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    Klassiker für Jung und Alt: Diese Kinderfilme sollten Erwachsene unbedingt gesehen haben
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Kinderfilme, an denen Erwachsene genauso Gefallen finden können? Kein Problem! Um das zu beweisen, wollen wir euch hier eine Handvoll großartiger Filme vorstellen, die Jung und Alt gleichermaßen glücklich vor der Mattscheibe vereinen können.

    UFA AG, Walt Disney

    Oftmals haftet dem Begriff „Kinderfilm“ eine intellektuelle Herabwürdigung an, die davon ausgeht, dass man den kleinen Zuschauer*innen ohnehin alles zumuten kann, Hauptsache es ist bunt, stumpf und macht Lärm. Und als Erwachsener kann man bei solchen Filmen nur gelangweilt bis beschämt die Augen verdrehen, oder? Nein, das ist Quatsch. Der Kinderfilm ist in Sachen Thematik und Stilistik vollkommen frei von allen Grenzen und kann beispielsweise Klamauk ohne Unterlass bieten, die emotionale Intelligenz der Kinder aber im gleichen Moment ernstnehmen und stimulieren.

    Ein guter Kinderfilm nimmt es sich nicht heraus, Kinder vor den schwierigen Aspekten oder dunklen Kapiteln des Lebens abzuschirmen, sondern bereitet sie kindgerecht und greifbar auf. Und an dieser Stelle kommen auch die Erwachsenen ins Spiel, denn mag bei vielen Filmen die Oberfläche kindlich-grell erscheinen, so warten darunter durchaus weise Lektionen über das Leben, die mal überraschend profund, manchmal aber auch mit subtilem, doppeldeutigen Humor verarbeitet werden.

    Hier findet ihr nun eine kleine Auswahl an Filmen, die Jung und Alt gleichermaßen zufriedenstellen können. Es wurde auch darauf geachtet, dass die Filme eine FSK-Freigabe ab 6 Jahren nicht überschreiten.

    "Chihiros Reise ins Zauberland"

    Darum geht’s: Die kleine Chihiro durchquert mit ihren Eltern während eines Ausflugs einen Tunnel. Auf der anderen Seite befindet sich die Stadt der Geister, in der Chihiros Eltern in Schweine verwandelt werden. Völlig auf sich alleine gestellt versucht das Mädchen, die Verwandlung rückgängig zu machen und trifft dabei auf allerlei merkwürdige Gestalten...

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    Deswegen unbedingt gucken: Wie alle Filme aus dem Studio Ghibli begeistert auch „Chihiro“ durch einen nie versiegen wollenden Quell detailverliebter Kreativität, der zu einzigartigen Bildwelten führt, in denen sich Groß und Klein gleichermaßen verlieren können. Das Besondere an dem Film ist jedoch sein vollkommen klarer Umgang mit Ängsten, die hier nicht zwanghaft besiegt werden müssen. Vielmehr geht es darum, mit ihnen umzugehen. Daraus entsteht eine wunderschöne Geschichte um Freundschaft, Selbstständigkeit und Vertrauen.

    "Shrek"

    Darum geht’s: Eigentlich wohnt der Oger Shrek abgeschieden in seinem Sumpf und lässt sich von niemandem stören – vor allem, weil die meisten Angst vor ihm haben. Als der böse Lord Farquaad jedoch alle Märchenwesen vertreibt, fliehen diese zu Shrek und nehmen seine Wohnung in Beschlag. Zusammen mit dem pausenlos plappernden Esel macht er sich auf, um die schöne Prinzessin Fiona zu retten. Schafft es dies, darf er seinen Sumpf wieder für sich alleine haben. Doch die Aufgabe ist nicht so leicht, denn Fiona ist in einem Turm gefangen, den ein Drache bewacht...

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    Deswegen unbedingt gucken: „Shrek“ ist das Paradebeispiel für ein Animationsabenteuer, das alle Altersklassen abholt. Er geht ans Herz, ist in seinem Kitsch aber immer aufrichtig. Er ist albern, aber niemals geschmacklos. Er ist eine Dekonstruktion klassischer Märchenerzählungen, erschafft dadurch aber sein eigenes Märchen. Und er ist als Abenteuer nicht nur unheimlich temporeich, sondern auch in seinem Witz gerne so doppeldeutig und mit Filmzitaten gespickt, dass Alt und Jung über den gleichen Gag lachen, oftmals jedoch aus unterschiedlichen Gründen.

