„The Purge – Die Säuberung“, „Panic Room“, „The Strangers“ oder auch Netflix' „Hush“ bedienen das Home-Invasion-Subgenre auf sehr traditionelle Art und Weise. Das bedeutet: Eindringlinge steigen in ein Haus ein, weil sie sich Wertsachen unter den Nagel reißen oder ein Blutbad anrichten wollen. Es gibt aber auch immer wieder Horrorfilme, die von dieser Formel abweichen, aber dennoch als Home-Invasion-Reißer zu verstehen sind.
Ein gutes Beispiel ist wohl Fede Alvarez' „Don't Breathe“, der das Opfer-Täter-Schema immer wieder aufs Neue durchzumischen wusste. Auch „Get In - Or Die Trying“, der heute, am 22. April um 22:10 Uhr auf Tele 5 seine Free-TV-Premiere feiert, bemüht einen Ansatz, der ein wenig von der klassischen Vorgehensweise abweicht: Hier wird nämlich eine Gesetzeslücke ziemlich relevant.
Aber Vorsicht: Da „Get In“ aufgrund einiger durchaus saftiger Gewaltmomente eine FSK-18-Freigabe erhalten hat, darf der Film erst um 23 Uhr vollkommen ungekürzt im deutschen Fernsehen gesendet werden. Die heutige TV-Ausstrahlung ist damit also gekürzt. Falls ihr den Film in voller (blutiger) Blüte sehen wollt, könnt ihr das momentan im Abo von Amazon Prime Video tun, wo „Get In“ ohne Aufpreis zum Abruf zur Verfügung steht.
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Darum geht’s in "Get In"
Das Ehepaar Chloé (Stéphane Caillard) und Paul Diallo (Adama Niane) überlässt während der Ferien ihr Landhaus in der französischen Provinz dem Kindermädchen ihres Sohnes. Als das Paar aus dem Urlaub zurückkommt, wartet eine böse Überraschung: Die Babysitterin und ihr Mann haben die Abwesenheit der nichtsahnenden Familie genutzt, um deren Besitz auf ihren Namen überschreiben zu lassen.
Bewerkstelligt wurde das durch eine Gesetzeslücke, die Chloé und Paul vollkommen machtlos erscheinen lässt: Plötzlich sehen sich die Rückkehrer aus ihrem eigenen Heim vertrieben! Auf den ersten Blick erscheinen den Diallos die Hände gebunden, doch dann lernt der eigentlich friedliebende Paul den ruppigen Ex Mickey (Paul Hamy) seiner Frau kennen. Unter dem Einfluss des Draufgängers gerät Paul mit einem Recht in Berührung, das kein Gesetz kennt: Es ist das Recht des Stärkeren...
Brutales Genre-Kino
Wirklich ans Herz legen können wir euch „Get In“ aber nicht, denn mit einer Durchschnittswertung von 5,6 von 10 Sternen auf IMDB rangiert der Home-Invasion-Horror eher im Genre-Mittelfeld. Lieberhaber*innen der etwas härteren Gangart kommen hier aber trotzdem auf ihre Kosten, denn die FSK-18-Einstufung von „Get In“ kommt nicht von ungefähr.
Sobald sich Chloé, Paul und Mickey zusammengeschlossen haben, um die Eindringlinge gnadenlos aus ihrem Eigenheim zu vertreiben, geht der französische Regisseur Olivier Abbou in Sachen Gewaltspitzen nicht gerade zimperlich zur Sache. Spätestens wenn die Molotovcocktails zum Einsatz kommen, brennt hier – im wahrsten Sinne des Wortes – die Hütte.
Darüber hinaus ist „Get In“ von wahren Begebenheiten inspiriert. Aus Respekt vor den Opfern wurden die Namen jedoch geändert. Im Kern verhandelt der Film die großen (Rechts-)Fragen um Leben, Freiheit und Eigentum und lässt damit thematisch – auch in Bezug auf die die Hausbesetzung – leichte Verbindungen zu „Parasite“ erkennen, obgleich die Filme ansonsten wirklich nichts miteinander zu tun haben. Wer Lust auf brutale Genre-Kost hat, kann hier aber einen Blick riskieren – allerdings besser in der ungekürzten Fassung.
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