+++ Meinung +++
Mit sieben Oscar-Nominierungen, darunter auch als bester Film, ist „Belfast“ nicht nur ein von der Filmbranche ausgiebig gewürdigtes Drama. Das mit dem Academy Award für das beste Original-Drehbuch prämierte Drama ist zugleich ein Film, der dem breiten Publikum bei sogleich zwei prominenten Namen vorführte, dass sie facettenreicher sind als man zuletzt womöglich dachte. Einerseits gibt es „Fifty Shades Of Grey“-Star Jamie Dornan in einer seiner besten und lebhaftesten Rollen zu sehen, sodass ihm „Belfast“ helfen dürfte, weiter den negativen Ruf der erfolgreichen Erotiksaga abzuwaschen.
Vor allem aber ist „Belfast“ eine sehr persönliche Geschichte von Regisseur und Autor Kenneth Branagh, der sonst primär dafür bekannt ist, populäre Stoffe zu adaptieren – von mehreren Shakespeare-Stücken über Marvels „Thor“ bishin zu den Agatha-Christie-Verfilmungen „Mord im Orient-Express“ und „Tod auf dem Nil“. Wer „Belfast“ im Kino verpasst hat, kann den Film ab sofort auf DVD und Blu-ray sowie natürlich auch im Stream nachholen.
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"Belfast": Der persönliche Weg zum Oscar-Rekord
Der an Kenneth Branagh angelehnte, neunjährige Junge Buddy (Jude Hill) wächst in Belfast zu einer komplizierten Zeit auf: Zwar bekommt er durch seine Eltern (Jamie Dornan und Caitriona Balfe) vorgelebt, dass die Arbeiterklasse eine große, eng verbundene Gemeinschaft ist. Doch gleichzeitig machen sich soziale Unruhen breit, die unter anderem Katholiken und Protestanten auseinanderreißen, und deren Ursprünge sich dem Kind nicht so ganz erschließen.
Also reimt er sich deren Bedeutung basierend auf seinem Filmwissen zusammen. Das bedeutet: Er muss als einsamer Held seine Großeltern (Ciarán Hinds und Judi Dench) beschützen und seiner großen Liebe (Lara McDonnell) seine Gefühle gestehen. Dann wird sicher alles wieder gut – oder..?!
Allein die Bandbreite an Stoffen, die Branagh bereits adaptierte, sollte eigentlich schon seine Vielseitigkeit unterstreichen – und dann kommt auch noch der Umstand hinzu, dass er als Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Schauspieler aktiv ist. Was Branaghs Allrounder-Status fest zementiert, ist der Oscar-Rekord, den er durch „Belfast“ aufgestellt hat: Denn keine andere Einzelperson wurde im Laufe ihrer Karriere in so vielen verschiedenen Academy-Award-Kategorien nominiert wie Branagh.
Branagh erhielt seine ersten Oscar-Nominierungen für die Shakespeare-Adaption „Henry V.“ aus dem Jahr 1989, mit der er als bester Hauptdarsteller und bester Regisseur ins Rennen ging. Es folgten Nominierungen für den besten Kurzfilm („Swan Song“) und das beste adaptierte Drehbuch („Hamlet“) sowie als bester Nebendarsteller („My Week With Marilyn“). Durch „Belfast“ kamen nun eine zweite Regie-Nominierung hinzu sowie Nominierungen für den besten Film und das beste Original-Drehbuch.
Somit bringt es Branagh auf stolze acht Oscar-Nominierungen in sieben verschiedenen Kategorien – eine Kategorie mehr als der vorherige Rekordhalter George Clooney. Doch „Belfast“ hat mehr zu bieten als einen losgelösten Jamie Dornan und einen Oscar-Fun-Fact rund um Branagh: Als Film über reale Ereignisse, der erzählt, wie ein durch das Kino beeinflusstes Kind reale Ereignisse wahrnimmt, ist „Belfast“ auch eine emotional komplexe Zeitreise. Es ist, um aus der FILMSTARTS-Kritik zu zitieren, „als würde man sich durch ein altes Familienfotoalbum blättern, dessen Besitzer mit Stolz, Liebe, Ehrfurcht und Wehmut zurückblickt“.
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