Jet Li ließ unter Regie-Legenden wie Corey Yuen, Yuen Woo-Ping und Tsui Hark die Fäuste fliegen und mauserte sich mit Martial-Arts-Krachern wie „Once Upon A Time In China“, „Fist Of Legend“ und natürlich „Hero“ zu einer der größten Action-Legenden des Hongkong-Kinos überhaupt. Heute steht der 58-Jährige nur noch selten vor der Kamera. Umso größeren Stellenwert haben für Fans des Ausnahme-Kampfsportkünstlers dessen Kult-Klassiker, von denen es viele in Deutschland ob ihrer Härte lange Zeit schwer hatten. Die landeten nämlich reihenweise auf dem Index. Und einer davon wurde nun nach 25 Jahren endlich begnadigt: Die ungekürzte Fassung von „Total Risk“ ist nicht mehr indiziert. Somit gibt es in Deutschland endlich keine Verkaufsbeschränkungen mehr für eine ungeschnittene Heimkino-Fassung.
Der international auch als „High Risk“ oder „Meltdown“ bekannte Actioner von Regisseur Jing Wong („City Hunter“, „Enter The Fat Dragon“) landete 1997 auf dem Index und erschien hierzulande wie auch in vielen anderen Ländern seitdem nur noch gekürzt fürs Heimkino. Nach der üblichen Frist von einem Vierteljahrhundert wurde der Film nun neu geprüft – und nicht weiter als bedenklich eingestuft. Die FSK-Prüfung steht zwar noch aus, nichtsdestotrotz wurde bereits eine Uncut-Veröffentlichung fürs Heimkino angekündigt.
Bereits Ende 2021 verriet Shamrock Media so etwa auf Facebook, dass man sich des Films angenommen habe und ihn 2022 auf den Markt bringen werde. Nähere Details gibt es dazu bislang zwar nicht, Fans brachialer Hongkong-Action dürfen sich aber schon jetzt über einen knallharten Kult-Klassiker in seiner wohl bislang besten Version freuen. Wir gehen jedenfalls davon aus, dass der Film nicht nur ungekürzt, sondern auch erstmals auf Blu-ray erscheinen wird.
Das ist "Total Risk"
„Total Risk“ entstand inmitten der Hochphase von Jet Lis filmischem Schaffen. Während er sich in der jüngeren Vergangenheit immer mehr aus dem Filmgeschäft zurückzog – in „Mulan“ gab er den chinesischen Kaiser übrigens bloß auf den Wunsch seiner Töchter hin –, stand der Wushu-Meister aus Peking in den 90ern praktisch ununterbrochen vor der Kamera. Mit Jing Wong arbeitete er zu jener Zeit besonders regelmäßig zusammen, drehte mit ihm so etwa Filme wie „Claws Of Steel“ (1993), „The Swordmaster“ (1993) oder „Master der Shaolin“ (1994). Während jene höchstens als alte DVD oder Import-Scheibe erhältlichen Filme allesamt Neuauflagen gut vertragen könnten, ist nun aber erst einmal „Total Risk“ an der Reihe.
Heimkino-Tipp: Einer der härtesten Actionfilme aller Zeiten erscheint nach 25 Jahren auf dem Index endlich uncut mit FSK 18In dem düsteren und szenenweise sogar durchaus witzigen Martial-Arts-Action-Thriller gibt Jet Li den Ex-Polizisten Kit, der Frau und Kind bei einem Bombenschlag verloren hat. Seitdem hält er sich als Bodyguard von Kung-Fu-Star Frankie (Jacky Cheung) über Wasser, für den er obendrein auch gerne mal als Stuntdouble einspringt, wenn der sich für die halsbrecherische Action zu schade ist.
Als Frankie eines Tages jedoch eine Juwelenausstellung in einem Hotel besucht, steht Kit vor seiner bislang persönlichsten und gefährlichsten Mission. Denn die Veranstaltung wird Ziel eines groß angelegten Raubs – und Kit ist nicht nur die letzte Rettung für Frankie und die anderen Unschuldigen, die in der Gewalt der Gangster sind. Hinter all dem stecken auch noch jene Männer, die Kits Familie ermordeten...
Neben Jet Li und Jacky Cheung („Bullet In The Head“) wartet „Total Risk“ mit einem buntgemischten Haufen an A-Promis des Hongking-Kinos auf. Mit dabei sind so unter anderem etwa auch Kelvin Wong („Police Story 3“), Valerie Chow („Chungking Express“), Vincent Kok („Shaolin Kickers“) und Suki Kwan („Drunken Master II“) sowie die aus „Fallen Angels“ und „The Grandmaster“ von Wong Kar-Wai bekannte Charlie Yeung, die 1996 übrigens auch noch einmal an Jet Lis Seite vor die Kamera trat (in „Die Schrift des Todes“).