekosten), das sich auf bis zu 90 Millionen Dollar belaufen soll, generierte „The Northman“ global weniger als 70 Millionen Dollar an den Kinokassen. Eine wirtschaftliche Katastrophe! Doch nun besteht die Hoffnung, dass die ambitionierte Produktion wenigstens im Heimkino ein größeres Publikum findet. „The Northman“ ist ab dem 7. Juli 2022 auf DVD, Blu-ray und 4K-Disc (sowie natürlich auch als VOD) erhältlich – und wer für eine stilechte Verpackung ein paar Euro extra drauflegen möchte, kann sich das Epos auch als Steelbook beschaffen.
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Dabei haben alle Interessenten an dem Film, in dem auch der aktuell in „The Black Phone“ die Kinos heimsuchende Ethan Hawke zu sehen ist, die Wahl zwischen zwei Limited Editions: Eines enthält den Film bloß auf regulärer Blu-ray, das andere enthält zusätzlich auch die 4K-Blu-ray.
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Gut zu wissen: Beide Steelbook-Editionen von „The Northman“ sind nur in limitierter Stückzahl erhältlich und bei Amazon aktuell gar nicht mehr verfügbar. Ausweichen könnt ihr unter anderem auf MediaMarkt.
"The Northman": "Der König der Löwen" mit FSK 16
Wikingerkönig Aurvandil (Ethan Hawke) wird hinterrücks von seinem Halbbruder Fjölnir (Claes Bang) ermordet. Auch der junge Prinz Amleth befindet sich auf der Abschussliste, kann jedoch fliehen. Im Land der Rus wächst er anschließend zu einem genauso starken wie unerbittlichen Krieger (Alexander Skarsgård) heran.
Als ihn eine Vision daran erinnert, dass er mit seinem Onkel noch ein Hühnchen zu rupfen hat, gibt er sich als Sklave aus und lässt sich an Fjölnir verkaufen, um den Königsmörder zu töten und so die Ehre seiner Mutter Gudrún (Nicole Kidman) zu verteidigen. Währenddessen verliebt sich Amleth in Mitsklavin Olga (Anya Taylor-Joy), die ihm bei seinen Racheplänen unter die Arme greift, jedoch auch neue Möglichkeiten der Lebensgestaltung aufzeigt...
Ab sofort: Erste Angebote beim Amazon Prime Day 2022 mit bis zu 80 (!) Prozent RabattDer altdänische Mythos des Wikingerprinzen Amleth ist in der deutschen Überlieferung auch als Amletus- oder Amlethus-Sage bekannt – vor allem aber dürfte er als Vorlage für Shakespeares Tragödie „Hamlet“ berühmt sein. Die wiederum ist eine der Inspirationsquellen für den Disney-Zeichentrickklassiker „Der König der Löwen“ – weshalb man „The Northman“ auch als eine Art verqueres, grimmes Realfilm-Remake der Geschichte über Löwenkind Simba bezeichnen könnte. Regisseur Robert Eggers selbst spielte während der Kino-Promo für sein Wikinger-Epos auf die Parallelen zum Disney-Meilenstein an – und vielleicht schüren diese Gemeinsamkeiten zusätzliche Neugier an Eggers' in Matsch und Blut getränkter Rachegeschichte?
Sollte der Löwentwist euch nicht erreichen, hat „The Northman“ noch zahlreiche weitere Qualitäten zu bieten. So ist der atmosphärisch dichte Historien-Actioner ein modernes Prachtbeispiel für haptischen Produktionsaufwand. Ganz gleich, ob es die aus Holz, Seilen und Stoffen errichteten Siedlungen, die in den Kampfsequenzen verwendeten Waffen oder die im Film zu sehenden Boote und Schiffe sind: Eggers legte großen Wert auf echte Kulissen und dabei auf historische Genauigkeit zu achten. Denn selbst wenn Digitaltricks den Dreh erleichtern und Abweichungen von der Realität den Wenigsten im Publikum auffallen dürften, befand Eggers, dass man seine Hingabe spüren würde, wenn er so weit wie möglich auf Computereffekte und künstlerische Freiheiten verzichtet. Und dem kann man in diesem Fall guten Gewissens beipflichten!
Außerdem entlädt Eggers mehrmals die angestauten, zornigen Gefühle und die aus begrenzten Weltanschauungen entstandenen Konflikte seiner Figuren in fesselnd gefilmten Kampfsequenzen voller Macht und Brutalität, in denen alles möglich scheint. Um aus der FILMSTARTS-Kritik zu zitieren: „In jeder Ecke des Bildes passiert etwas – und obwohl so ein Moment natürlich eine immense Planung und umfangreiche Proben benötigt, wirkt der tödliche Tumult vollkommen real und gar nicht durchchoreographiert.“
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