Justin Lin hat das „Fast & Furious“-Franchise geprägt wie sonst wohl nur Vin Diesel und Paul Walker. Mit dem 2006 gestarteten „The Fast & The Furious: Tokyo Drift“ sowie vor allem „Fast & Furious – Neues Modell. Originalteile“ von 2009 schob er die Auto-Action-Reihe in eine neue Richtung. Danach machte er noch „Fast & Furious 5“ und „Fast & Furious 6“ bevor er nach einer Pause für „Fast & Furious 9“ zurückkehrte. Und eigentlich sollte er auch den großen Abschluss mit „Fast & Furious 10“ alias „Fast X“ und „Fast & Furious 11“ inszenieren. Doch das ist nun Geschichte.
In einer gemeinsamen Stellungnahme gaben Universal und der Regisseur die Trennung bekannt. Dabei erklärt Lin, dass es ihm schwergefallen sei, sich zu verabschieden. Als Produzent wird Lin, der zudem auch die Story für das große Doppelfinale entwickelte, weiter einen Credit bekommen.
Zoff in der Familie: Kreative Differenzen wohl der Grund
So einvernehmlich die gemeinsame Stellungnahme klingt, so viel daran ist womöglich die übliche Hollywood-PR. Wie das Branchenmagazin Deadline berichtet, gab es hinter den Kulissen nämlich kreative Differenzen. Und diese müssen schon ziemlich groß gewesen, damit ein Regisseur mitten in den laufenden Dreharbeiten hinschmeißt.
Spekulationen zur genauen Ursache der Differenzen gibt es nicht, aber es ist bekannt, dass Hauptdarsteller und Produzent Vin Diesel sehr viel Mitsprache bei seinem Baby „Fast & Furious“ hat. So verriet Diesel kürzlich selbst, dass er sich Lin zur Brust genommen habe, weil dessen ursprünglicher Plan für „Fast & Furious 10“ keinen Auftritt von Jordana Brewsters Mia vorgesehen habe. Da habe er dem Regisseur erst einmal klar gemacht, dass diese zur Familie gehöre und das Skript bitte anzupassen sei.
Auch in der Vergangenheit hat Diesels Art und Weise schon bei Zoff in der „Fast & Furious“-Familie gesorgt. Es ist kein Geheimnis, dass Superstar Dwayne Johnson wegen Vin Diesel alle Angebote hinsichtlich einer Rückkehr für das Finale ablehnt.
Und „Aquaman“-Regisseur James Wan, der „Fast & Furious 7“ inszenierte und den Studio Universal gerne für einen weiteren Teil der Reihe unter Vertrag genommen hätte, soll unter der Hand erzählen, dass ihn kein Geld der Welt zu einem weiteren Film der Reihe mit dem allmächtigen Star zurückbringe.
So geht es nun weiter!
Er dürfte damit auch kein Kandidat für die Nachfolge von Lin sein, die aber nun sehr, sehr schnell gefunden werden muss. Schließlich sind viel beschäftigte Stars wie Charlize Theron und Jason Momoa aktuell bereits am Set, um ihre Szenen zu drehen. Diese haben feste Drehpläne und stehen danach womöglich schon bei anderen Projekten im Wort. Wie geht es also nun weiter?
Laut Deadline versucht Universal jegliche Verzögerung zu reduzieren. Auch wenn die eigentliche Produktion erst einmal gestoppt wurde, soll die sogenannte Second-Unit weiter drehen und Material produzieren. Parallel führe man schon Gespräche mit den Kandidat*innen für Lins Nachfolge, um möglichst schnell jemanden präsentieren zu können. Man sei optimistisch, dass man so eine Terminverschiebung (aktueller Kinostart ist der 18. Mai 2023) vermeiden kann.
Wer nun die Nachfolge von Lin antritt, wird sich allerdings damit abfinden müssen, wenig Einfluss zu haben. Alle Szenen sind geplant, Locations gescoutet, Sets gebaut und große Änderungen nur mit einer Verschiebung möglich, die es ja gerade nicht geben soll. Doch es ist natürlich nicht nur eine sicher gut bezahlte Aufgabe, sondern auch die Chance an einem der größten und erfolgreichsten Filmfranchises der Kino-Geschichte mitzuwirken. Trotzdem dürfte sich die Nachfolge erst einmal auf „Fast & Furious 10“ beschränken. Für „Fast & Furious 11“ wird man sich womöglich Zeit lassen und eine separate Suche starten.
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