Der Streamingdienst Netflix hat angesichts der frisch veröffentlichten Abo-Zahlen keinen Grund zum Jubeln: Erstmals seit zehn Jahren hat der weltweit führende Streaming-Dienst Abonnent*innen verloren (und selbst wenn man Russland nicht berücksichtigt, wo sich der Anbieter infolge des Angriffskriegs auf die Ukraine zurückzog, läge das dann zu verzeichnende Wachstum deutlich hinter der eigenen Prognose).
In Sachen „Bridgerton“ aber geht die Strategie von Netflix bisher voll auf: Staffel 2 ist mit 627,1 Millionen gestreamter Stunden in den ersten 28 Tagen die am häufigsten geschaute englischsprachige Serie und liegt damit vor „Bridgerton“ Season 1 mit 625,4 Stunden.
"Bridgerton"-Nachschub ist unterwegs
Der Kampf um neue Abonnent*innen wird für Netflix dieser Tage ungemütlicher, woran u. a. die Konkurrenz der vielen anderen Streamingdienste schuld ist. Umso wichtiger ist es, dass sich teure, exklusive Serien wie „Bridgerton“ auch lohnen. Der Erfolg von Staffel 2 gibt Netflix nun recht und dürfte intern für eine gewisse Erleichterung sorgen: Es wurden nämlich längst die Weichen für viel mehr „Bridgerton“-Nachschub gestellt.
In Shonda Rhimes Produktionsfirma Shondaland wird am weiteren Ausbau des „Bridgerton“-Franchises gearbeitet und dafür sehr weit in die Zukunft geblickt. Es kommen – mindestens (!) – noch eine dritte und vierte Staffel rund um die Liebesnöte der Bridgerton-Geschwister. Außerdem wird eine Prequel-Serie rund um die junge Queen Charlotte erscheinen (India Amarteifio aus „Line Of Duty“ übernimmt die Hauptrolle von Golda Rosheuvel). „Bridgerton“ gehört für Netflix also zu den Content-Kronjuwelen – zusammen mit „Squid Game“, das aber noch viel erfolgreicher war.
Nur "Squid Game" ist beliebter als "Bridgerton"
Die brutale Todesspiele-Serie „Squid Game“ wurde 2021 zu einer weltweiten Sensation, die niemand in dieser Form kommen sah. Konnte man bei „Bridgerton“ angesichts der Beliebtheit von Kostüm-Dramen wie „Downton Abbey“ durchaus mit einem Erfolg rechnen, war „Squid Game“ aus Südkorea ein Überraschungshit, der irgendwann so groß wurde, dass Menschen ihn geschaut haben, nur um mitreden zu können. Innerhalb der ersten 28 Tage wurden 1,65 Milliarden Stunden von „Squid Game“ Staffel 1 gestreamt, mehr als doppelt so viel wie „Bridgerton“.
Entsprechend groß dürfte bei Netflix der Wunsch sein, eine zweite (und dritte, und vierte…) Staffel „Squid Game“ nachzuschieben. Allerdings nimmt sich Serienmache Hwang Dong-hyuk dafür Zeit. „Squid Game“-Nachschub wird deutlich länger auf sich warten lassen als neue Folgen „Bridgerton“:
2. Staffel "Squid Game" auf Netflix: Wir müssen noch verdammt lange warten