Man kann sich sicherlich über den Grad der wissenschaftlichen Aussagekraft einer solchen Studie streiten – und am Ende ist es wahrscheinlich nicht mehr als ein netter Gag: Aber als der Herzschlag der Teilnehmer*innen während des Schauens verschiedener Horrorfilme gemessen wurde, hat kein anderer Film für solch krassen Ausschläge gesorgt wie Scott Derricksons „Sinister“. Im Anschluss hat der Regisseur mit „Doctor Strange“ erst mal einen Ausflug ins Marvel-Blockbuster-Genre – aber den Job bei „Doctor Strange In The Multiverse Of Madness“ hat er anschließend hingeworfen und sich stattdessen wieder dem Gruselfach zugewendet.
In dieser Woche startet nun also das Ergebnis: In „The Black Phone – Sprich nie mit Fremden“ kidnappt der sogenannte Greifer reihenweise Kinder. Auch der 13-jährige Finney Shaw (Mason Thames) gerät in die Fänge des Serienmörders (Ethan Hawke). Während die Polizei nicht weiterkommt, findet sich Finney in einem schalldicht isolierten Keller mit einem schwarzen Telefon wieder. Als das Telefon klingelt, melden sich am anderen Ende der Leitung all die bisher ermordeten Jungen, die sich zwar kaum noch an ihre eigenen Namen erinnern können, aber unbedingt verhindern wollen, dass Finney genau dasselbe grausige Schicksal wie sie ereilt…
Fazit der offiziellen FILMSTARTS-Kritik: „Ein grandioser Cast in einem handwerklich furiosen und atmosphärisch dichten Horrorfilm, der konstant ungemütlich brodelt und im dritten Akt dann so richtig unter die Haut geht.“ (4 von 5 Sterne)
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Für diese Hüften braucht man einen Waffenschein
Schon erstaunlich, dass es bis ins Jahr 2022 gedauert hat, bis nun endlich der erste Kinofilm über das Leben von Elvis Presley in die Kinos kommt. Aber „Elvis“ von „Moulin Rouge“-Mastermind Baz Luhrmann funktioniert als klassisches Biopic weniger gut denn als glitzernder Blockbuster-Bombast mit einem Hüfte schwingenden Musik-Superhelden: Als der Rummelplatz-Manager Colonel Tom Parker (Tom Hanks) auf einen jungen Sänger namens Elvis Presley (Austin Butler) aufmerksam wird, wittert er eine Sensation. Seine Musik ist zwar vom Rhythm and Blues geprägt, aber Elvis ist weiß – und diese unbekannte (und für viele unerhörte) Mischung lässt sich im Amerika der 1950er Jahre tatsächlich grandios vermarkten…
Fazit der offiziellen FILMSTARTS-Kritik: „Baz Luhrmann inszeniert Elvis Presley als Musik-Superhelden mit einer elektrisierenden Bühnen-Präsenz und geradezu magischen Hüften. Austin Butler liefert als König des Rock’n‘Roll eine überzeugende Performance und haucht dem Mythos Elvis in überbordend inszenierten Konzert-Szenen neues Leben ein. Leider entwickelt sich ‚Elvis‘ nach der starken ersten Hälfte zunehmend zu einem eher konventionellen Biopic, das die Lebensstationen seiner Titelfigur abhakt, ohne der Komplexität des Jahrhundertkünstlers wirklich gerecht zu werden.“ (3,5 von 5 Sternen)
Der (wohl) letzte Kinofilm mit Bruce Willis
Der Action-Thriller wäre mit Sicherheit direkt als VoD-Angebot erschienen, wenn Bruce Willis nicht seinen Abschied aus dem Schauspielgeschäft aufgrund einer ihn kognitiv zunehmend immer schwerer beeinträchtigenden Krankheit erklärt hätte. Aber nun kommt „A Day To Die“ doch in die Kinos. Ist das eine erfreuliche Ehrerbietung und eine schöne Möglichkeit, die „Stirb langsam“-Ikone noch ein letztes Mal auf der großen Leinwand zu sehen? Oder ist es doch nur zynische Geldschinderei? Schließlich sieht man dem Action-Star in jeder seiner wenigen Szenen (er war nur zwei halbe Tage am Set) an, wie schwer es ihm inzwischen fällt, mehr als nur einen kurzen, möglichst simplen Satz zusammenzubekommen.
Zudem ist der Film halt auch alles andere als gut. Ein billig runtergekurbelter Action-Thriller über Gangster, Cops und einen korrupten Sheriff (Willis), der mit seinen lachhaften Spezialeffekten schon auf dem Fernseher so mies aussieht, dass man sich den Pixel-Matsch auf einer großen Leinwand kaum vorstellen mag…
Fazit der offiziellen FILMSTARTS-Kritik: „Der Action-Thriller liefert trotz deutschem Kinostart genau jene Dutzendware für den VoD- und DVD-Markt, die man schon seit Jahren von Bruce Willis gewöhnt ist. Leider kein finales Hurra für einen der größten Actionstars der Kinogeschichte.“ (1,5 von 5 Sternen)