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    Neu auf Amazon Prime Video: An diesem Superhelden-Blockbuster wurde kein gutes Haar gelassen – doch ich liebe ihn!
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Ohne Zack Snyder und die "Fast & Furious"-Reihe wäre das moderne Blockbusterkino nicht nur leiser, sondern auch weitaus weniger zärtlich.

    Nicht nur am Box Office blieb „Batman V Superman“ hinter den Erwartungen zurück, auch die Kritik ließ kein gutes Haar an dem Blockbuster, der ab sofort bei Prime Video gestreamt werden kann. Redakteur Pascal ist jedoch ganz anderer Meinung...

    Die Zahlen sprechen für sich: Bei RottenTomatoes kommt „Batman V Superman“ auf einen Kritiker*innen-Durchschnitt von gerade einmal 29 (!) Prozent, in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für das krachende Aufeinandertreffen der Superhelden-Giganten kümmerliche 2 von möglichen 5 Sternen. Und auch darüber hinaus gilt Zack Snyders zweiter DC-Blockbuster vor allem als gescheitert. Ich sehe das ganz anders, denn für mich ist „Batman V Superman“ ein urgewaltiger Comic-Berserker, der jedes Mal wie eine Dampfwalze über mich hinwegrollt.

    Ein großes Aber gibt es an dieser Stelle jedoch: Seine ganze Klasse entfaltet „Batman V Superman“ nicht in der (ebenfalls sehr guten) Kinofassung*, sondern in der längeren und härteren Ultimate Edition, die ab sofort auch im Abo von Amazon Prime Video zur Verfügung steht:

    Deswegen liebe ich "Batman V Superman"

    Keine Frage: „Batman V Superman“ hat seine offensichtlichen Probleme. Erzählerisch läuft er zu oft ins Leere, was dem Umstand geschuldet ist, dass Regisseur Zack Snyder („Army Of The Dead“) und sein Autorenduo um Chris Terrio und David S. Goyer zu viele Fässer öffnen, die sie im Verlauf der Handlung aber nicht standesgemäß zu füllen wissen. Folgerichtig kommt es gerne mal zu haarsträubenden Erklärungen, wenn es um die psychologische Motivation der Superhelden und Bösewichte geht. Darüber kann ich aber sehr gut hinwegsehen, denn „Batman V Superman“ funktioniert für mich in erster Linie als körperliche Erfahrung.

    Zack Snyder hat hier einen Blockbuster in Szene gegossen, der von einer inszenatorischen Unbarmherzigkeit durchdrungen ist, die in diesen Budgetregionen (Kostenpunkt: 250 Millionen US-Dollar) eigentlich undenkbar erschien. Das beginnt bereits mit der phänomenalen Eröffnung, wenn Bruce Wayne (Ben Affleck) durch ein Metropolis irrt, das aufgrund der Auseinandersetzung zwischen Superman (Henry Cavill) und General Zod (Michael Shannon) gerade zu einer Kriegslandschaft erklärt wird. Gebäude stürzen ein, Kinder schreien nach ihren Eltern, Rauchschwaden verdunkeln den Himmel. Purer Horror.

    Diese allumfassende Düsternis, die „Batman V Superman“ bereits in den ersten zehn Minuten entfesselt, setzt sich – je nachdem, welche Fassung man schaut – in den nächsten 150 bis 180 Minuten fort. Zack Snyder hat hier einen kräftezehrenden und brachialen Comic-Koloss erschaffen, der – und das ist für Superheldenfilme dieser Tage schier außergewöhnlich – tatsächlich eine künstlerische Vision besitzt. Man merkt „Batman V Superman“ an, dass er konsequent die Handschrift seines Regisseurs trägt. Und zwar so ausgeprägt, dass der Film für mich wie die brodelnde Antithese zur gleichgeschalteten Marvel-Schmiede wirkt.

    Paralysierend an „Batman V Superman“ ist aber nicht nur seine audiovisuelle Wirkungsmacht, die sich schlussendlich in einem Effektbombast entlädt, der einer Götterdämmerung gleichkommt. Auch inhaltlich schafft es Zack Snyder, den Charakteren Tiefe abzugewinnen, wenn er Bruce Wayne als Kind der Gewalt und Clark Kent (Supermans bürgerlicher Name) als Kind der Liebe gegeneinander antreten lässt. Hier kollidieren nicht nur vollkommen kohärente Weltbilder, „Batman V Superman“ hinterfragt auch das Selbstverständnis übermenschlichen Heldentums – sowohl in Form der Gesellschaft als auch von den Superhelden an und für sich.

    „Batman V Superman“ ist für mich in seinem Inneren daher auch eine beklemmende Angst-Studie. Es geht hier um die Angst vor der eigenen Bestimmung, die Angst vor dem Unbekannten und letztlich auch die Angst vor sich selbst. Wer also immer noch auf Kriegsfuß mit „Batman V Superman“ steht, sollte meiner Meinung nach durchaus noch einmal einen Versuch wagen – am besten natürlich in der Ultimate Edition. Ich für meinen Teil bin von diesem Brocken von Film jedes Mal aufs Neue vollkommen überwältigt.

    Darum geht’s in "Batman V Superman"

    Zwei Wesen des zerstörten Planeten Krypton brachten im Finale von „Man Of Steel“ Zerstörung auf die Erde: Superman (Henry Cavill) und General Zod (Michael Shannon). Der böse Zod wurde besiegt und der Mann aus Stahl fortan entweder als Gott verwehrt oder – ob seiner Macht – als Bedrohung für die gesamte Menschheit verdammt. Bruce Wayne alias Batman (Ben Affleck) hat sich auf die Seite derjenigen geschlagen, die Superman endlich gebändigt wissen wollen. Der dunkle Ritter sorgt – unterstützt von Butler Alfred (Jeremy Irons) – für Ordnung in Gotham City und ist von den tödlichen Auswirkungen des Gigantenkampfes auch persönlich betroffen.

    Er bäumt sich gegen den übermächtigen Superman, erst verbal und dann mit Körpereinsatz. Doch während Bat- und Superman aufeinander fokussiert sind, taucht eine neue Bedrohung auf, die beide zusammenschweißen könnte und an der das junge Unternehmer-Genie Lex Luther (Jesse Eisenberg) alles andere als unschuldig ist. Zeit, dass sich die Mitglieder der Heldengruppe Justice League formieren...

    Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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