Die britischen Hammer-Studios machten sich jahrzehntelang mit stilisierten, dezent komischen und finster-brutalen Genrefilmen einen Namen. Vor allem Christopher Lees „Dracula“-Interpretation und „Frankensteins Fluch“ mit Peter Cushing bahnten sich ihren Weg hin zu einer ikonischen Stellung in der Popkultur. Doch neben den blutigen Meilensteinen der Hammer-Studios gibt es einige Kleinode der Produktionsfirma, die zwar keinen Mainstream-Ruhm genießen, aber dennoch ihrem Genre einen Stempel aufgedrückt haben.
Zu diesen Filmen zählt „XX... Unbekannt“, ein Mix aus Science-Fiction, Horror und Mystery, der als Vorläufer des deutlich bekannteren US-Genrehits „Blob – Schrecken ohne Namen“ gilt und dem manche Stimmen sogar zuschreiben, auch die Hitserie „Akte X“ vorbereitet zu haben. Diese Woche feierte der Sci-Fi-Horrorklassiker ein spätes Heimkino-Debüt: Kürzlich erschien „XX... Unbekannt“ erstmals in Deutschland auf Blu-ray.
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Neben der ungeschnittenen Kinofassung mit mehreren optionalen Audiokommentaren beinhaltet die Blu-ray auch viel Begleitmaterial, darunter einen Beitrag von „Gremlins“-Regisseur Joe Dante. Außerdem findet sich auf der Blu-ray als skurrile Dreingabe die stark gekürzte Super-8-Fassung des Films.
"XX... Unbekannt": Sci-Fi, Horror, Mystery und Kalter Krieg
Während eines Manövers der britischen Armee kommt es zu mehreren Erdbeben. Weiter wird die Truppe beunruhigt, weil die Geigerzähler auf dem Gelände penetrant ausschlagen. Bald kommt es zu sonderbaren, bedrohlichen Entdeckungen, weshalb die Regierung Wissenschaftler Dr. Royston (Dean Jagger) herbeizitiert, um der Sache nachzugehen. Der stößt alsbald auf eine schleimige, schwarze Substanz, die er für ein urzeitliches Wesen hält...
Endlich erscheint dieses schaurige Sequel eines Horror-Meilensteins in der ultimativen Edition – mit 2 Schnittfassungen!Obwohl sich „XX... Unbekannt“ den Status eines Genre-Kleinods erarbeitet hat, den Fans unter anderem deswegen feiern, weil er sehr intensiv die frühen Kalter-Krieg-Ängste Großbritanniens einfängt, fing alles unscheinbar an: Die ersten Entwürfe sahen den Film als Fortsetzung des Überraschungserfolgs „Schock“ aus dem Jahr 1955 vor. Weil dessen Drehbuchautor Nigel Kneale sich dagegen wehrte, wurde „XX... Unbekannt“ letztlich als Einzelfilm neu entworfen.
Danach kam es zu einem weiteren Hindernis: Der zunächst für das Projekt engagierte Regisseur Joseph Losey, der während der McCarthy-Ära auf Hollywoods Schwarzer Liste landete und daher nach Großbritannien ging, meldete sich kurz nach Drehbeginn krank. Als Ersatz wurde Leslie Norman an Bord geholt, der sich allerdings während der Produktion mit dem Studio zerstritt.
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