In der Parawissenschaft wird der Poltergeist als ein übernatürlicher Dämon beschrieben, der sich in Häusern einnistet, um dessen Bewohner zu verfluchen. Diesem okkulten Phänomen haben sich Regisseur Tobe Hooper („The Texas Chainsaw Massacre“) und Drehbuchautor Steven Spielberg 1982 in ihrem für drei Oscars nominierten Horror-Klassiker „Poltergeist“ gewidmet. Der Film wurde ein großer Kassenerfolg und es folgten bis 1988 noch zwei Fortsetzungen.
Doch viele Fans sind schon seit langem überzeugt, dass die „Poltergeist“-Reihe selbst von einem Fluch belegt ist: Insgesamt starben gleich fünf Darsteller und Darstellerinnen der Geister-Trilogie verdächtig kurz nach Abschluss der jeweiligen Dreharbeiten oder wurden gar Opfer eines Verbrechens.
Schon während der Werbekampagne für den ersten Teil der Horror-Reihe berichteten damals mehrere Crew-Mitglieder, dass es während der Dreharbeiten mysteriöse Unfälle gegeben habe und viele Filmstreifen nur weiß belichtet gewesen seien. Und auch die Tatsache, dass Hooper und Spielberg am Set echte Menschenknochen als Requisiten verwendeten (denn diese waren anscheinend deutlich günstiger als falsche Knochen aus Plastik), sorgte für ein ungutes Gefühl rund um den Film.
Erst Dominique Dunne...
Genau fünf Monate nach dem US-Kinostart von „Poltergeist“ am 4. Juni 1982 starb dann die damals 22-jährige Schauspielerin Dominique Dunne, die in „Poltergeist“ die Rolle der Dana Freeling spielte, und ihr gewaltsamer Tod sollte nur der erste in einer unheimlichen Reihe von Unglücken sein. Dunne wurde am 30. Oktober 1982 in ihrer Hauseinfahrt von ihrem Ex-Freund attackiert und so lange gewürgt, bis sie in ein Koma fiel. Fünf Tage später verstarb sie in einem Krankenhaus in Los Angeles.
... dann Julian Beck & Will Sampson...
Im Mai 1986 erschien mit „Poltergeist II - Die andere Seite“ die erste Fortsetzung, in der Schauspieler Julian Beck („Cotton Club“) den bösen Geist Kane mimt, während Will Sampson („Einer flog über das Kuckucksnest“) den guten Geist Taylor verkörpert. Beide Darsteller starben kurz nach Kinostart von „Poltergeist 2“, der damals 60-jährige Beck erlag einer einige Monate vorher diagnostizierten Magenkrebserkrankung und der zu dem Zeitpunkt 53-jährige Sampson verstarb unerwartet im Anschluss an eine Herzoperation.
... dann Heather O’Rourke...
Nach diesen unglücklichen Zufällen sorgte schließlich der besonders tragische Todesfall Heather O’Rourke dafür, dass der vermeintliche „Poltergeist“-Fluch in der breiteren Öffentlichkeit diskutiert wurde. Bereits mit sechs Jahren spielte sie in „Poltergeist“ die Rolle der Carol Anne Freeling, in die sie für „Poltergeist II - Die andere Seite“ und auch für „Poltergeist III - Die dunkle Seite des Bösen“ erneut schlüpfte.
Nach Abschluss der Dreharbeiten des dritten Teils, der im Juni 1988 in die US-Kinos kam, verstarb die erst zwölfjährige O'Rourke an einem Darmverschluss: Als sie am 1. Februar 1988 mit schweren Bauchschmerzen in ein Krankenhaus in San Diego eingeliefert wurde, glaubten das Personal dort noch, es nur mit einer schweren Magen-Darm-Grippe zu tun zu haben. Als sich herausstellte, dass es sich um einen Darmverschluss handelt, wurde sie mit einem Hubschrauber in eine Kinderklinik transportiert – doch dort erlag sie noch auf dem Operationstisch einem septischen Schock.
... und schließlich Lou Perryman
Der Siegeszug des Internets sorgte in den Folgejahren dafür, dass die Geschichte vom bösen Omen lebendig blieb und 20 Jahre nach Heather O’Rourkes Tod bekam sie noch einmal neue Nahrung, denn auch Schauspieler Lou Perryman („Boys Don’t Cry“) wurde von dem vermeintlichen Fluch heimgesucht. Im April 2009 wurde der 67-Jährige in seinem Haus in Texas von einem Ex-Sträfling mit einer Axt ermordet – und somit ist Perryman, der im ersten „Poltergeist“-Teil die Nebenfigur Pugsley gespielt hatte, das fünfte Opfer im Cast der „Poltergeist“-Trilogie.
Trotz dieser beunruhigenden Ereigniskette hat sich Regisseur Gil Kenan 2015 an eine 3D-Neuverfilmung mit dem Titel „Poltergeist“ gewagt – mit einer komplett neuen Besetzung (unter anderem Sam Rockwell). Soweit wir wissen, sind sie alle noch bei bester Gesundheit…
Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.