Am 10. Juni 2022 ist es so weit: Mit „Flash Gordon“ beginnt auf TELE 5 „KulFaZ – Die kultigsten Filme aller Zeiten“. Wie schon in ihrem Erfolgsformat „SchleFaZ“ präsentieren Oliver Kalkofe und Peter Rütten mit viel Liebe und großer Begeisterung in jeder Ausgabe einen Film, der dann gemeinsam geschaut wird – wobei das Publikum explizit dazu aufgerufen ist, auf Twitter live das Geschehen zu kommentieren.
Doch natürlich gibt es bei „KulFaZ“ auch Unterschiede zu „SchleFaZ“ - und die beschränken sich nicht nur darauf, dass statt richtig miesen Filmen nun plötzlich ziemlich gute laufen. Über die Unterschiede im Format und auch den neuen Sendeplatz zur Prime Time sprechen wir unter anderem im Interview mit Oliver Kalkofe und Peter Rütten. Und natürlich müssen wir auch darüber reden, was Kult überhaupt ist und wie die erste Filmauswahl für das Format getroffen wurde.
Bevor wir mit dem Interview beginnen, noch kurz die Information, welche vier Film ihr wann in der ersten Staffel von „KulFaZ“ schauen könnt:
- „Flash Gordon“ - am 10. Juni 2022 um 20.15 Uhr auf TELE 5
- „La Boum – Die Fete“ - am 17. Juni 2022 um 20.15 Uhr auf TELE 5
- „Top Secret!“ - am 24. Juni 2022 um 20.15 Uhr auf TELE 5
- „Blues Brothers“ - am 1. Juli 2022 um 20.15 Uhr auf TELE 5
Das vollständige Interview mit Oliver Kalkofe und Peter Rütten gibt es übrigens auch als Podcast. Der nachfolgende Text ist eine gekürzte, sprachlich an einigen Stellen geglättete Bearbeitung.
"Flash Gordon" als perfekter Auftaktfilm: Wäre das kein KulFaZ, dann ein SchleFaZ
FILMSTARTS: Als ich die Ankündigung der vier ersten Titel für „KulFaZ“ gehört habe, war mein erster Gedanke: Okay, ihr wolltet unbedingt mal „Flash Gordon“ zeigen, aber ihr könnt den natürlich nicht als SchleFaZ bringen, denn dann wäre die ganze Republik durchgedreht. Also musstet ihr ein neues Format entwickeln.
Oliver Kalkofe: Das ist eine gute Theorie – und „Flash Gordon“ war wirklich schon öfter für „SchleFaZ“ im Gespräch. Deswegen finde ich es auch so einen wunderbaren ersten Film, denn ich habe schon immer gesagt: Wäre das kein KulFaZ, dann wäre es ein SchleFaZ.
Aber er ist natürlich ein KulFaZ, denn er ist ja gut, er ist ja nicht komplett misslungen, aber es gibt verschiedene Meinungen dazu, weil auch Menschen ihn zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten gesehen haben. Viele hat er damals überfordert – mich auch!
Peter Rütten: Er hat mich auch jetzt wieder überfordert – aber auf eine angenehme Art und Weise. Es gibt auch so viele spannende Hintergrundgeschichten zu diesem Film, der ja so mehr oder weniger im Fahrwasser der großen Weltraum-Oper „Star Wars“ entstanden ist. Und auch bei der Beschäftigung mit dem ja sehr differenziert zu betrachtenden Begriff „Kult“ ist schnell die Überzeugung entstanden, dass das einer für das gute Körbchen ist.
Oliver Kalkofe: Wir hatten ja auch bei „SchleFaZ“ sehr viele Filme, von denen einige behaupten, die sind Kult: „Super Mario Bros.“ oder „Masters Of The Universe“. Da haben ja ganz viele gesagt: „Das ist ein Kultfilm, das könnt ihr nicht machen!“ Aber sorry, die sind halt beide auch einfach Scheiße.