    "Der fantastische Mr. Fox"

    Darum geht’s: Mr. Fox hat seine Leidenschaft zur Profession gemacht und gibt sich jeden Abend der Hühnerjagd hin. Seiner Gattin gefällt das alles überhaupt nicht, was Mr. Fox dazu bewegt hat, das Diebeshandwerk abzulegen und als Zeitungskolumnist zu arbeiten. Einen großen Coup aber möchte der listige Fuchs noch durchziehen, als er den Entschluss gefasst hat, die durchtriebenen Großbauern Grimm, Gräulich und Grob eine letzte Lektion zu erteilen.

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    Deswegen unbedingt gucken: Durch die Verwendung der Stop-Motion-Technik wirkt „Der fantastische Mr. Fox“ oftmals so, als würde man sich durch die Illustrationen eines Kinderbuches blättern und erschafft damit wunderbar einnehmende Bilder, die vor überschäumender Fabulierlust strotzen. Darüber hinaus aber ist „Mr. Fox“ durch die oftmals zweideutige Rhetorik und den für Wes Anderson typischen subversiven Witz auch ein Vergnügen für die Erwachsenen. Wenn man so möchte, dann darf man das Fuchs-Abenteuer als anarchistische Antwort auf Steven Soderberghs „Ocean's“-Trilogie verstehen. Ein echter Triumph.

    "Drachenzähmen leicht gemacht 2"

    Darum geht’s: Die Wikinger auf der Insel Berk haben sich mit den wilden Drachen, die einst die Dörfer unsicher machten, angefreundet. Während sich Astrid und der Rest der Clique in ihrer Freizeit mit Drachenrennen beschäftigen, geht der junge Wikinger Hicks lieber auf Erkundungsflüge, um die weite Welt zu erforschen. Bei einer dieser Reisen trifft der Häuptlingssohn nicht nur auf seine totgeglaubte Mutter, sondern entdeckt in einer geheimen Eishöhle auch bislang unentdeckte wilde Drachenarten. Hier trifft er auch den mysteriösen Drachenreiter und plötzlich steht der Frieden auf Berk stärker den je auf dem Spiel...

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    Deswegen unbedingt gucken: Natürlich ist auch „Drachenzähmen leicht gemacht“ eine echte Empfehlung, doch „Drachenzähmen leicht gemacht 2“ funktioniert als Blockbuster noch ein Fünkchen besser. Im zweiten Teil trifft man nun auf die brachialen Alphadrachen, die über die gesamte Kontrolle der Spezies verfügen. Dabei fesselt der Film nicht nur als gigantomanisches Spektakelkino, sondern auch als feinfühliges Coming-of-Age-Erlebnis, das schlussendlich sogar eine ungemein pazifistische Botschaft formuliert und fast als Kommentar auf den in amerikanischen Kriegsfilm gefeierten blinden Gehorsam funktioniert.

    "Watership Down"

    Darum geht’s: Unheil zieht herauf, die Felder werden von blutend roter Dunkelheit eingenommen. Fiver, unter den Kaninchen eines der ängstlichsten, hat eine Vision vom Untergang seines Geheges. Er warnt die anderen, doch nur seine treuen Freunde wie Bigwig und sein Bruder Hazel folgen seinem Ruf. Gemeinsam machen sie sich auf, das gelobte Land zu finden....

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    Deswegen unbedingt gucken: Jetzt wird es etwas knifflig, denn „Watership Down“ ist mit Sicherheit einer der Zeichentrick-Klassiker, die nicht wenige der ganz kleinen Zuschauer*innen über die Jahrzehnte hinweg verstört haben dürfte. Etwas größere Kinder aber können zusammen mit den Erwachsenen hier entdecken, dass Zeichentrick nicht zwangsläufig das Tierreich verniedlichen muss und sich dabei auch zu einer Düsternis entschließen kann, die aufrüttelt, den Film an und für sich aber niemals komplett verschlingt. In „Watership Down“ wird über Sterblichkeit, Kultur und Gemeinschaftswillen philosophiert – und das auf gleichermaßen düstere, wunderschöne und lehrreiche Art und Weise.

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