Allmählich dürfte es sich herumgesprochen haben, dass Disney+ weit mehr bietet als die Themenwelten, die man bei Markteinführung des Streamingdienstes erwarten durfte: Neben Disney-Filmen, Marvel, dem „Star Wars“-Universum und zahlreichen Dokumentationen von National Geographic, gibt es seit Einführung von Star auf Disney+ auch eine regelrechte Wundertüte an Filmen und Serien für ein breites Publikum.
Disney-Fans kann es durchaus frustrieren, wie sehr in den vergangenen Monaten eben diese Sparte ausgebaut wurde, während die Film- und Serienlücken in der Disney-Themenwelt auf der Plattform bloß spärlich geschlossen werden. Allerdings sorgt die eifrige Ausbreitung des Star-Portfolios regelmäßig für amüsante „Huch, was sucht das denn hier?“-Momente. So wie diese Woche mit der Kult-Kifferkomödie „Lammbock“, in der Lucas Gregorowicz und Moritz Bleibtreu eine Pizzeria leiten, die primär als heimlicher Gras-Umschlagplatz dient.
Der zugedröhnte Kinospaß von Regisseur Christian Zübert wurde 2017 unter dem Titel „Lommbock“ fortgeführt. Während sich Disney+ die Lizenz am Erstling dazugekauft hat, müssen alle, die nach dieser Kifferkomödie Lust auf mehr bekommen haben, zu Netflix weiterziehen, um auch was von „Lommbock“ abzubekommen.
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Kiffen mit Tarantino-Referenzen: "Lammbock"
Die Pizzeria „Lammbock“ sieht zwar schäbig aus, dennoch hat ihr Lieferservice eine treue Kundschaft. Denn auf der „Pizza Gourmet“ ist unter einer Salamischeibe ein Päckchen Marihuana versteckt – Stoff, den die Betreiber Stefan (Lucas Gregorowicz) und Kai (Moritz Bleibtreu) selber auf einer abgelegenen Lichtung hegen, pflegen und ernten. Als ihre geliebten Pflänzchen von Blattläusen befallen werden, holen sie sich Hilfe bei Achim (Julian Weigend), der einen vorbildlichen grünen Daumen hat. Was Stefan und Kai jedoch nicht wissen: Achim ist verdeckter Ermittler für die Drogenfahndung...
Mit seinen bereits 21 Jahren auf dem Buckel bringt es nichts, es zu leugnen: „Lammbock“ ist ein Produkt seiner Zeit, dem das durchweg anzumerken ist. Denn auch wenn das, was das Freunde-Duo Stefan und Kai treibt, in Deutschland weiterhin illegal wäre, ist der Hauch des Verruchten, in dem sie sich unentwegt wähnen, längst verzogen. Doch auf gewisse Weise verleiht dies „Lammbock“ eine neue Komik. Einen Dunst des Bizarren, dass das ganze Gewese ums Gras genauso albern ist wie die sich ständig denkwürdige Sprüche um die Ohren hauenden Hauptfiguren.
Eine vage Begründung, weshalb „Lammbock“ auf Disney+ gelandet ist, kann man sich auch zusammenbauen. Disney+ muss nämlich einen gewissen Prozentsatz an europäischen Produktionen anbieten und kauft sich daher Titel ein. Aber: Als Film voller Referenzen auf „Pulp Fiction“, „Reservoir Dogs“ und frühe Titel des Slacker-Kultregisseurs Kevin Smith, ist „Lammbock“ nicht nur eine Kifferkomödie, sondern auch eine große Hommage auf populäre Titel aus dem Hause Miramax.
Und genau dieses Studio war mal Teil des Disney-Konzerns, bevor er es weiterverkauft hat. Die Schlüssel zu den Miramax-Archiven wurden zwar nicht unter einer Salamischeibe versteckt und via Pizza-Taxi an die neuen Besitzer geliefert, aber man kann ja nicht alles haben.
Neu auf Netflix: Der achtfache (!) Mike Myers und True Crime für Rammstein-Fans mit "ES"-Monster Pennywise*Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.