Trotzdem gibt es da natürlich auch eine kollektive Erinnerung und viele sind da ins Kino gegangen. Die meisten – wenn sie ehrlich sind – waren danach enttäuscht, aber man hat sich das vielleicht über die Jahre auch schön gesoffen: „So schlecht waren sie ja doch nicht.“ Wir haben sie dann ja bearbeitet und kamen zu dem Schluss: „Ne, die sind doch Kacke!“ Und bei „Flash Gordon“ stellten wir dann fest: „Nein, der ist nicht schlecht!“ Der ist total verrückt und drüber, und hat eine ganz spezielle Art von Humor und von Geschichte – und die ist nichts für Jedermann.
Geht so etwas wie SchleFaZ auch mit guten Filmen?
FILMSTARTS: Das fällt mir allgemein bei eurer Filmauswahl für die erste „KulFaZ“-Staffel auf. Ich habe mich anfangs ja gefragt, wie das Format funktionieren wird, weil „SchleFaZ“ sehr über den Humor kommt. Nun habt ihr vier Filme gewählt, an denen man sich reiben kann. Da ist einer etwas trashig, einer vielleicht auch etwas aus der Zeit gefallen und es gibt überdrehten Klamauk, was ja sowieso immer zur spaßigen Auseinandersetzung einlädt. War das dann auch euer Hintergedanke bei der Filmauswahl?
Oliver Kalkofe: Auch! Der Grundgedanke war aber erst einmal wirklich – und zwar schon lange: Können wir so etwas wie „SchleFaZ“ auch mit guten Filmen machen? Und manche dachten „Ja“, manche „Nein“. Und ich war überzeugt: „Ja, aber das musst du ganz anders machen!“
Denn bei „SchleFaZ“ helfen wir dir, dass du den Scheißfilm überstehst. Denn den würdest du freiwillig nicht schauen wollen. Da müssen wir sehr viel machen – und können dabei natürlich auch sehr viel lustige Sachen machen.
Hast du aber einen guten Film, willst du den Film sehen. Das heißt: Du willst nicht gestört werden. Da willst du nicht, dass wir die ganze Zeit irgendwelche Kaspereien dazwischen machen, denn das lenkt dich vom Film ab. Aber wir können helfen, indem man gemeinsam schaut, gemeinsam feiert, den Film dann neu oder anders versteht, ihn auch kritisch betrachtet, ihn bewertet. Natürlich ist „SchleFaZ“ lustiger vom Comedy-Faktor, weil wir da richtig aufdrehen können, dafür ist dann eben „KulFaZ“ von den Filmen her besser. Aber wir verkleiden uns, wir feiern das eben richtig ab. Und wir holen alles raus, was man rausholen kann.
Peter Rütten: Und versuchen dann zu ermitteln: Hat der eine Haltbarkeit bewiesen? Wie ist die Früherinnerung damals im Kino im Vergleich mit heute? Und davon ausgehend können wir dann Dinge sagen, die ihr vielleicht noch nicht wusstet. Wir können darauf aufmerksam machen: Schaut mal hier, schaut mal da. Allein bei „Blues Brothers“ gibt es da einen unfassbaren Korb an Geschichten. Und das alles wollen wir mit einer etwas anderen Attitüde, aber letztendlich derselben Liebe aufmachen
Oliver Kalkofe: Wir haben dafür drei Kriterien pro Film: Haltbarkeit, Kultigkeit und Fun-Faktor. Ohne voneinander zu wissen, haben wir das auf Karten geschrieben, dann am Set erst kurz angeschaut und kurz diskutiert. Bei einigen Filmen lagen wir ziemlich auseinander, bei einigen waren wir fast komplett gleich. Sehr spannend! Und so was macht Spaß.
Auf der nächsten Seite unseres ausführlichen Interviews mit Oliver Kalkofe und Peter Rütten zu ihrer neuen TELE5-Sendung „KulFaZ“ reden wir darüber, was „Kult“ überhaupt ist und warum es nun gleich vier Titel aus den 1980ern in der ersten Staffel des neuen Formats gibt.