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    Enttäuscht von "Star Wars 9"? Diese grandiose Fan-Theorie macht die Disney-Trilogie wieder rückgängig
    Benjamin Hecht
    Benjamin Hecht
    -Redakteur
    Liebt Episode I-VI, „Clone Wars“ und „The Mandalorian“. Die Sequel-Trilogie war für „Star Wars“-Fan Benjamin aber eine riesige Enttäuschung.

    FILMSTARTS-Redakteur Benjamin ist großer „Star Wars“-Fan, doch seit „Der Aufstieg Skywalkers“ lag seine Leidenschaft für das Franchise in Trümmern – bis jetzt. Denn folgende Theorie macht den Schaden, den die Sequels angerichtet haben, vergessen.

    Walt Disney

    +++ Meinung +++

    Star Wars 9“ läuft am 27. März ab 20.15 Uhr auf ProSieben und ist der traurige Tiefpunkt einer misslungenen Trilogie, die mein liebstes Filmfranchise einfach nicht verdient hat. Während mich „Die letzten Jedi“ immerhin mit seinen atemberaubenden Schauwerten und spannender Meta-Botschaft stellenweise begeisterte, stellen „Das Erwachen der Macht“ und „Der Aufstieg Skywalkers“ nur uninspirierte Kopien seiner Vorbilder da, hinter denen keine künstlerische Vision zu stecken scheint, sondern schlicht und einfach die kapitalistische Schröpfung einer beliebten Marke. Alle drei Teile haben jedoch eines gemeinsam: Sie fühlen sie wie Fremdkörper an, die sich mit meiner Sicht mit dem „Star Wars“-Universum nicht vereinbaren lassen.

    Allen, denen es genauso geht, möchte ich hier einen Hoffnungsschimmer präsentieren. Eine Theorie, die das Gleichgewicht der Macht wiederherstellen könnte, in dem es die Sequel-Trilogie und das „The Mandalorian“-Serienuniversum in alternativen Timelines platziert. Das klingt verzweifelt und ist es vielleicht auch, weil Disney wohl nie diesen Weg gehen wird, doch mich erfüllt die Theorie mit großer Freude und allein deshalb möchte ich sie hier mit euch teilen.

    Vorsicht, Spoiler zu den Serien „Rebels“, „The Mandalorian“ und „Das Buch von Boba Fett“!

    Die "Star Wars"-Timeline spaltet sich

    Die Theorie basiert auf einem Ereignis aus der Animationsserie „Star Wars: Rebels“. Im Staffel-2-Finale kommt es zum Duell zwischen Darth Vader und Ahsoka Tano in einem kollabierenden Sith-Tempel. Der junge Jedi Ezra Bridger flüchtet und es ist lange Zeit im Unklaren, ob Ahsoka den Kampf überlebt hat. Erst in Staffel 4 bekommt er die Chance zur Wiedergutmachung, als er in die Welt zwischen den Welten gelangt, einem mysteriösen Ort der Macht abseits von Raum und Zeit, der Portale zu unterschiedlichen Ereignissen in der galaktischen Geschichte beherbergt.

    Durch eines dieser mystischen Tore erblickt Ezra den Kampf zwischen Ahsoka und Vader und greift ein. Bevor der Sith-Tempel einstürzt, zieht er Ahsoka aus dem Portal zu sich und rettet ihr somit das Leben. Ezra reist in „Rebels“ also durch die Zeit und die Theorie besagt, dass dadurch zwei alternative Zeitlinien entstehen: In der Sequel-Timeline stirbt Ahsoka im Duell mit Vader, in der „Mandalorian“-Timeline wird sie von Ezra gerettet.

    Disney und seine verbundenen Unternehmen

    Wo sind Ahsoka und Grogu in "Star Wars 9"?

    Am Ende von „Star Wars 9“ bekommt Rey im Kampf gegen den Imperator spirituelle Unterstützung mehrerer verstorbener Jedi. Auch Ahsokas Stimme ist dabei zu hören, was sehr darauf hindeutet, dass sie zum Zeitpunkt von Episode 9 bereits gestorben ist, obwohl wir ihren Tod nie gesehen haben. Es kann sein, dass dies in einer zukünftigen „Star Wars“-Geschichte nachgeholt wird. Möglich ist aber auch, dass sich die Sequels in einer Timeline befinden, in der Ahsoka im „Rebels“-Duell mit Vader gestorben ist.

