Wenn ein Thriller oder Actionfilm mal an zwei, drei Stellen leicht gekürzt wird, um ihn früher am Abend im TV ausstrahlen zu dürfen, dann ist das zwar nicht toll, aber auch nicht wahnsinnig schlimm. Es geht schließlich nicht in erster Linie um die Gewalt…
Ganz anders liegt der Fall allerdings bei „Rambo 5: Last Blood“. Denn man mag von dem verspäteten „Rambo“-Sequel mit Sylvester Stallone halten was man will – auf jeden Fall ist die Gewalt hier keine bloße Dreingabe, sondern ein sinnstiftendes, zentrales Element. Wäre der Film, den mein Kollege Carsten Baumgardt in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik als „der brutalste Hollywoodfilm aller Zeiten“ tituliert hat, weniger heftig, dann hätte man ihn auch gar nicht erst drehen brauchen!
Und trotzdem wurde „Rambo 5 “bei der deutschen Free-TV-Premiere am 22. August 2021 auf RTL bereits um 22.30 Uhr ausgestrahlt – und da durfte der ab 18 Jahren freigegebene Rache-Actioner eben nicht ungeschnitten laufen. Stattdessen fehlten am Ende fast drei Minuten – dabei wurde an mehr als 30 Stellen die Schere angesetzt.
Im zweiten Anlauf (wohl) ohne Schnitte
Aber hey, alle verdienen eine zweite Chance, auch die Programmverantwortlichen von RTL: Bei der zweiten Ausstrahlung von „Rambo 5: Last Blood“ am 6. Juni 2022 geht es tatsächlich erst um 23 Uhr los – und damit zu einer Zeit, wo auch Filme ab 18 Jahren ungekürzt gezeigt werden dürfen. Wir können uns erst hundertprozentig sicher sein, welche Fassung genau RTL nun zeigt, wenn es heute Abend losgeht – aber es spricht aktuell alles dafür, dass der Film tatsächlich ohne entstellende Schnitte läuft.
Alles andere wäre sonst auch wirklich eine absolute Frechheit!
Garantiert ungeschnitten gibt es „Rambo: Last Blood“ natürlich auch als VoD und auf DVD und Blu-ray. Beides findet ihr etwa bei Amazon:
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Der Plot von „Rambo 5: Last Blood“: Der Kriegsveteran John Rambo (Sylvester Stallone) lebt mit seiner Haushälterin Maria (Adriana Barraza) und ihre Enkelin Gabrielle (Yvette Monreal) auf einer Farm. Aber dann gerät Gabrielle auf der Suche nach ihrem leiblichen Vater in Mexiko in die Fänge des Kartells von Drogenbaron Hugo Martinez (Sergio Peris-Mencheta). Sie wird unter Drogen gesetzt und zur Prostitution gezwungen, während Rambo selbst nach Mexiko aufbricht, um sie da wieder rauszuholen…
So kommt es schließlich zum blutigsten Hollywood-Finale aller Zeiten, wie es in der offiziellen FILMSTARTS-Kritk beschrieben wird:
„Nachdem die erste Hälfe noch komplett ohne Blutvergießen auskommt, ist der finale Akt von solch grotesker Brutalität, dass Liam Neesons Bryan Mills in ‚96 Hours – Taken‘ dagegen wie ein unschuldiger Chorknabe wirkt und man ernsthaft um eine Freigabe ab 18 Jahren bangen musste. Rambo will nicht nur Rache und Vergeltung, sondern seine verhassten Gegner köpfen, filetieren oder zumindest mit spitzen Gegenständen durchbohren. Das geschieht zudem in einer solch wahnsinnigen Geschwindigkeit, dass man die einzelnen Kills (mit Ausnahme des allerletzten) gar nicht genießen kann und vielleicht auch gar nicht soll – schließlich schmeißt einem ‚Rambo 5: Last Blood‘ seine im Hollywood-Mainstreamkino so noch nicht erlebte Gewalt regelrecht lieblos vor die Füße.“
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