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    Indie-Horror-Tipp neu im Heimkino: In diesem irren Mix trifft "Evil Dead" auf "Downton Abbey"
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    Wenn der „Tanz der Teufel“ in einem an „Downton Abbey“ erinnernden Anwesen stattfindet, und das alles gefilmt ist wie ein 30er-Jahre-Horrorklassiker, bei dem es allerdings deftig splattert – dann heißt es: „Here Comes Hell“.

    Indeed Film

    +++Meinung+++

    Man kann auch mit kleinsten Mitteln Großes bewegen – gerade im Horrorgenre. So kostete Sam Raimis Kultklassiker „Tanz der Teufel“ seinerzeit 375.000 Dollar. Nun tritt ein britischer Dämonen- und Splatterhorror in die Fußstapfen dieses Horrormeilensteins. Und selbst wenn „Here Comes Hell“ nicht an seinen Vorläufer im Geiste heranreicht (wie viele Horrorfilme können das schon?), so hat er definitiv die Aufmerksamkeit von Genre-Fans verdient.

    Die Indie-Horrorproduktion kostete gerade einmal 20.000 Britische Pfund. Und selbst wenn Regisseur Jack McHenry mit diesem Minibudget wahrlich kein bildgewaltiges Effektfeuerwerk zünden kann, ist ihm damit ein charmanter, brutaler Indie-Geheimtipp gelungen, der mit seinem stilvollen altenglischen Ambiente und deftigen praktischen Effekten punkten kann. Davon können sich Horrorfans ab sofort auch dank der neuen DVD- und Blu-ray-Auflage sowie im Stream selbst überzeugen – bislang war „Here Comes Hell“ nur als relativ kostspielige, limitierte Mediabook-Edition erhältlich.

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    Während die ebenfalls limitierte Blu-ray aktuell gar nicht mehr erhältlich ist, ist der Film aber immerhin als Video-on-Demand weiterhin verfügbar.

    Das ist "Here Comes Hell"

    Ein englisches Herrenhaus in den 1930er-Jahren: Fünf Freunde feiern stilvoll ihr Wiedersehen – und machen eine Séance. Doch was wie ein kleiner, spukhafter Zeitvertreib beginnt, wird rasant zu einem wahrhaftigen Albtraum. Denn das Quintett stößt durch die Geisterbeschwörung unbeabsichtigt das Tor zur Hölle auf, woraufhin das Westwood-Herrenhaus zum Schauplatz eines blutig-dämonischen Massakers wird...

    „Here Comes Hell“ ist eine teils ehrfürchtige Verneigung vor höchst unterschiedlichen Genrearbeiten: Eingangs erinnert der Film an humorvolle Gruselklassiker wie David Leans Theateradaption „Geisterkomödie“, später wird er wiederum zu einer auf einem britischen Anwesen spielenden Antwort auf US-Hinterwald-Hüttenhorror wie „Tanz der Teufel“.

    Es bleibt aber nicht bei einer reinen Hommage, es wird auch bissiger. Denn andererseits ist der Film mit seinem Clash aus Kostümen und Innenarchitektur der Marke „Downton Abbey“ und stocksteif-urbritisch agierenden Figuren (sowie mit Tom Bailey als peppige Karikatur eines Texaners) auch eine neckische Parodie, die sich an ihrem Stilmix frech grinsend ergötzt.

    Weitere Low-Budget-Horrortipps

    Erst kürzlich erschien mit „Der Wolf und die 7 Geißlein“ ein verrückter Low-Budget-Horror aus Deutschland, der seine Märchenvorlage zum blutigen FSK-ab-18-Reißer verformt. Und falls ihr Lust auf einen kultgewordenen Horrortrash-Klassiker habt, könnt ihr euch auf die demnächst anstehende Uncut-Veröffentlichung von „Hollywood Chainsaw Hookers“ freuen. In dem Ex-Index-Splatterspaß geht es um leichte Mädchen in Hollywood, einen absurden Kult und Kettensägenmorde – wer hätte das bei diesem Titel gedacht?!

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    Wenn es etwas weniger abseitig sein darf: Bald kommt der lange indizierte Schocker „Todesschrei per Telefon“ erstmals uncut ins Heimkino. Der schonungslose 80er-Jahre-Genreklassiker dreht sich um einen Killer, der sich an den Leichen seiner Opfer vergeht und war nicht nur in Deutschland indiziert, sondern wurde beispielsweise auch in Großbritannien nur in stark gekürzter Fassung veröffentlicht.

    Heimkino-Tipp für Horror-Fans: Ex-Index-Slasher erscheint zum ersten Mal ungekürzt mit FSK-18-Freigabe

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