    Was in Episode 7 bis 9 ebenfalls merkwürdig ist: Von Grogu alias Baby Yoda fehlt dort jede Spur. In der echten Welt ist die Erklärung einfach: Grogu wurde erst nach der Sequel-Trilogie für die Serie „The Mandalorian“ geschaffen. Doch in der Welt von „Star Wars“ existierte Grogu während den Ereignissen der Sequels bereits und da in ihm ein großes Machtpotenzial schlummert, wäre er im Verlauf der Filme sicher auch ins Visier von Palpatine geraten. Vielleicht ist er es aber auch schon lange zuvor...

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    Denn in „The Mandalorian“ wollen die Anhänger*innen des gefallenen Imperiums an Grogus Blut heran, um dessen Macht für Klonungsexperimente zu nutzen. Auch Palpatines Proxy-Körper Snoke wurde künstlich erschaffen. Der Theorie zufolge ist Grogu der Schlüssel zur Erschaffung Snokes.

    In Mandalorian wird er gerettet, bevor die Anhänger der dunklen Seite der Macht ihr Vorhaben umsetzen können. So könnte in der Mando-Timeline Snokes Erschaffung durch die Rettung Grogus vereitelt worden sein – und damit auch die Ereignisse der Sequel-Trilogie. Der langohrige Jüngling gelangt allerdings nur deshalb in Sicherheit, weil Ahsoka noch am Leben ist.

    Ohne Ahsoka wäre "The Mandalorian" ganz anders verlaufen

    Im Finale von „The Mandalorian“ Staffel 2 sind der titelgebende Mandalorianer Din Djarin und Grogu von den unaufhaltsamen Dark Troopern umzingelt, die vom Neo-Imperialisten Moff Gideon entsandt wurden. Es wartet der sichere Tod auf sie, doch dann werden sie von Luke Skywalker gerettet. In „Das Buch von Boba Fett“ sehen wir den kleinen grünen Racker anschließend beim Training mit dem Jedi-Meister.

    Doch Luke erscheint nur, weil Grogu zuvor auf dem Planeten Tython meditierte und somit ein Machtsignal in die Galaxis entsenden konnte, das den Jedi anschließend erreichte – und es war Ahsoka, die Mando und Grogu überhaupt erst nach Tython schickte.

    Disney / Kurt Krieger

    Ohne Ahsoka wäre Luke am Ende von „The Mandalorian“ Staffel 2 nicht zur Rettung geeilt. Das Imperium hätte Grogu in die Finger bekommen und seine Experimente zur Erschaffung eines machtsensitiven künstlichen Wesens (Stichwort: Snoke) erfolgreich beenden können.

    Darum ist die Theorie so großartig

    Zugegeben, es gibt keine zwingenden Beweise für die Theorie. Zwar behaupten einige Fans, sie würde dadurch bestätigt, dass sich Ben Solo in Ausgabe 3 der offiziellen „The Rise Of Kylo Ren“-Comics als erster Schüler von Luke Skywalker bezeichnet – was den Geschehnissen aus dem „Mandoverse“, in denen Luke schon Jahre zuvor Grogu trainiert hat, widersprechen würde –, doch Bens Zitat überzeugt mich nicht ganz. Es könnte auch so interpretiert werden, dass er einfach nur der erste einer bestimmten Gruppe von Lukes Schüler*innen war.

    Was mich an der Theorie dennoch begeistert, ist allein die Tatsache, dass sie funktioniert. Dass Zeitreisen alternative Zeitlinien erschaffen, ist zwar meist kein sonderlich eleganter Kniff. In diesem speziellen Fall wäre es jedoch die einzig denkbare Möglichkeit, das Sequel-Desaster ungeschehen zu machen ohne es komplett aus der Welt zu radieren. So könnten beide Fan-Lager wieder Spaß mit „Star Wars“ haben.

    Wer die Disney-Trilogie mag, verliert sie durch die Theorie nicht. Fans wie mir, denen durch die neueren „Star Wars“-Episoden jedoch die Lust am Franchise vergangen ist, bekommen ihre eigene alternative und bessere Timeline spendiert und können die andere ganz einfach ignorieren.

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    Ich glaube nicht, dass sich die Verantwortlichen von Disney und Lucasfilm jemals zu einer solch drastischen Maßnahme hinreißen lassen werden. Damit würden sie indirekt ihre Fehler eingestehen. Doch tatsächlich glaube ich, dass sie die Aufspaltung des „Star Wars“-Universums in verschiedene Timelines die befriedigendste Lösung für die Fans wäre.

    Solange es also noch keine neuen „Star Wars“-Inhalte gibt, die diese Theorie widerlegen, setze ich mich gerne in dieses Luftschloss. Denn der Blick von dort gibt mir das, was ich in „Star Wars“ lange nicht mehr hatte: eine neue Hoffnung.

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